Finanzaufsicht: Bafin verschärft Geldwäsche-Aufsicht bei der Deutschen Bank - DER SPIEGEL
Seit 2018 kontrolliert die Finanzaufsicht Bafin Maßnahmen gegen Geldwäsche bei der Deutschen Bank. Nachdem es um das ehemalige Skandal-Institut zuletzt ruhiger geworden war, fordert die Bafin nun Verschärfungen.
Die Finanzaufsicht Bafin hat angekündigt, ihre Geldwäsche-Aufsichtsmaßnahmen bei der Deutschen Bank zu verschärfen. Das Institut werde dazu angehalten, »weitere angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und Sorgfaltspflichten einzuhalten, insbesondere in Bezug auf den Regelprozess bei Kundenaktualisierungen«, teilte die Bafin mit.
Das gelte auch für das Geschäft mit Korrespondenzbanken und die Überwachung von Transaktionen. »Unsere Anordnung soll bei der Deutschen Bank nachhaltige Verbesserungen in der Geldwäscheprävention bewirken«, sagte eine Sprecherin.
Die Bafin war im Jahr 2018 aktiv geworden, weil Geldwäschekontrollen trotz einiger Fortschritte noch längst nicht so funktionierten, wie es sich die Bank selbst wünschte. Beispielsweise gab es nach wie vor Probleme bei der Identifizierung von Kunden – einer wichtigen Voraussetzung, um Geldwäschefälle aufzudecken und sie dann effizient verfolgen zu können.
Es war das erste Mal überhaupt, dass die Bafin bei einem Geldhaus einen solchen Kontrolleur im Bereich der Geldwäsche beauftragte. Die Deutsche Bank ist in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten, bestimmte Transaktionen oder Kunden mangelhaft zu kontrollieren.
Um die Deutsche Bank war es ruhiger geworden
Zuletzt war es um die Deutsche Bank jedoch ruhiger geworden – und wieder seriöser. Nach Jahren der Skandale wurden Milliardenstrafen abgearbeitet, Führungsquerelen beendet; erst Ende März wurde die Verlängerung von Vorstandschef Christian Sewing bis ins Jahr 2026 verkündet. Anfang Februar hatte die Deutsche Bank sogar ihren ersten Nettogewinn seit 2014 verkündet.
Die Mitteilung der Bafin dürfte ein Rückschlag sein.
Vonseiten der Deutschen Bank hieß es, man habe die Kontrollen deutlich verbessert und in den vergangenen zwei Jahren rund zwei Milliarden Euro aufgewendet zur Verbesserung der Kontrollsysteme. »Wir sind uns aber auch bewusst, dass noch Arbeit vor uns liegt: Wir werden auch 2021 und darüber hinaus erheblich investieren, insbesondere im Kampf gegen Finanzkriminalität«, erklärte eine Sprecherin.
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