Fernbus-Betreiber: Firmenwert von Flixbus steigt auf 2,5 Milliarden Euro - DER SPIEGEL
In der Pandemie war der Betrieb zeitweise noch eingestellt, nun klettert die Bewertung von Flixbus nach neuer Finanzierungsrunde auf einen Höchststand. Zukünftig will das Unternehmen in weiteren Ländern zum Marktführer werden.
Die Coronakrise hatte das Geschäft von Flixbus und FlixTrain zeitweise zum Erliegen gebracht. Trotzdem hat das Münchner Unternehmen Flixmobility nun eine deutlich höhere Bewertung als vor der Pandemie. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen in einer weiteren Finanzierungsrunde rund 650 Millionen Euro eingesammelt und damit eine Bewertung von mehr als 2,5 Milliarden Euro.
Nach Angaben der beiden Unternehmensgründer André Schwämmlein und Jochen Engert handele es sich bei der neuen Finanzierung sowohl um Kredite als auch um Kapital der Investoren. Mit dem Geld wolle das Unternehmen unter anderem die weltweite Expansion in neue und bestehende Märkte vorantreiben. So wolle Flixbus etwa in den USA, Großbritannien und Portugal in den kommenden Jahren die Marktführerschaft übernehmen.
Vor zwei Jahren hatte die 2013 gegründete Gesellschaft Flixmobility rund eine halbe Milliarde Euro frisches Geld eingesammelt – die bis dahin größte Finanzierungsrunde eines deutschen Start-ups.
An der Investorenbasis habe sich wenig geändert, sagte Engert. Die bestehenden Investoren hätten weiteres Eigenkapital beigesteuert, der US-Kapitalgeber Canyon Partners sei mit Fremdkapital eingestiegen. Insidern zufolge hat Flix für das kommende Jahr einen Börsengang ins Auge gefasst.
Viele Verbindungen in der Pandemie zeitweise eingestellt
Flixbus vermittelt Fernbusreisen zwischen Reisenden und Busunternehmen. Seit der Marktliberalisierung im Jahr 2013 dominiert das Unternehmen den Fernbusmarkt in Deutschland und bietet inzwischen auch Fahrten in den USA und zahlreichen EU-Ländern an. Anfang Mai hat das Unternehmen auch in Schweden den Dienst aufgenommen.
Unter der Marke Flixtrain ist das Unternehmen auch im deutschen Fernverkehrsmarkt auf der Schiene aktiv. Hier ist der Marktanteil im Vergleich zur Deutschen Bahn allerdings noch gering.
In der Pandemie hatte Flixmobility zeitweise einen Großteil der Verbindungen eingestellt. Die Passagierzahl lag damit unter den 62 Millionen aus dem Jahr 2019. »Wir haben nur Dienste angeboten, wo wir auch profitabel waren«, sagte Schwämmlein. In den USA soll der Betrieb nun als Erstes wieder hochgefahren werden. Das Land der »Greyhound«-Überlandbusse solle künftig der größte Markt für Flixbus sein, sagte USA-Chef Pierre Gourdain. Bis 2023 wolle man dort das umfangreichste Netz anbieten.
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