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Monday, May 24, 2021

Produktions-Boom: Biontech und Moderna kaufen Markt leer – Engpässe bei Vormaterialen für Impfstoffe - Handelsblatt

Biontech-Impfstoffproduktion in Marburg

Die beiden führenden Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer und Moderna hatten sehr frühzeitig nicht nur mit der Kapazitätserweiterung, sondern auch mit dem Einkauf von Vormaterialien begonnen.

(Foto:&#160dpa)

Frankfurt Der Bedarf ist gewaltig. Wegen der Covid-Impfstoffe muss in diesem Jahr die globale Impfstoffproduktion auf zehn bis 15 Milliarden Dosen hochgefahren werden – zwei- bis dreimal so viel wie im Vorjahr.

Die Zulieferindustrie im Biopharma-Bereich stellt das vor Herausforderungen. Zugleich eröffnet es aber auch enormes Wachstumspotenzial. Der Darmstädter Merck-Konzern etwa verbuchte in seiner Life-Science-Sparte 20 Prozent Umsatzwachstum im ersten Quartal. Die Göttinger Sartorius meldete rund 62 Prozent Umsatzwachstum und eine Steigerung des Auftragseingangs um 89 Prozent. Das liege daran, dass Kunden in der aktuellen Situation ihre Aufträge weiter im Voraus platzierten, heißt es bei Sartorius.

Denn: Geliefert wird keinesfalls sofort. Das bringt Probleme. Die Produktionsprobleme der indischen Produzenten etwa werden zum Teil auf fehlende Rohstoffe zurückgeführt. Die Tübinger Curevac, die für Juni eine Zulassung für ihren mRNA-Impfstoff erwartet, tut sich schwer, den Materialbedarf für die geplante Produktion von 300 Millionen Dosen in diesem Jahr zu sichern.

Bereits vor wenigen Wochen warnte die Impfstoffallianz Gavi in einer Studie vor Engpässen bei vielen Rohstoffen und Ausrüstungsmaterialien. „Das könnte bei etlichen Impfstoffherstellern dazu führen, dass sie ihre Lieferzusagen nicht einhalten können“, heißt es darin.

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Die beiden führenden Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer und Moderna befinden sich dagegen in einer vergleichsweise komfortablen Situation, weil sie sehr frühzeitig nicht nur mit Kapazitätserweiterung, sondern auch mit dem Einkauf von Vormaterialien begannen. Dadurch sind sie im angespannten Marktumfeld für solche Produkte und Leistungen besser positioniert als viele Konkurrenten. Sie haben den Markt für manche Vormaterialien gewissermaßen leer gekauft.

Globale Lieferketten sind beeinträchtigt

Praktisch alle Hersteller in der Branche weiten ihre Kapazitäten deutlich aus. Merck und Evonik etwa haben ihre Produktion von Lipiden, die für die mRNA-Impfstoffe benötigt werden, inzwischen deutlich ausgebaut.

Dessen ungeachtet ist die Situation weiterhin angespannt. Zusätzlich beeinträchtigt werden die globalen Lieferketten durch die faktischen Exportverbote im Rahmen des US-Defense-Production Acts. Diverse Vor- und Verbrauchsprodukte wie Filter, spezielle Kunststoffbehälter oder auch Materialien für die Aufreinigung von Impfstoffen und Biotech-Medikamenten sind dadurch knapp.

Die Situation betrifft im Prinzip nicht nur den Impfstoffbereich, sondern die gesamten globalen Lieferketten in der Biotechproduktion.

Engpässe gibt es nach wie vor unter anderem bei Nukleotiden, Lipiden, speziellen Plastikbehältern und -schläuchen oder auch bei den Spezialharzen für die Chromatografie, heißt es etwa bei dem schwäbischen Auftragsfertiger Rentschler Biotech, der biotechnische Wirkstoffe für zahlreiche Biotech- und Pharmafirmen herstellt und auch für Biontech und Curevac wichtige Teile der Produktion durchführt. „Auch bei Filtern ist die Situation aufgrund der Exportbeschränkungen der USA zum Teil schwierig. Aus amerikanischen Produktionsstätten ist da im Moment kaum Ware zu bekommen“, so Rentschler-Chef Frank Mathias.

Mehr: Biontech und Moderna bauen Produktion massiv aus – und hängen ihre Konkurrenten ab

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