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Monday, August 2, 2021

Vonovia plant neues Angebot für Deutsche Wohnen - Aktien letztendlich mit Zuschlägen - finanzen.net

Wie die Vonovia SE am Sonntagabend mitteilte, will sie 53 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie bieten - 1 Euro mehr als bei dem vor einer Woche gescheiterten Angebot. Außerdem will Vonovia bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht eine Befreiung von der einjährigen Sperrfrist für ein neues Angebot beantragen, die sonst gilt.

Vonovia und Deutsche Wohnen hätten am Wochenende das vorherige Business Combination Agreement für einen Zusammenschluss erneuert, da beide Konzerne ein Zusammengehen trotz des jüngst gescheiterten Übernahmeangebots "weiterhin strategisch und gesellschaftspolitisch für sinnvoll" halten, wie beide Unternehmen mitteilten.

Das neue Angebot sowie die Befreiung von der Sperrfrist wird von Vorstand und Aufsichtsrat von Deutsche Wohnen unterstützt, teilte der Berliner DAX-Konzern in einer eigenen Stellungnahme mit.

"Ein partnerschaftlicher Zusammenschluss mit der Vonovia ist strategisch nach wie vor sinnvoll und bietet signifikante Vorteile", sagte Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn. Beide Unternehmen hätten aus den jüngst geführten Aktionärsgesprächen "den Eindruck gewonnen, dass diese strategische Logik gesehen wird. Zudem haben viele Aktionär:innen bedauert, dass die Transaktion nicht erfolgreich war. Wir möchten ihnen die Chance nicht vorenthalten, dem Zusammenschluss zu verbesserten Konditionen zuzustimmen".

Vonovia-Chef Rolf Buch sagte: "Mit unserem erneuerten Angebot schaffen wir ein Höchstmaß an Transaktionssicherheit und agieren damit im langfristigen Interesse all unserer Stakeholder."

Für das neue Angebot soll ebenfalls eine Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent der Aktien gelten. Daran war in der vergangenen Woche das Übernahmeangebot knapp gescheitert, 47,62 Prozent der Aktien wurden angedient.

Zwischenzeitlich hat Vonovia am Markt Deutsche-Wohnen-Aktien zugekauft, nach einer jüngsten Stimmrechtsmitteilung waren dem Bochumer Konzern am Stichtag 26. Juli, dem Tag an dem Vonovia offiziell das Scheitern der Übernahmepläne verkündete, fast 30 Prozent der Anteile zuzurechnen.

In dem neuen Angebot will Vonovia einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags für drei Jahre ausschließen. Beide Konzerne rechnen mit signifikanten Synergien, betriebsbedingte Kündigungen sollen jedoch bis Ende 2023 ausgeschlossen werden.

Die Finanzierung des neuen Angebotes ist Vonovia zufolge durch eine Akquisitionsfinanzierung über rund 20 Milliarden Euro sichergestellt. Zur Refinanzierung soll unter anderem eine Bezugsrechtskapitalerhöhung von bis zu 8 Milliarden Euro nach Abschluss der Transaktion durchgeführt werden.

Das Closing könnte nach den Plänen im vierten Quartal 2021 stattfinden, so Vonovia.

Grüne kritisieren erneute Vonovia-Offerte für Deutsche Wohnen

Die Grünen haben das Vorhaben des Immobilienkonzerns Vonovia kritisiert, einen dritten Anlauf zur Übernahme von Deutsche Wohnen zu unternehmen. "Nur eine Woche nach der gescheiterten Kaufofferte macht Vonovia einen weiteren Versuch, die Deutsche Wohnen zu übernehmen. Sie bietet deren Aktionären jetzt 53 Euro statt bisher 52 Euro für die Aktie", erklärte die finanzpolitische Sprecherin der Grünen, Lisa Paus. "Doch unabhängig davon, ob der Spekulationsgier der zögernden Hedgefonds damit Genüge getan ist - der Mega-Immobiliendeal bleibt falsch. Denn der eine Euro mehr für die Hedgefonds heißt im Endeffekt eine Milliarde mehr zu Lasten der Mieterinnen und Mieter."

Schließlich würden die noch höheren Übernahmekosten schlussendlich wieder auf die Mieten umgelegt. Es zeige sich, dass Konzentration auf dem Wohnungsmarkt die Situation der Mieterinnen und Mieter noch weiter verschlechtere. Generell müsse die Finanzaufsicht Bafin der Übernahme noch zustimmen. "Leider ist nicht damit zu rechnen, dass die Bafin die Übernahme stoppt", meinte Paus. Wenn sich beide Parteien einig seien, sei der Spielraum der Bafin nach derzeitiger Gesetzeslage sehr eingeschränkt.

"Wir müssen politisch Pflöcke einschlagen, um Mieterinnen und Mieter vor Spekulation zu schützen", forderte Paus deshalb. Der Missbrauch durch Share Deals als "Brandbeschleuniger für Immobilienspekulation" müsse ebenso beendet werden wie die "unsägliche Praxis" von Gewinnverschiebungen, mit der Mieteinnahmen am Fiskus vorbei ins Ausland geschafft würden. Wichtig sei, dass der gemeinnützige Wohnungssektor deutlich gestärkt werde. "Wir wollen daher die Neue Wohngemeinnützigkeit als Bundesprogramm wieder ins Leben rufen", kündigte die Grünen-Politikerin an.

Vonovia plant zeitnah einen dritten Anlauf für eine Übernahme des Berliner Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen. Wie die Vonovia SE am Sonntagabend mitgeteilt hatte, will sie 53 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie bieten - 1 Euro mehr als bei dem vor einer Woche gescheiterten Angebot. Außerdem will Vonovia bei der Bafin eine Befreiung von der einjährigen Sperrfrist für ein neues Angebot beantragen, die sonst gilt. Vonovia und Deutsche Wohnen hätten das vorherige Business Combination Agreement für einen Zusammenschluss erneuert, da beide Konzerne ein Zusammengehen trotz des jüngst gescheiterten Übernahmeangebots "weiterhin strategisch und gesellschaftspolitisch für sinnvoll" halten, hatten beide Unternehmen erklärt.

Während es für Vonovia-Aktien am Montag im XETRA-Geschäft letztendlich um 2,24 Prozent auf 57,44 Euro nach oben ging, zeigten sich Deutsche Wohnen-Papiere 0,30 Prozent fester bei 52,80 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Vonovia SE, Deutsche Wohnen

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