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Zum Handelsende notierte die HUGO BOSS-Aktie noch 6,71 Prozent im Plus bei 37,83 Euro.
Laut der "Times" gibt es womöglich ein vages Kaufinteresse der Luxusgüterkonzerne LVMH und Kering sowie seitens Finanzinvestoren an HUGO BOSS. Erst im vergangenen Jahr war der britische Sportmodeanbieter Frasers Group bei dem Metzinger Unternehmen eingestiegen und hatte den Anteil anschließend bis auf mehr als 15 Prozent im Januar ausgebaut.
Die Aktien der Frasers Group notierten zuletzt in London 2,6 Prozent im Plus. Für die Anteilsscheine von LVMH und Kering ging es in Paris ähnlich deutlich nach oben. Kering ist dank starker Verkaufszahlen seiner italienischen Modemarke Gucci im ersten Quartal aus dem Corona-Tief aufgetaucht und sorgte so für Schwung im Sektor.
Für Analyst Thomas Hofmann von der Landesbank Baden-Württemberg zeigt der Einstieg von Frasers bei HUGO BOSS, dass das der Konzern nachweislich für Investoren interessant ist. Zudem sei eine Übernahme speziell durch Finanzinvestoren grundsätzlich möglich.
Eher ausschließen würde Hofmann aber eine Übernahme durch Kering und LVMH. In beiden Fällen liege es nicht auf der Hand, dass die Konzerne ihr Produktportfolio durch HUGO BOSS abrunden möchten. So sei LVMH zwar im Mode- und Lederwarengeschäft tätig, aber insgesamt seien die Produkte des französischen Luxusgüterkonzerns doch hochpreisiger als jene von HUGO BOSS.
HUGO BOSS will derweil 2021 die Corona-Delle möglichst hinter sich lassen. Dabei setzt Finanzchef und Vorstandssprecher Yves Müller auf den sich durch die Pandemie beschleunigten Trend zu lässigerer Kleidung. Der eigene Onlinehandel soll ebenfalls ausgebaut werden.
Experte Andreas Lipkow vom Onlinebroker Comdirect blickt positiv in die Zukunft: "HUGO BOSS verzeichnet seit einigen Handelswochen erkennbaren Erfolg bei seiner tiefgreifenden Umstrukturierung durch den neuen Vorstand." Die in dieser Phase aufgekommenen Spekulationen seien nicht von der Hand zu weisen und in der aktuellen Situation nachvollziehbar. Denn der zukünftige Ertragshebel liege genau an dem Punkt einer nachhaltigen Trendwende. Diese könnte in den kommenden Monaten durch die Positionierung und dem starken Ausbau des Online-Handels erreicht werden.
Noch aber haben die HUGO BOSS-Anleger den Virus-Schock noch nicht gänzlich überwunden. Kurz vor der Eskalation der Krise am Aktienmarkt Ende Februar 2020 notierten die Aktien noch bei gut 43 Euro. Im Zuge des Corona-Crashs sackten sie unter 20 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2009. Seitdem aber haben sich die Aktien peu a peu erholt.
Auch das charttechnische Bild hat sich in den letzten Monaten aufgehellt. So notieren die HUGO BOSS-Papiere bereits seit Dezember 2020 recht stabil über allen viel beachteten Durchschnittslinien, welche die kurz-, mittel- und langfristigen Trends beschreiben.
Die Spekulationen um HUGO BOSS lenkten die Aufmerksamkeit der Anleger auch auf die Papiere des Wettbewerbers GERRY WEBER, die um fast 22 Prozent in die Höhe schnellten. Dieses Modeunternehmen war 2019 in die Insolvenz gerutscht und schrieb nach einem Sparprogramm mit Filialschließungen zuletzt wieder schwarze Zahlen.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: TungCheung / Shutterstock.com
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