Tech-Firmen: China plant offenbar Verbot von US-Börsengängen - DER SPIEGEL
Jahrelang ließ China seinen Tech-Unternehmen freie Hand – diese Zeit scheint vorbei. Laut Medienberichten ist ein Verbot von US-Börsengängen geplant. Angeblich geht es um sensible Daten.
Chinas Regierung plant Medienberichten zufolge ein Verbot von US-Börsengängen für chinesische Technologiefirmen, die über sensible Verbraucherdaten verfügen. Das berichten das »Wall Street Journal« und die Nachrichtenagentur Reuters.
Laut Reuters sind Unternehmen betroffen, deren umfangreiche Nutzerdaten bei einem Listing außerhalb der Volksrepublik ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Zudem könnte das Verbot Firmen treffen, die sich mit Ideologiethemen beschäftigen. Die Regierung sorgt sich den Berichten zufolge, dass chinesische Unternehmen von den ausländischen Behörden gezwungen werden könnten, ihre wachsenden Datenmengen zur Verfügung zu stellen.
Ein solcher Schritt hatte sich zuletzt abgezeichnet. Die Regierung in Peking hatte im Juli erklärt, die Aufsicht über alle im Ausland gelisteten Unternehmen zu verschärfen. So wurden nach dem US-Börsengang des Uber-Konkurrenten Didi Ermittlungen wegen illegaler Sammlung von Nutzerdaten aufgenommen.
Über Steuerparadiese an ausländische Börsen
Bisher sind Börsengänge chinesischer Konzerne an der Wall Street normal. Tech-Konzerne sollen aber Beteiligungsgesellschaften in Steuerparadiesen genutzt haben, um in den USA oder Hongkong an die Börse zu gehen, das hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg zuletzt berichtet. Chinas Wertpapieraufsicht will diese regulatorischen Schlupflöcher schließen.
Jahrelang ließ Peking dem Technologiesektor freie Hand, diese Zeit scheint aber vorbei. Mit Verweis auf Marktmissbrauch und Verstöße gegen Verbraucherrechte wurden bereits hohe Strafen verhängt. Dieses Durchgreifen und die weitreichenden Pläne haben die Aktienkurse von Technologiefirmen wie Alibaba bereits in den Keller getrieben.
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