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Die Telekom geht auf Konzernebene 2021 nun von einem bereinigten EBITDA AL von mehr als 37,2 Milliarden Euro aus, 200 Millionen Euro mehr als bislang angekündigt. Für den freien Cashflow AL liegt die Konzernprognose unverändert bei mehr als 8 Milliarden Euro.
Im zweiten Quartal schrumpften die Einnahmen zwar um 1,7 Prozent auf 26,593 Milliarden Euro, Analysten hatten aber nur mit 26,105 Milliarden Euro gerechnet. Die Diskrepanz zum organischen Umsatzwachstum erklärt sich aus dem Verkauf der Sprint-Tochter Boost und den ungünstigen Wechselkursentwicklungen des US-Dollar.
Das bereinigte EBITDA AL fiel um 4,2 Prozent auf 9,418 Milliarden, verglichen mit einer Konsensprognose von 9,133 Milliarden. Organisch, also ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten und Zukäufen, legte die Telekom um 1,1 Prozent zu.
Der Konzernüberschuss hat sich im Zeitraum April bis Juni auf 1,879 (Vorjahr 0,754) Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Hier hatten Analysten 1,173 Milliarden Euro erwartet. Auf bereinigter Basis ging er um 65,3 Prozent auf 2,113 Milliarden Euro nach oben, hier lag der Marktkonsens bei 1,533 Milliarden. Der starke Anstieg ist vor allem auf die Bewertung der Kaufoptionen zurückzuführen, die die Telekom zum Erwerb weiterer Anteile an der Tochter T-Mobile US bei Softbank hat. Diese Kaufoption muss jedes Quartal neu bewertet werden.
Der freie Cashflow AL erhöhte sich um 14,1 Prozent auf 2,766 Milliarden Euro.
Das starke US-Geschäft steigerte den Umsatz organisch um 5,4 Prozent, wegen der Wechselkurse fiel er in Euro gerechnet aber um 3,8 Prozent auf 16,643 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA AL erreichte 5,737 Milliarden Euro, ein Rückgang um 9 Prozent.
Im Heimatmarkt stieg der Umsatz um 0,9 Prozent auf 5,903 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL verbesserte sich um 3,7 Prozent auf 2,354 Milliarden Euro. In Europa wuchsen die Einnahmen um 4,3 Prozent auf 2,823 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA AL stieg um 4,4 Prozent auf 994 Millionen Euro.
Im Systemgeschäft kletterten der Auftragseingang um 25,3 Prozent auf 1,128 Milliarden Euro und das bereinigte EBITDA AL um 1,4 Prozent auf 72 Millionen Euro. Der Umsatz ging aber um 5,5 Prozent zurück.
Deutsche Telekom-Aktie nach höherem Jahresziel kurz vor 20-Jahreshoch
Ein nochmals leicht verbesserter Jahresausblick der Deutschen Telekom ist am Donnerstag bei den Anlegern sehr gut angekommen. Die T-Aktie stieg im Handelsverlauf auf den höchsten Stand seit fast 20 Jahren und schloss als Spitzenreiter im zuletzt 2,80 Prozent höher bei 18,40 Euro. Mehr hatte sie zuletzt Anfang 2002 gekostet.
Dank des boomenden Geschäfts der US-Mobilfunktochter T-Mobile US bleibt die Telekom auf Erfolgskurs. Doch auch in Europa kann der Riese aus eigener Kraft wachsen. "Alle Bereiche des Konzerns haben im ersten Halbjahr ihr Ergebnis gesteigert und damit die Wachstumsstory des Konzerns fortgeschrieben", sagte Konzernchef Timotheus Höttges. Der Konzernüberschuss stieg im zweiten Quartal um fast 150 Prozent. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hoben die Bonner deshalb ihr Ergebnisziel für das laufende Jahr an.
Nach den bereits bekannten Zahlen von T-Mobile US sei das zweite Quartal in den übrigen Geschäftsbereichen leicht über den Erwartungen ausgefallen, bemerkte Analyst Ulrich Rathe von Jefferies. Im deutschen Heimatmarkt seien die Kennziffern wieder erstarkt, sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkbereich.
Analyst Akhil Dattani von der US-Bank JPMorgan betonte, dass der Telekomkonzern die Erwartungen durch die Bank übertroffen habe, wobei vor allem das Heimatgeschäft beeindrucke. Dazu komme der nach oben revidierte Ausblick. Investmentanalystin Bettina Deuscher von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einer insgesamt überzeugenden Halbjahresbilanz samt erneuter Anhebung des Finanzausblicks.
Ihr Kollege Polo Tang von der Großbank UBS resümierte: "Ein weiteres gutes Quartal der Telekom". Die Ergebnisse seien besser als erwartet ausgefallen. Beruhigend sei vor allem das solide Wachstum in Deutschland. Die Telekom sei weiterhin in zwei attraktiven Märkten (USA/Deutschland) gut positioniert und biete eine Mischung aus defensivem Wachstum und solidem Ertrag.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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