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Tuesday, June 15, 2021

mRNA-Vakzin: Was über den Curevac-Impfstoff bekannt ist - ZDFheute

Noch ist der Curevac-Impfstoff in der EU nicht zugelassen. Doch das Vakzin des Tübinger Unternehmens könnte noch eine wichtige Rolle bei der Pandemie-Bekämpfung spielen.

Eine Spritze mit dem Impfstoff von Curavec. Symbolbild
Die Eigenschaften des Curevac-Impfstoffs weisen einige Vorteile gegenüber der Konkurrenz auf. Symbolbild
Quelle: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Wie funktioniert der Curevac-Impfstoff?

Wie Biontech/Pfizer und Moderna basiert der Impfstoff von Curevac auf dem Biomolekül mRNA ("m" steht für "messenger", also "Bote", und "RNA" für "ribonucleic acid"). Bei dieser Technologie wird mithilfe der mRNA eine Bauanleitung für das Spike-Protein des Coronavirus in die Zellen geliefert. Die Zellen stellen diese Proteine daraufhin selbst her, der Körper antwortet mit der Bildung von Abwehrstoffen. Das Vakzin von Curevac trägt den Handelsnamen "CVnCov".

[Wie mRNA- und vektorbasierte Impfstoffe genau funktionieren und was sie voneinander unterscheidet, erklärt anschaulich unsere interaktive Story]

Gibt es Unterschiede zu Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna?

Der Impfstoff von Curevac unterscheidet sich beim Aufbau nur minimal von den mRNA-Impfstoffen der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna: "Für mich gibt es keinen nennenswerten Unterschied, außer in der Dosierung und Minimaldifferenzen bei den Nukleotiden", erklärt Curevac-Studienleiter Peter Kremsner von der Uni Tübingen. Der Curevac-Impfstoff nutzt dabei Nukleotide ohne chemische Modifikationen der mRNA - bei den Wettbewerbern sind sie teils chemisch verändert. Pro Impfdosis werden viel niedrigere Mengen mRNA als bei der Konkurrenz gebraucht: 12 Mikrogramm statt 30 wie bei Biontech/Pfizer und 100 wie bei Moderna.

Ein weiterer logistischer Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Er bleibt nach Unternehmensangaben auch bei Kühlschranktemperaturen mindestens drei Monate haltbar.

Die Verträglichkeitsdaten und die Wirksamkeit sind das Entscheidende und da werden wir sehr bald sehen, wie der Curevac-Impfstoff sich mit den beiden anderen vergleichen lässt.
Peter Kremsner

Ist der Impfstoff bereits in der EU zugelassen?

Noch nicht. Eine Zulassung wurde zwar ursprünglich für das zweite Quartal 2021 angestrebt, wird sich jedoch aufgrund von Verzögerungen beim Abschluss der entscheidenden Studienphase verzögern.

Gelten Probanden der Curevac-Studie als vollständig Geimpfte?

Viele Menschen haben an der klinischen Studie von Curevac in der Hoffnung teilgenommen, auf diese Weise schneller einen Impfschutz gegen das Coronavirus zu bekommen. Weil der Impfstoff aber noch nicht zugelassen ist, werden vollständig Curevac-Geimpfte derzeit bei den Corona-Regeln weiterhin als Nicht-Geimpfte behandelt. Die Erleichterungen gelten also derzeit nur für Personen, die mit Vakzinen der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson geimpft wurden - gemäß der Veröffentlichung auf der Seite des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI)

"Es besteht die Möglichkeit, dass künftig darüber hinaus weitere Impfstoffe, zum Beispiel solche, die nur über eine Notfallempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nicht jedoch über eine Zulassung der EMA verfügen, veröffentlicht werden", heißt es dazu auf Nachfrage aus dem Bundesgesundheitsministerium. Hierüber werde "im Lichte des fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnisstandes (etwa zu Wirksamkeit oder Nebenwirkungen) zu entscheiden sein", teilte der Sprecher mit.

Was ist zur Wirksamkeit des Curevac-Impfstoffs bekannt?

Moderna und Biontech/Pfizer gehen von einer bis 95-prozentigen Wirksamkeit ihrer Impfstoffe aus - um so viel geringer ist die Wahrscheinlichkeit für die Geimpften, an Covid-19 zu erkranken. Weil die klinische Studie von Curevac noch nicht abgeschlossen ist, lässt sich für den Impfstoff des Tübinger Unternehmens noch keine Aussage darüber treffen: "CureVac erwartet derzeit weitere Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten CVnCoV im Laufe des Juni", erklärte eine Unternehmenssprecherin.

Wie gut wirkt der Impfstoff gegen Virusvarianten?

Präklinische Studien an Tieren haben gezeigt, dass die Wirksamkeit der Antikörper bei der erstmals in Südafrika entdeckten Beta-Variante zwar etwas geringer ausfiel als beim ursprünglichen Erregertyp, der Impfstoff aber vollständig gegen tödliche Verläufe von Covid-19 schützt. Zusammen mit dem britischen Pharmaunternehmen Glaxosmithkline forscht Curevac zudem bereits an einem Impfstoff der zweiten Generation ("CV2CoV"). Diese sollen sich gegen die neuen aufkommenden Virusvarianten richten.

"CV2CoV basiert auf einem neuen mRNA-Rückgrat", sagt die Sprecherin und fügt hinzu: "Die präklinischen Daten in einem Rattenmodell zeigten bei Immunisierung mit CV2CoV in einem Dosisbereich von 0,5 bis 40 Mikrogramm bereits nach der ersten Dosis eine gute Immunantwort. Darüber hinaus zeigte das Serum der geimpften Tiere Kreuzneutralisation gegen die Covid-19-Varianten B.1.1.298, B.1.1.7 und B.1.351."

Damit sind die erstmals in Dänemark, in Großbritannien (Alpha) und in Südafrika (Beta) entdeckten Varianten gemeint.

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