Versandzentren: Amazon führt pauschalen Einstiegslohn von zwölf Euro ein - DER SPIEGEL
Der weltgrößte Logistikkonzern hebt die Löhne für seine Mitarbeiter in Versandzentren an. Das ist immer noch weniger als zum Beispiel Aushilfen bei der Post verdienen.
Amazon führt in seinen deutschen Versandzentren einen Einstiegslohn von zwölf Euro brutto ein. Im Herbst 2022 soll dieser dann auf 12,50 Euro steigen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Lohnerhöhung soll ab 1. Juli gelten.
Amazon wird von der Gewerkschaft Ver.di seit Jahren kritisiert, weil das Management Tarifverträge ablehnt. Doch nun befindet das Unternehmen sich auf Mitarbeitersuche: In diesem Jahr sollen in sämtlichen deutschen Bereichen 5000 neue Stellen besetzt werden. Weltweit beschäftigt Amazon mittlerweile weit mehr als eine Million Menschen, in Deutschland sind es derzeit 23.000, davon 16.000 in der Logistik.
Bisher liegen die Einstiegsgehälter für neue Logistikmitarbeiter laut Unternehmen zwischen 11,30 und 12,70 Euro, bei einer durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 bis 40 Stunden. Zum Vergleich: Der seit Jahresbeginn geltende Post-Tarifvertrag sieht laut Fachgewerkschaft DPVKOM für Aushilfskräfte einen Stundenlohn von 12,35 Euro vor, das monatliche Einstiegsgehalt in der niedrigsten Lohngruppe beläuft sich auf knapp 2067 Euro.
Amazon betonte, dass die Belegschaft noch eine Reihe von Zusatzleistungen erhalte. Dazu zählen unter anderem von der Arbeitsleistung abhängige Bonuszahlungen, Mitarbeiteraktien, Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung sowie ein Fortbildungszuschuss für Weiterbildung in vierstelliger Höhe.
Man habe sich vorgenommen, der beste Arbeitgeber der Welt zu werden, sagte Deutschlandchef Ralf Kleber – und verwahrte sich gegen die Kritik von Ver.di und anderen: Amazon sei ein fairer Arbeitgeber.
No comments:
Post a Comment