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Sunday, June 6, 2021

Oura Ring im Test: Sensoren messen die Qualität des Schlafes - WELT

Fitness-Uhren und -Armbänder verraten oft, was sie im Schilde führen. Es ist ihr Design, das die Funktion des Trackers preisgibt. Träger dieser Geräte zeigen damit, dass sie sich und ihre sportlichen Leistungen messen wollen. Beim Oura Ring ist das anders. Der Ring sieht aus wie ein Ring. Nicht filigran, aber doch eben wie Schmuck. Dabei hat er einen Akku und drei Sensoren eingebaut. Doch er macht sie unsichtbar.

Es ist gar nicht so leicht, an einen solchen Ring zu kommen. Zuerst lässt man sich ein Testkit schicken, in dem mehrere Ringe aus Plastik stecken. Man sollte für seinen Finger oder Daumen die richtige Größe wählen und den Ring 24 Stunden tragen.

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Denn ein Finger schwillt über Nacht und beim Sport etwas an. Ist die Größe gefunden, kann der echte Ring aus Titan geordert werden. Prinz Harry ist damit gesichtet worden, Twitter-Gründer Jack Dorsey ebenfalls.

Im Test zeigt sich, dass der Oura Ring kein klassischer Fitness-Tracker ist. Die Batterie, die drahtlos aufgeladen wird, hält nämlich fünf bis sechs Tage durch. Für ihre Größe ist das eine erstaunliche Leistung. Das geht natürlich nicht, wenn der Puls ununterbrochen gemessen wird. Und genau deswegen eignet sich der Ring auch nicht zum Tracken von sportlichen Aktivitäten.

Zwar behauptet der Hersteller, dass der Ring viele Aktivitäten automatisch erkennt und entsprechend die verbrauchten Kalorien angibt. Doch das klappt nur selten zuverlässig. Der Kalorienverbrauch ist eine Schätzung aus Art und Dauer der Aktivität, Gewicht und Alter des Nutzers. Die Sensoren spielen dabei keine Rolle.

Eine App liefert Informationen über die Tagesform

Deswegen empfiehlt es sich auch, in der Smartphone-App von Oura die Anwendungen Google Fit oder Apple Health zu verbinden, um hier von anderen Trackern zuverlässige Werte automatisch einlesen zu können.

Der Oura Ring sollte eher als Gesundheitstracker verstanden werden. Er hat neben einem Bewegungs- und Temperatursensor auch einen PPG-Sensor eingebaut. PPG steht für Photoplethysmographie. Dieser Sensor wertet die Reflexionen ausgesendeter Infrarotlicht-Strahlen aus und kann so die Herz- und Atemfrequenz erfassen.

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In Kombination mit dem Bewegungssensor analysiert der Ring auf diese Weise die Schlafphasen. Zwar empfiehlt Oura, den Ring rund um die Uhr zu tragen. Doch am sinnvollsten ist seine Verwendung in der Nacht. Der Ring überträgt seine Daten per Bluetooth automatisch an eine übersichtliche Smartphone-App, die am Morgen allerlei Informationen über den Schlaf gibt, darunter die Länge der Phasen für den Tiefschlaf und REM (Rapid Eye Movement), die durchschnittliche Herzfrequenz und die Schlafdauer.

Zwar werden diese Werte auch alle im Einzelnen dargestellt, doch die Oura-App errechnet daraus eine Punktezahl für die Schlafqualität. Der Wert reicht bis 100, je höher er ausfällt, desto besser und erholsamer war der Schlaf. Zudem errechnet die App unter anderem aus dem Schlaf und aus den Aktivitätsdaten der App einen Wert für die Tagesform.

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Hier wird auch die Körpertemperatur berücksichtigt. Dabei misst der Ring jedoch nur die Temperatur an der Hautoberfläche, was nicht der üblichen Körpertemperatur entspricht. Daher sind die Werte auch erst brauchbar, nachdem der Ring über zwei Wochen die übliche Hauttemperatur ermittelt hat, die bei jedem Nutzer anders sein kann.

Es macht Spaß, die Werte zu beobachten

Ist dieser Referenzwert einmal verfügbar, werden nur noch Abweichungen nach oben und unten gemessen. Hier können sich jedoch Krankheiten frühzeitig ankündigen, wenn beispielsweise die Temperatur deutlich ansteigt.

Fazit: Der Oura Ring schafft vor allem eines: ein Verständnis für Schlafqualität. Wir hatten nach mehreren Wochen den Eindruck, dass der Ring einen guten und erholsamen Schlaf erkennen kann. Ob die Dauer der einzelnen Schlafphasen wirklich zuverlässig ist, ist in diesem Fall gar nicht ausschlaggebend.

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Einige Ereignisse lassen sich aber in den Schlafwerten wiederfinden. Das gilt für späten Kaffeegenuss am Tag oder Alkoholkonsum am Abend. Dann sinkt beispielsweise die Schlafeffizienz, also der Anteil der Zeit, den man nach dem Schlafengehen auch tatsächlich schläft.

Dass dann der Schlaf weniger ausgeruht ist, kann der Ring erkennen. Die App gibt auch einige Tipps zum besseren Verhalten. Überraschendes ist aber nicht dabei. Am wichtigsten ist es, genügend Schlaf zu bekommen. Allerdings braucht es für diese Erkenntnis keinen Ring. Spaß macht es trotzdem, die Werte zu beobachten. Der Oura Ring kostet 314 Euro.

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Quelle: WELT

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