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Wednesday, April 28, 2021

Deutsche Bank: Kehrt das Institut zu altem Glanz zurück? - WELT

Christian Sewing scheint auf dem Höhepunkt seiner Macht: Er hat das beste Quartalsergebnis seit sieben Jahren geliefert. 1,6 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern. Das ist deutlich mehr, als das Geldhaus im gesamten Vorjahr verdiente – und was Investoren im Vorfeld erwartet hatten. Die Anleger sind begeistert. Die Aktie notierte am Mittwochvormittag zeitweise um mehr als sechs Prozent im Plus.

Sewing hat nicht nur das Vertrauen der Investoren wiedergewonnen, auch das oberste Kontrollgremium stärkt ihm den Rücken. Aufsichtsratschef Paul Achleitner hat den Vertrag des 51-Jährigen schon vor ein paar Wochen und damit früher als erwartet und gleich für fünf Jahre verlängert. Selten schien die Macht eines Vorstandschefs der Deutschen Bank so zementiert. Selten schien das Institut so stabil.

Deutsche Bank schafft nach fünf Verlustjahren in Folge die Trendwende

Die Deutsche Bank hat trotz Corona-Krise einen deutlichen Jahresgewinn erzielt: 2020 betrug der Nettogewinn 624 Millionen Euro - nach einem Verlust von fast 5,3 Milliarden Euro im Vorjahr, wie die Bank mitteilte.

Quelle: WELT

Tatsächlich sind die Ergebnisse beeindruckend: Alle Segmente konnten ihre Gewinne steigern. Das lag nicht nur an den gesunkenen Kosten, sondern auch an gestiegenen Erträgen – sogar im Privat- und Firmenkundengeschäft, das besonders durch die Minus-Zinsen getroffen ist. Insgesamt erhöhten sich die Erträge um 14 Prozent auf gut 7,2 Milliarden Euro.

Zudem erwartet das Institut dieses Jahr eine deutlich niedrigere Belastung durch faule Kredite. Die wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Krise sind offenbar nicht ganz so schlimm wie zunächst befürchtet.

Die Deutsche Bank profitiert vor allem von den guten Ergebnissen der Investmentbank: Die Erträge in der Sparte stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um ein Drittel auf rund 3,1 Milliarden Euro. Das liegt vor allem an dem Boom an den Märkten.

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Aber auch im Geschäft mit Unternehmens- und Privatkunden sowie in der Vermögensverwaltung legte die Bank zu, in allen Geschäftsbereichen stiegen die Gewinne. Die Fondstochter DWS verbuchte im ersten Quartal ebenfalls einen kräftigen Gewinnanstieg. Unter anderem höhere Gebühreneinnahmen ließen den Überschuss um 39 Prozent auf 169 Millionen Euro steigen.

Vor Steuern machte das Institut über eine Milliarde Euro Gewinn. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 66 Millionen Euro. Allerdings müssen noch Zinszahlungen für bestimmte Anleihen abgezogen werden, sodass auf die Aktionäre des Frankfurter Dax-Konzerns unter dem Strich ein Gewinn von 908 Millionen Euro entfiel.

Finanzvorstand James von Moltke wollte zwar keine konkrete Prognose zu einem Nettogewinn in diesem Jahr abgeben. Allerdings deute die gesamte Entwicklung auf ein besseres Ergebnis als 2020 hin, sagte von Moltke.

Niedrige Zinsen belasten

Größter Belastungsfaktor für das Geschäft sind die niedrigen Zinsen und das Risiko, dass die sehr hohen Gewinne des schwankungsanfälligen Investmentbankings wieder schrumpfen. Dazu sagte Sewing: „Wir rechnen fest damit, dass die Folgen der Niedrigzinsen unsere Erträge in der Unternehmensbank und der Privatkundenbank im Vorjahresvergleich allmählich weniger stark belasten werden.“

Zudem gebe es „immer mehr Indikatoren“ dafür, dass sich ein erheblicher Teil des Ertragswachstums in der Investmentbank seit 2019 als nachhaltig erweisen werde. „Auch wenn sich die Märkte in den kommenden Monaten wie erwartet normalisieren, rechnen wir für 2021 nun mit ähnlich hohen Erträgen wie im sehr starken Vorjahr.“

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