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Sunday, June 19, 2022

Zins-Falle, Inflation, Schulden-Union: Christine Lagarde als „lame duck“ des EURO - finanzmarktwelt.de

Christine Lagarde EZB Zins-Falle Euro und Inflation

Die EZB unter Christine Lagarde ist wegen der Inflation in der Zins-Falle – und beschließt nun eine Art Schulden-Union zur vermeintlichen Rettung des Euro.

Bei BILD  sprechen Wolfgang Bosbach und Frauke Petri offen von dem EURO als failed-currency. Das ganz und gar Erstaunliche daran ist nicht nur, dass das bei dem größten privaten Nachrichtenportal des Landes stattfindet. Noch erstaunlicher ist, dass von den anwesenden Talkshowgästen niemand widerspricht! Es scheint, als habe der mediale Wind sich gedreht. Das neue Inflations-Narrativ dominiert die Bühne. Thomas Mayer, der maßgebliche Finanzökonom Deutschlands, hat neuerdings bei der ARD ein Fünf-Minuten-Fenster, um die komplizierten Zusammenhänge von Inflation, Schulden und Zinsfallen einem älteren Publikum nahe zu bringen. Anders als bei der Aufklärung im Fach Biologie ist es für Mayers Finanz-Aufklärung nie zu spät.

Lagarde „lame duck“ des EURO

In dem vollständig veränderten monetären Umfeld kommt Christine Lagarde die Rolle einer „lame duck“ zu: eine lahme Ente. Denn was auch immer die EZB-Chefin unternimmt, es ist immer das Falsche: Belässt sie den Leitzins weiter bei Null, wird die Inflation vermutlich zweistellig. Der EURO wird dann noch weicher, mit verheerenden Auswirkungen auf Bürger und Realwirtschaft. Zieht sie die Zins-Schraube deutlich an, geraten die kippeligen Schuldentürme der überschuldeten Südländer ins Wanken. Frau Lagarde ist eine kultivierte Dame. Sie hat Hintergrund und besitzt intellektuelles Format. Aber von Finanzen und Wirtschaft versteht sie wenig. Und das ist ein Riesenproblem.

Lagarde: Verlust an Glaubwürdigkeit total

Hinzu kommt, dass Lagarde mit ihrer Kette an Fehlentscheidungen Kettenreaktionen in den Märkten ausgelöst hat, die jegliches Zutrauen der Märkte in die Kompetenz der EZB nachhaltig erschüttert haben. Christine Lagardes Glaubwürdigkeitsverlust ist ohne Beispiel, ja nahezu total: Erst lag Lagarde Ende 2021 falsch mit ihrer Einschätzung, die Inflation sei halb so wild, weil lediglich vorübergehend. Im Frühjahr 2022 erlitt Lagarde dann den Kontrollverlust, weil sie die überschießende Inflation nicht in den Griff bekam.

Und jetzt, Mitte 2022, verspielt sie auch noch den letzten Rest an Glaubwürdigkeit, weil sie entweder zu zögerlich oder kopflos panisch reagiert. Indessen, das systematische Irren von Lagarde berührt tiefere Schichten. In diesem Fall bedroht es nicht nur die Glaubwürdigkeit der EZB  als Institution, sondern das Vertrauen der Bürger in den EURO. Denn Geld ist Geltung. Und der Geldschein in der Geldbörse das, was in einer Volkswirtschaft zählt. Schmilzt der Wert des Geldes durch Inflation, kann sich jede Geldkrise unversehens in eine Systemkrise auswachsen.

Lagarde und EZB zwischen Hammer und Amboss

Lagarde ist auch deshalb eine „lame duck“, weil sie unter Fiskaldominanz steht. Die EZB hat der schleichenden Unterwerfung als Instrument der EURO- und Griechenlandrettung nicht nur tatenlos zugesehen, sondern die Entwicklung aktiv befördert. Nun, da Italien gerettet werden muss und die Bürger die verheerenden Auswirkungen einer zweistelligen Inflation befürchten, ist sie der politischen Dominanz hilflos ausgeliefert.

Christian Lindner brachte es in seiner Presseerklärung nach dem G7-Gipfel wie folgt auf dem Punkt: „Die Notenbanken“ – so Lindner – „sind sehr sehr sehr sehr unabhängig. Aber sie haben auch eine sehr sehr sehr große [viermal] Verantwortung in dieser Zeit.“

Was auch immer Christine Lagarde und Isabel Schnabel mit den Händen vorne aufbauen, reißen sie im Grunde anschließend mit den Hintern wieder ein. Denn was sie auch immer anstellen, sie sind längst zwischen Inflations-Hammer und Schulden-Amboss geraten, so Thomas Mayer. Mayer spricht von der Liraisierung des Euro. Allerdings werden die zukünftigen italienischen Verhältnisse im Euroraum kein Grund zu großer Freude und lautem Jubel. So schön wie in Italien wird es deshalb noch lange nicht in Teutonien. Schließlich ist Italien mehr als NRW mit Sonne. Eine Weichwährung wie ehedem die Lira ist kein Idyll.

EZB verheddert in einem Gestrüpp aus Inflation und Nullzinspolitik

Die EZB hat sich heute in einer historisch beispiellosen Kette von Fehlern in einem Gestrüpp aus Schulden, Nullzinspolitik und überschießender Inflation heillos verheddert. Die Folgen dieser beispiellosen Fehlerkette wird die EZB nicht beherrschen können. Die Fehler der Vergangenheit werden stattdessen von nun an vielmehr sie beherrschen. Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande, bemerkte einmal Wolfgang Goethe klug.

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