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Wednesday, July 28, 2021

Banges Warten auf die Fed: Wacklige Börsenerholung | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 28.07.2021 18:44 Uhr

Macht die Fed bald Schluss mit der ultralockeren Geldpolitik und fährt die Anleihenkäufe herunter? Das fragen sich die Anleger heute. Vor dem Entscheid der US-Notenbank gehen sie kein Risiko ein.

Abwarten und Kaffee trinken - das war heute bisher die Devise an den internationalen Aktienmärkten. Angesichts der Ungewissheit über den künftigen geldpolitischen Kurs der Federal Reserve (Fed) wagten sich die Anleger kaum aus der Deckung. Der DAX kam nur mühsam voran, schloss aber immerhin 0,3 Prozent fester. Es war der erste Gewinntag in dieser Woche, nachdem es seit Montag kontinuierlich abwärts gegangen war.

Tech-Aktien gefragt

An der Wall Street scheuten die Investoren ebenfalls vor größeren Käufen zurück. Der Dow Jones schlitterte in den beiden ersten Handelsstunden leicht ins Minus. Der breiter gefasste S&P 500 hielt sich moderat im Plus. Einzig die Tech-Börse Nasdaq verzeichnete etwas deutlichere Kursgewinne von 0,6 Prozent. Die starken Zahlen der Google-Mutter Alphabet trieben die Tech-Rally wieder an. Die Aktien von Alphabet erreichten ein Rekordhoch.

Verkündet die Fed die geldpolitische Wende?

Bewegung in den Markt dürfte die Fed am Abend bringen. Gegen 20 Uhr wird die US-Notenbank ihren künftigen geldpolitischen Kurs bekannt geben. Anleger fragen sich, ob Fed-Chef Jerome Powell erste Signale zu einer Abkehr der ultralockeren Geldpolitik geben wird. Er könnte bei seiner Pressekonferenz die Inflationsrisiken hervorheben und eine Drosselung der Wertpapierkäufe signalisieren, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades. Es sei aber auch möglich, dass er Sorgen um den Zustand des US-Arbeitsmarkts und die Risiken durch die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus formuliere.

Die Notenbanker dürften trotz hoher Inflationsraten wohl noch keine geldpolitische Trendwende vollziehen. Ein klares Signal zur Rückführung der Anleihekäufe (Tapering) sollte es laut von Bloomberg befragten Ökonomen noch nicht geben. Aber sicher ist das nicht. Die vorangegangene Fed-Sitzung habe gelehrt, dass man vor Überraschungen nicht gefeit sei, meinte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch.

Berichtssaison bringt etwas Schwung

Gute Quartalsbilanzen aus der Berichtssaison sowohl in den USA wie auch aus Europa stützten den Markt. "Die Grundvoraussetzungen für den Markt bleiben unverändert. Wir haben gute Unternehmen, die bessere Gewinne erzielen", sagte David Miller, Investment-Chef bei Quilter Cheviot Investment Management. "Die Bewertungen sind sicherlich höher als früher, aber sie werden durch das Gewinnwachstum gestützt und die Zentralbanken liefern weiterhin Unterstützung." Analysten erwarten einer Schätzung von Refinitiv IBES zufolge, dass die im Stoxx 600 gelisteten Unternehmen im zweiten Quartal ein Gewinnwachstum von 120,8 Prozent einfahren werden.

Goldpreis fast unverändert

Kurz vor Abschluss der Fed-Beratungen notierte der Goldpreis kaum verändert bei 1799 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Sollte die US-Notenbank an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten, könnte sich das gelbe Edelmetall wieder verteuern. Die Kurse der US-Staatsanleihen gaben leicht nach. Dadurch stieg die Rendite der zehnjährigen Bonds auf 1,261 Prozent.

Euro kämpft mit der Marke von 1,18 Dollar

Am Devisenmarkt schwankte der Euro um die Marke von 1,18 Dollar. Am Nachmittag ist die Gemeinschaftswährung wieder unter die Schwelle gerutscht und notiert bei 1,1787 Dollar. Die Ölpreise verteuerten sich weiter leicht. Marktbeobachter verweisen auf einen Rückgang der US-Reserven und ein vergleichsweise starkes Abschmelzen der amerikanischen Benzinreserven. Am Nachmittag kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,70 Dollar.

Die Deutschen halten sich mit Shopping zurück

Steigende Corona-Infektionszahlen drücken auf die Konsumstimmung der Menschen in Deutschland. Die Erwartungen der Deutschen an die Konjunktur und die Einkommen haben sich laut dem Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK nicht verbessert. Der von der GfK ermittelte Index für das Konsumklima im August lag bei minus 0,3 Punkten und verharrte damit auf dem gleichen Stand wie im Juli. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Anstieg des Konsumklimas auf plus 1,0 Punkte erwartet.

Bitcoin & Co wieder im Aufwind

Nachdem der Preis für einen Bitcoin vor wenigen Tage noch unter die Marke von 30.000 Dollar gefallen war, überwiegt nun wieder das Kaufinteresse. Die Cyber-Devise stieg um bis zu 7,5 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 40.908 Dollar. Die Optimisten hätten offenbar das Ruder wieder fest in der Hand und könnten den Kurs kurzfristig bis auf 45.000 Dollar treiben, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research.

Deutsche Bank schafft Milliardengewinn

Im Blickpunkt stand heute die Deutsche Bank. Das größte private nationale Geldinstitut hat dank der drastisch gesunkenen Risikovorsorge das beste Ergebnis seit 2015 eingefahren. Vor Steuern standen Ende Juni rund 1,2 Milliarden Euro in den Büchern. Vom Nachsteuergewinn von 828 Millionen Euro müssen noch Zinszahlungen für Nachrang-Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Deutsche-Bank-Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 692 Millionen Euro entfiel. Die Deutsche-Bank-Aktie machte eine Achterbahnfahrt. Nach anfänglichen deutlichen Gewinnen schloss sie 1,1 Prozent schwächer.

DWS im Börsenboom

Der weltweite Börsenboom hat auch der Fonds-Tochter der Deutschen Bank im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung beschert. Der Nettogewinn der DWS kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 340 Millionen Euro. Das verwaltete Kundenvermögen stieg um 39 Milliarden Euro auf ein Rekordvolumen von 859 Milliarden Euro. Alle Regionen in Amerika, Europa und Asien-Pazifik hätten zu dem Wachstum beigetragen.

BASF erwartet weiteres Umsatzplus

Auch der Chemiekonzern BASF hat im zweiten Quartal einen Milliardengewinn eingefahren. Der Nettogewinn kletterte auf 1,65 Milliarden Euro nachdem im Vorjahreszeitraum wegen hoher Abschreibungen noch ein Verlust von 878 Millionen Euro angefallen war. BASF hatte bereits Anfang Juli vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht und seine Jahresziele angehoben. Das Unternehmen erwartet für 2021 einen Umsatzanstieg auf 74 bis 77 Milliarden Euro.

Allianz kauft sich bei Hochhaus ein

Für die Rekordsumme von 1,4 Milliarden Euro hat die Allianz-Versicherung gemeinsam mit der Bayerischen Versorgungskammer ein neues Bürohochhaus in der Frankfurter Innenstadt erworben. Das Hochhaus "T1" entsteht derzeit im Ensemble "Four" im Bankenviertel und soll mit 233 Metern der dritthöchste Büroturm Deutschlands werden. Am Main stehen bereits mit der Commerzbank-Zentrale (259 Meter) und dem Messeturm (256,5 Meter) die höchsten Wolkenkratzer des Landes. Noch nie sei in Deutschland eine höhere Summe für ein einzelnes Gebäude gezahlt worden, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf den Großmakler JLL.

Porsche investiert ins All

Die Beteiligungsgesellschaft der Volkswagen-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch investiert ins Weltraumgeschäft. Die Porsche SE erwirbt einen Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich an Isar Aerospace. Das Start-up entwickelt und produziert Trägerraketen für den Transport von Satelliten. Isar Aerospace hat bislang noch keine Satelliten ins Weltall gebracht, plant aber den ersten Raketenstart für das kommende Jahr.

VW-Tochter liefert schwarze Zahlen

Die Volkswagen-LKW- und Busholding Traton hat im zweiten Quartal auch unter dem Strich wieder Gewinn gemacht. Vor einem Jahr hatte das SDAX-Unternehmen noch einen Verlust von 385 Millionen Euro geschrieben. Diesmal verdiente Traton nach Steuern 224 Millionen Euro. Vorläufige Zahlen zum Quartal hatte Traton bereits veröffentlicht. Der Umsatz kletterte um 61 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis lag bei 612 Millionen Euro. Der Auftragseingang von Lastwagen und Bussen schnellte mit 89.204 Fahrzeugen fast auf das Dreifache hoch.

Siltronic profitiert von Halbleiternachfrage

Bei dem Chip-Zulieferer Siltronic hat sich das Wachstumstempo im zweiten Quartal beschleunigt. Der Umsatz des Herstellers von Siliziumscheiben (Wafer) zur Chip-Produktion lag mit 341,1 Millionen Euro um fast sechs Prozent über dem Vorjahreswert, wie Siltronic mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich um vier Prozent auf 69,6 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr bleibt Siltronic bei der Erwartung, dass der Umsatz um mindestens zehn Prozent und das Ebit deutlich steigen werden. Das Münchner Unternehmen steht vor der Übernahme durch die taiwanische GlobalWafers.

Rohstoffpreise bescheren Rio Tinto Rekordgewinn

Rohstoffknappheit, steigende Preise und Corona-Förderprogramme der Regierungen: Für den britisch-australischen Bergbauriesen Rio Tinto sind es wirtschaftlich gute Zeiten. Im ersten Halbjahr erzielte der Konzern in einem "außergewöhnlichen Marktumfeld" ein Rekordergebnis, wie Rio Tinto am Mittwoch in London mitteilte. Unter dem Strich kletterte der Gewinn mit 12,3 Milliarden US-Dollar (10,4 Milliarden Euro) auf fast das Vierfache des Vorjahreswertes. Der Umsatz legte um etwas mehr als 70 Prozent auf 33 Milliarden Dollar zu.

Aston Martin gibt Gas dank SUV

Der britische Sportwagenhersteller hat dank des neuen SUV-Modells seinen Absatz in den ersten sechs Monaten verdreifacht. "Wir bauen auf den Erfolg des DBX, unseren ersten SUV", sagte Eigentümer Lawrence Stroll. "Mit weiteren neuen Produkten sind wir gut für Wachstum positioniert." Mehr als die Hälfte der im ersten Halbjahr verkauften 2901 Fahrzeuge seien dem SUV-Modell zuzurechnen. Der Verlust vor Steuern fiel auf 91 Millionen Pfund von 227 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr peilt Aston Martin, die bevorzugte Automarke der Filmfigur James Bond, einen Absatz von 6000 Fahrzeugen an.

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