Milliarden von Euro in wenigen Stunden ausgelöscht: Der Kurssturz der Curevac-Aktie hat gezeigt, wie schnelllebig die Börse sein kann. Das musste auch Mehrheitseigner Dietmar Hopp spüren. Doch er hält an dem Unternehmen fest.
Wie schnell der Aktienmarkt Milliardenwerte auslöschen kann, zeigt die Aktie des Tübinger Pharmaunternehmens Curevac in den vergangenen Tagen eindrucksvoll. Der größte Investor, Dietmar Hopp, musste herbe Verluste hinnehmen. Der Wert seines Aktieninvestments halbierte sich zwischenzeitlich sogar.
Der 81-Jährige hält über seine Kapitalgesellschaft Dievini Hopp BioTech Holding knapp 43 Prozent der 186,2 Millionen ausgegebenen Aktien des Pharmaunternehmens, das vor allem Schlagzeilen damit machte, dass sich die Produktion seines Corona-Impfstoffes stets verzögerte.
Als Studienergebnisse am Mittwoch zeigten, dass die Wirksamkeit des Corona-Vakzin gerade einmal bei rund 47 Prozent lag, rutschte der Kurs rasant ab (mehr dazu lesen Sie hier). Bereits die Tage davor war der Kurs von 100 Euro auf 79 Euro gefallen – doch diese Woche rauschte der Wert rapide ab. Zwischenzeitlich war eine Aktie nur noch 38 Euro wert. Für Hopp bedeutete das einen Verlust von drei Milliarden Euro, die Hälfte des Investmentwertes vor dem Crash.
Curevac glaubt trotz schlechter Zahlen an Zulassung
Davon ließen sich aber weder Hopp noch das Tübinger Pharmaunternehmen entmutigen: Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas zeigte sich am Freitag überzeugt, den Impfstoff auch bei geringer Wirksamkeit zur Zulassung bringen zu können.
Eingang zu Curevac (Symbolbild): Das Tübinger Pharmaunternehmen forscht an einem Corona-Impfstoff, doch die Zulassung fehlt noch immer. Die Anleger verlieren die Geduld. (Quelle: Eibner Pressefoto/imago images)
Die Aktie erholte sich im Laufe des Freitags: Das Papier stieg von 46 Euro zwischenzeitlich auf 55 Euro. Doch selbst beim aktuellen Kurs von etwa 53 Euro ist Hopps Investment in das Pharmaunternehmen noch zwei Milliarden weniger wert als noch vor wenigen Tagen.
Hopp glaubt "felsenfest an das Unternehmen"
Der 81-Jährige glaubt aber weiter an das Potenzial des Vakzins. "Ich bin zuversichtlich, dass Curevac erfolgreich sein wird", sagte Hopp der "Rhein-Neckar-Zeitung" am Freitag. Dem Portal "merkur.de" sagte er, er bleibe "auf alle Fälle als Investor erhalten". Er glaube "felsenfest an das Unternehmen".
Das Tübinger Unternehmen möchte in den kommenden zwei bis drei Wochen die Analyse der Daten aus der finalen Studienphase abschließen. Dabei werde sich die Wirksamkeit des Impfstoffs nochmals verändern, zeigte sich Curevac überzeugt. Sobald dies abgeschlossen sei, werde Curevac mit der EMA beraten, ob weitere Daten nötig seien.
Börsenregel bewahrheitet sich auch hier
Hopp dürfte den Rückschlag verkraften. Der SAP-Mitbegründer gilt als einer der reichsten Deutschen und auch wenn der Wert seines Investments geschrumpft ist: Aktuell sind seine Aktienanteile an Curevac immer noch knapp 4,2 Milliarden Euro wert.
Das Beispiel von Hopp unterstreicht zudem eine alte Börsenweisheit: Nur realisierte Verluste sind auch tatsächliche Verluste.
Curevac: Dietmar Hopp verliert mehr als 2 Milliarden Euro - t-online.de
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