Peking meldet für Juli Wachstum - doch fiel dies deutlich geringer aus als erwartet. Das Land will die Konjunktur nun mit niedrigeren Zinsen ankurbeln. Am Grund für die verhaltende Entwicklung ändert die Führung aber bislang nichts: Die Null-Covid-Strategie bleibt.
In China sind wichtige Wirtschaftsdaten im Juli erneut hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wie das Pekinger Statistikamt berichtete, legte die chinesische Industrieproduktion mit 3,8 Prozent auf Jahressicht langsamer zu, als von Analysten erwartet wurde. Auch die Zunahme des Einzelhandelsumsatzes, ein wichtiger Indikator für den Konsum, verlangsamte sich im Juli. Auch hier wurden die Marktprognosen deutlich unterschritten.
Um der Wirtschaft neuen Schwung zu geben, senkte Chinas Zentralbank am Montag überraschend erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken. Dieser fiel um zehn Basispunkte auf 2,75 Prozent.
Die Konjunktur leidet darunter, dass Peking nicht von seiner "Null-Corona-Politik" abrückt. Diese hat zum Ziel, jeden Ausbruch im Keim zu ersticken. Zahlreiche Millionenstädte hatten besonders im Frühling strenge Maßnahmen verhängt, um die Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante zu verhindern. Auch Probleme auf dem Immobilienmarkt belasten das Wachstum in China.
Die chinesische Wirtschaft überrascht negativ, heißt es von den Maybank-Analysten. Die gesenkten Zinsen dürften zudem nur wenig Vertrauen schaffen angesichts des Gegenwinds durch die Null-Covid-Politik und die Krise auf dem Immobilienmarkt. Im Frühjahr legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vor allem wegen harter Corona-Lockdowns nur um magere 0,4 Prozent zu. Es wird damit gerechnet, dass das von der Regierung ausgegebene Wachstumsziel von 5,5 Prozent für dieses Jahr nicht gehalten werden kann.
Zinsen gesenkt: China stemmt sich gegen die Wirtschaftsflaute - n-tv NACHRICHTEN
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