von Tobias Stahl am 08.08.2021
Herbert Diess/LinkedInVW-Chef Herbert Diess im vergangenen Jahr, als er mit seiner Tochter den Gardasee besuchte. Auch dieses Jahr war Diess wieder in Italien – was er auf dem Weg an den Ionity-Ladepunkten erlebte, gefiel ihm jedoch gar nicht.
VW-Chef Herbert Diess war als Teil seines diesjährigen Sommerurlaubs auch im VW-Stromer ID.3 unterwegs an den Gardasee. Mit seinen Erfahrungen an den IONITY-Ladesäulen auf dem Weg dorthin war Diess jedoch nicht zufrieden – und übt harsche Kritik.
Als die großen Autobauer BMW, Daimler, Ford und Volkswagen 2017 den Ladesäulenbetreiber Ionity gegründet haben, lautete das Ziel: 400 Ladesäulen entlang europäischer Autobahnen und Fernstraßen bis Ende 2020. Das hat das Gemeinschaftsunternehmen jedoch nicht geschafft, aktuell sind im Stromtankstellenverzeichnis GoingElectric lediglich 362 Standorte verzeichnet – und auch die funktionieren nicht alle so, wie gewünscht.
Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf, wenn man den Kommentar des Volkswagen-Chefs Herbert Diess im Berufsnetzwerk LinkedIn liest. Dort antwortet Diess auf den Fahrbericht von Andreas Groß, Sprecher für E-Mobilität bei Volkswagen, der mit einem ID.3 von Berlin an den Gardasee, den Bodensee, nach Basel und zurück nach Berlin gefahren ist.
"War auch gerade erst am Bodensee mit mit dem ID.3", schreibt Diess. "Rigoletto - dann an den Lago weiter. Habe jetzt einen ID.3 PRO S, sehr gute Reichweite bei zurückhaltender, defensiver Fahrweise". Diess ist sich sicher, dass man die Strecke vom Bodensee zum Gardasee – rund 480 Kilometer – auch ohne Ladestopp bewältigen könnte.
Diess selbst hat jedoch offenbar einen Ladestopp eingelegt und war nicht zufrieden: "Zu wenige Ladepunkte am Brenner! Nur 4 - klar, da hält jeder am Shopping Center. Besetzt. Also weitergefahren nach Trento. Auch nach der Kritik im letzten Jahr: kein WC, kein Kaffee, eine Säule außer Betrieb/defekt, traurige Angelegenheit. Das ist alles andere als ein Premium-Ladeerlebnis, IONITY!"
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Bei Ionity nimmt man sich die Kritik offenbar zu Herzen – zumindest antwortet der Managing Director und COO von Ionity, Marcus Groll, prompt auf den Post: "Hallo Herbert Diess, vielen Dank für das Feedback. Der Standort am Brenner steht auf unserer Liste der Upgrade-Sites." Man habe in diesem Sommer jedoch einen starken Anstieg der Auslastung an vielen Standorten zu verzeichnen gehabt, vor allem in Norwegen, Schweden und Frankreich. "Für den Standort in Trento arbeiten wir mit unserem Standort-Partner ENI an einer Verbesserung des Kundenservice", erklärt Groll weiter. "Der defekte Lader ist gestern repariert worden. Viele Grüße nach Italien".
Ionity dürfte sich indes schon in baldiger Zukunft mit noch mehr Schnelllade-Konkurrenz konfrontiert sehen: Elektroautobauer Tesla plant, sein Supercharger-Netz auch für Fahrzeuge anderer Fabrikate zu öffnen.
Reisen mit dem E-Auto: Mit diesen Tipps geht's ganz entspannt
Mit dem Elektroauto auch lange Strecken zurücklegen, ist schon lange kein Problem mehr. Aktuelle Elektroautos fahren immer effizienter, laden schneller und haben größere Akkus. Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos wird laufend ausgebaut. Langstreckenfahrer, Geschäftsreisende und alle, die ihren Stromer nicht nur für den urbanen Kurzstreckenverkehr nutzen wollen, können sich freuen.
Die Reichweitenangst verliert ihren Schrecken, wenn man einige Tipps beherzigt. EFAHRER.com hat die besten Reise-Tipps fürs E-Auto zusammengestellt.
Planen: Legen Sie sich vor der Abfahrt eine Route mit passenden Lademöglichkeiten zurecht. Verlassen Sie sich dabei nicht nur auf das Navigationssystem Ihres E-Autos. Routenplanungs-Apps für E-Autos wie "A Better Routeplanner" helfen Ihnen dabei, auch unterwegs die richtigen Ladestationen für Ihr Elektroauto zu finden. Apps wie Moovility kennen oft mehr Ladestationen als die Navis der E-Autos und können auch Auskunft über Belegung und Defekte geben.
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Laden: Die Ladepreise und Ladenetzabdeckung Ihrer Ladekarte können im Ausland wesentlich schlechter sein als in Deutschland. Vergewissern Sie sich vor der Fahrt, dass Sie im auch im Ausland laden können.
Oft lohnt auch die Bestellung einer Ladekarte aus dem Ausland. Apps wie ChargePrice helfen Ihnen, kompatible Ladestationen und den günstigsten Stromtarif zu finden.
Mehr zum Thema: Laden im Ausland mit dem E-Auto
Notfallplan: Auf Nummer Sicher gehen Sie mit einer mobilen Ladestation im Reisegepäck. Mit dieser Ausrüstung können Sie sowohl an einfachen Steckdosen als auch an ein- und dreiphasigen CEE-Industriesteckdosen laden - und das mit bis zu 22 kW Leistung. Mit Ihrer eigenen mobilen Ladestation bleiben Sie entspannt und unabhängig, und Ihr Elektroauto ist im Nu flott für die nächste Etappe.
Mehr zum Thema: Akku des Elektroautos leergefahren? Diese Möglichkeiten haben Sie
Sollte Ihnen dennoch unterwegs der Saft ausgehen, brauchen Sie einen Notdienst. Machen Sie sich mit den Notfall-Services und Rettungsangeboten Ihres Autoherstellers vertraut. Diese Dienste sind für Neuwagenkäufer oft gratis. Gebrauchtwagen-Fahrer können sich an den ADAC wenden. Kennen Sie die entsprechenden Nummern und Konditionen.
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