Geldstrafe wegen Regelverstößen: Robinhood zahlt 70 Millionen Dollar - DER SPIEGEL
Beim Hype um GameStop-Aktien spielte die Broker-App Robinhood eine zentrale Rolle. Nun muss der Anbieter wegen Irreführung und lascher Kontrolle die höchste Geldstrafe zahlen, die US-Behörden je verlangt haben.
Den durch Turbulenzen um hochgeschossene Aktien von US-Firmen wie GameStop und AMC in die Kritik geratenen Wertpapier-Broker Robinhood kommen frühere Regelverstöße teuer zu stehen. Wegen Irreführung von Kunden, zu lascher Kontrollen bei riskanten Börsenwetten und technischer Pannen zahle das Unternehmen bei einem Vergleich fast 70 Millionen Dollar (59 Mio. Euro), teilte die US-Finanzaufsicht Finra am Mittwoch mit.
Mit 57 Millionen Dollar entfällt der Großteil auf eine Geldstrafe – laut Finra die höchste, die je von der Behörde verhängt wurde.
Durch die Einigung mit der Aufsicht kann Robinhood vor seinem Börsengang eine wichtige rechtliche Baustelle schließen. Doch auch andere US-Behörden haben das 2014 gegründete und im kalifornischen Menlo Park ansässige Unternehmen im Auge.
In seinem Jahresbericht führte Robinhood Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC sowie der Generalstaatsanwaltschaft und Finanzaufsicht in New York auf, die einen Hackerangriff auf Nutzerdaten betreffen. In Massachusetts werfen Aufseher Robinhood vor, etwa durch unlauteres Marketing Finanzmarktgesetze in dem Bundesstaat verletzt zu haben.
Reihe laufender Verfahren
Ohnehin hat das Unternehmen jede Menge rechtlichen Ärger. So laufen auch Sammelklagen von Nutzern, die sich wegen technischer Pannen am Wertpapierhandel gehindert sahen oder dem Broker Fehler bei der Orderausführung vorwerfen. Darüber hinaus klagten rund 2000 Kunden, deren Konten angeblich beim Hackerangriff gekapert wurden. Weitere Sammelklagen gegen Robinhood drehen sich etwa um Verletzungen treuhänderischer Vertragspflichten zum Nachteil von Nutzern.
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