Play-Store-Monopol: Weitere US-Bundesstaaten verklagen Google - DER SPIEGEL
Der Suchmaschinen-Konzern hat erneut Ärger mit dem Gesetz: Dutzende US-Staatsanwälte werfen dem Unternehmen und seinem App-Store Kartellrechts-Verletzungen vor. Google weist die Anschuldigungen zurück.
Google-Produktpräsentation in San Francisco (Archiv)
Foto: ELIJAH NOUVELAGE / AFP
Google muss sich in den USA mit einem weiteren Kartellrechtsstreit auseinandersetzen. 36 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington D.C. reichten eine Wettbewerbsklage gegen die Tochter des Alphabet-Konzerns ein. Konkret werfen sie dem Unternehmen vor, mit Zukäufen und restriktiven Verträgen ein Monopol für seinen Play Store auf Android-Handys durchzusetzen. In den Vereinigten Staaten mache der Store 90 Prozent der heruntergeladenen Android-Apps aus, heißt es in der Klage.
Die Anschuldigungen haben ihren Ursprung in einer Untersuchung, die im September 2019 begann und bereits zu drei weiteren Anzeigen gegen das Unternehmen geführt hat. Dort geht es unter anderem um das Suchmaschinen- und Online-Werbegeschäft. Nun behaupten die Bundesstaaten unter anderem, dass Google Entwickler dafür bezahle, dass sie konkurrierende App-Stores nicht unterstützen. Außerdem gebe es interne Pläne, den Smartphone-Hersteller Samsung dazu zu bewegen, seinen eigenen Store einzustellen.
Fortnite als Auslöser
Das südkoreanische Unternehmen hatte 2018 mit dem Entwickler Epic Games zusammengearbeitet, um das Videospiel »Fortnite« für Android-Smartphones auf den Markt zu bringen, wie es in der Klage heißt – ganz ohne den Play Store. Google habe darauf mit mehreren »koordinierten Initiativen« geantwortet, um zu verhindern, »dass weitere Entwickler dem Beispiel von Epic folgen.«
Google reagierte in seinem Unternehmensblog auf die Vorwürfe – und wies sämtliche Anschuldigungen von sich. Im Gegensatz zu Apple, wo es keine Alternative zum konzerneigenen App Store gebe, habe man selbst Konkurrenten immer unterstützt. »Android und Google Play bieten eine Offenheit und Auswahl, die andere Plattformen einfach nicht haben«, schreibt der Konzern. Dementsprechend gehe es bei der Klage nicht um kleine Unternehmen oder geschädigte Verbraucher, sondern um eine Handvoll großer App-Entwickler, die eine »bevorzugte Behandlung« wünschten.
»Irreführende Warnungen«
In der Klage heißt es, dass Google es den Verbrauchern zwar tatsächlich ermögliche, den Play Store mit alternativen Angeboten zu umgehen. Dabei würden zur Abschreckung allerdings »irreführende Warnungen und Hürden« angezeigt.
»Google Play ist kein Fairplay«, schreibt Utahs Generalstaatsanwalt Sean Reyes in einer Erklärung. Das Unternehmen müsse damit aufhören, seine monopolistische Macht und dominante Marktposition zu nutzen, um unrechtmäßig Milliarden einzunehmen. Die Bundesstaaten schlossen nicht aus, eine ähnliche Klage gegen Apple anzustrengen.
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