Die Feuerwehren fordern mehr Hilfe von den Autoherstellern bei der Bewachung und Entsorgung brennender Elektroautos.
Die deutschen Feuerwehren erhoffen sich bei der Löschung von brennenden Elektroautos mehr Unterstützung durch die Autohersteller. "Die Hersteller werden ihrer Verantwortung für Elektroautos und den damit verbundenen Risiken nach einem Brandereignis bislang nicht ausreichend gerecht", sagt Peter Bachmeier, Vorsitzender des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren, dem Spiegel.
Nach Einschätzung des Münchner Branddirektors liegt das Brandrisiko eines batterieelektrischen Fahrzeugs nicht höher als etwa bei einem Benziner. Das Löschen einer brennenden Batterie sei jedoch häufig komplizierter und langwieriger. "Ein normales Auto löscht man in einer Viertelstunde ab und braucht dafür 500 Liter Wasser", sagte Bachmeier, "beim E-Auto ist die Feuerwehr hingegen oft zwei bis drei Stunden beschäftigt und braucht 10.000 Liter Wasser."
Anschließend müsse das Fahrzeug 72 Stunden beobachtet werden, um auszuschließen, dass die Batterie erneut Feuer fange. Das könne nicht Aufgabe der öffentlichen Feuerwehren sein, sagte Bachmeier. Stattdessen sollten die Hersteller im Brandfall Spezialisten entsenden, wie in der Chemieindustrie üblich, und das Fahrzeug später abtransportieren. Im Gespräch mit Golem.de hatte Bachmeier im Februar dieses Jahres eingeräumt: "Die Entsorgung der Fahrzeuge sucht aber immer noch nach Lösungen." Darum sollten sich die Autohersteller in Zusammenarbeit mit den Entsorgungsunternehmen kümmern.
Bundesweite Regelung gefordert
Laut Bachmeier übernehmen in einzelnen Bundesländern wie Bayern die Abschleppfirmen die Verantwortung für das gelöschte Auto. Eine bundeseinheitliche Regelung existiere jedoch nicht. Er fordert von den Konzernen die Bereitschaft, die Kosten für teure Spezialausrüstung der Abschleppfirmen zu übernehmen.
In den vergangenen Jahren wurde die Feuergefahr von Elektroautos schon häufiger diskutiert. Dabei geht es auch um die Frage, wie sich die Fahrzeuge beispielsweise in einer Tiefgarage löschen lassen. So hatte die fränkische Stadt Kulmbach zwischenzeitlich ein Parkverbot für Elektroautos und Plugin-Hybride in zwei städtischen Tiefgaragen verhängt.
Nachdem die Stadt Löschdecken und einen sogenannten Teleskoplader beschafft hatte, wurde das Verbot wieder aufgehoben. Mit Hilfe des Teleskopladers sei man in der Lage, einen Kleinwagen aus den Parkplätzen abzutransportieren. Durch den Einsatz von Löschdecken könne die Ausbreitung eines Feuers auf nebenstehende Fahrzeuge effizient und in sehr kurzer Zeit verhindert werden. Außerdem dämmten Löschdecken die Rauchentwicklung und den Fahrzeugbrand ein.
Brände von Elektroautos: Feuerwehren fordern Spezialhilfe von Autoherstellern - Golem.de - Golem.de
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