Nach einem Gewinn zum Jahresauftakt ist die Commerzbank im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Grund sind Aufwendungen für den Konzernumbau und Abschreibungen für ein gestopptes Großprojekt.
Unter dem Strich erwirtschaftete die Bank von April bis Juni einen Verlust von 527 Millionen Euro, wie das Institut mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Institut im gleichen Zeitraum noch 183 Millionen Euro verdient.
Das operative Ergebnis lag im zurückliegenden zweiten Quartal bei 32 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem operativen Ergebnis von 56 Millionen Euro und einem Konzernverlust von 504 Millionen Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr erwartet die Commerzbank, deren größter Anteilseigner der deutsche Staat ist, weiter ein positives operatives Ergebnis.
Der seit 1. Januar amtierende Konzernchef Manfred Knof äußerte sich zufrieden: »Wir haben im ersten Halbjahr ein solides operatives Ergebnis erzielt. Die Umsetzung der Strategie ist voll auf Kurs.«
Massiver Stellenabbau in Deutschland
Knof baut die Commerzbank derzeit grundlegend um. Noch in diesem Jahr sollen 240 Filialen in Deutschland dichtgemacht werden. Nach Abschluss des Konzernumbaus sollen von 790 Filialen noch 450 übrig sein. Bis Ende 2024 will der Vorstand die Zahl der Vollzeitstellen konzernweit von etwa 39.500 auf 32.000 verringern. Jede dritte Stelle in Deutschland fällt weg. Ganze Abteilungen werden dichtgemacht oder ausgelagert.
Ziel des Managements ist, bis Ende 2024 die gesamten Kosten auf 5,3 Milliarden Euro zu drücken. Das wären rund 20 Prozent weniger als im Jahr 2020. Doch der Umbau kostet. Dabei ist die Kostensituation ohnehin angespannt etwa durch Gebührenrückerstattungen an Kunden.
Zum Verlust im zweiten Quartal trug auch bei, dass die Bank rund 200 Millionen Euro abschreiben musste, weil das Geldhaus entschied, die Auslagerung der Wertpapierabwicklung zu stoppen.
Besser als bei der Commerzbank war es im zweiten Quartal beim größeren Konkurrenten Deutsche Bank gelaufen. Diese erwirtschaftete unterm Strich von April bis Juni einen Gewinn von 692 Millionen Euro.
Teurer Konzernumbau: Commerzbank macht 527 Millionen Euro Quartalsverlust - DER SPIEGEL
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