Rechercher dans ce blog

Monday, September 20, 2021

Evergrande-Sorgen : DAX vor neuem Kurssturz | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 20.09.2021 07:46 Uhr

Die historische DAX-Erweiterung steht unter keinem guten Stern: Der DAX dürfte auch mit 40 Mitgliedern die neue Woche so beginnen, wie er die alte beendet hat - mit heftigen Kursverlusten.

Dem DAX steht gleich zu Wochenbeginn eine neue Verlustrunde bevor. Banken und Broker taxieren die nach der historischen DAX-Erweiterung nunmehr 40 deutschen Standardwerte aktuell 0,8 Prozent tiefer bei 15.360 Punkten.

Der DAX dürfte damit nahtlos an seine Verluste vom Freitag anknüpfen. Zum Wochenschluss hatte der deutsche Leitindex einen so genannten "Intraday Reversal" vollzogen. Nach anfänglichen Käufen, die den DAX bis auf 15.792 Punkte getrieben hatten, kam es zu einer Verschiebung des Kräfteverhältnisses zwischen Bullen (Käufern) und Bären (Verkäufern).

Die Bären übernahmen das Zepter und drückten den deutschen Leitindex tief ins Minus, bei 15.490 Zählern verabschiedete sich der DAX schließlich am Freitag aus dem Handel. Damit hat sich das technische Bild im deutschen Leitindex deutlich eingetrübt.

Hintergrund der neuerlichen Verluste ist die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande, die sich übers Wochenende nochmals zugespitzt hat. Ein Zahlungsausfall des Unternehmens wird immer wahrscheinlicher, zumal Peking nicht gewillt scheint, seine schützende Hand über den Immobilienriesen zu halten.

Bereits heute sind der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge Zinszahlungen fällig, wofür das Unternehmen womöglich nicht ausreichend liquide Mittel hat. Anleger sorgen sich vor einem Domino-Effekt, der andere Unternehmen mit in den Abgrund reißen könnte. Das führt an der Hongkonger Börse zu schweren Verlusten. Der Hang-Seng-Index büßte zuletzt 2,6 Prozent auf 24.916 Punkte ein.

Auch von der Wall Street kommen negative Vorgaben für den DAX-Handel. In New York hatten Anleger vor dem Wochenende den Rückzug angetreten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Freitag 0,5 Prozent tiefer auf 34.584 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 15.043 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,9 Prozent auf 4432 Punkte ein.

Als einen Belastungsfaktor nannten Börsianer die wieder aufgekommenen Bedenken, dass mögliche Steuererhöhungen die Firmengewinne künftig schmälern könnten. Führende Demokraten sind bestrebt, den Spitzensteuersatz für Unternehmen von derzeit 21 Prozent auf 26,5 Prozent anzuheben.

In der neuen Woche dürfte überdies die anstehende Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) für Unsicherheit sorgen. Anleger rätseln, wann genau Fed-Chef Jerome Powell das Signal geben wird, die milliardenschweren Ankäufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapiere zurückzufahren.

Die steigende Risikoaversion an den Finanzmärkten treibt die Anleger in den "sicheren Hafen" US-Dollar. Im Gegenzug gibt der Euro weiter nach. Die europäische Gemeinschaftswährung fällt im frühen Handel auf 1,1714 Dollar.

Der Goldpreis leidet unter den anziehenden Dollar-Notierungen, wird das gelbe Edelmetall doch in Dollar gehandelt. Steigende Dollar-Kurse verteuern Gold damit im Nicht-Dollar-Raum und schwächen so die Nachfrage. Am Morgen kostet eine Feinunze Gold 1748 Dollar und damit 0,4 Prozent weniger als am Vortag.

Im DAX rücken heute die Neulinge in den Fokus: Neu auf dem Kurszettel stehen zehn Unternehmen: der Flugzeugbauer Airbus, der Chemikalienhändler Brenntag, der Kochboxenlieferant Hellofresh, die Holdinggesellschaft Porsche, der Sportartikelhersteller Puma, das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise, und der Online-Modehändler Zalando.

Unter den alten DAX-Hasen steht die VW-Aktie im Fokus. Ex-Betriebsratschef Bernd Osterloh wird heute um 9.30 Uhr als Zeuge im Untreue-Prozess gegen VW-Manager erwartet. Das Landgericht Braunschweig beschäftigt sich mit mutmaßlich überhöhten Gehältern und Bonuszahlungen an leitende Betriebsräte von Volkswagen. Dadurch hätten sich Teile des Gewinns sowie Steuerzahlungen verringert - die Anklage lautet auf Untreue.

BMW weist die Forderung der Deutschen Umwelthilfe zurück, ab 2030 weltweit kein Auto mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zu verkaufen. Der Verein hatte von BMW eine Unterlassungserklärung bis spätestens Montag gefordert und mit einer Klage gedroht. Der Münchner Autobauer schreibt nun in seinem Antwortbrief, über den Weg zur Erreichung der Klimaziele entschieden die demokratisch legitimierten Parlamente.

Die Lufthansa stellt kurz vor der Bundestagswahl die Weichen für die Rückzahlung der deutschen Staatshilfen. Zu diesem Zweck will das MDAX-Unternehmen neue Aktien im Gesamtwert von 2,14 Milliarden Euro ausgeben, wie es am Sonntagabend in Frankfurt mitteilte. Das Geld soll in die Rückzahlung der beiden Stillen Einlagen fließen, mit denen der deutsche Staat den Luftfahrtkonzern in der Corona-Krise im vergangenen Jahr vor dem wirtschaftlichen Aus gerettet hatte.

Adblock test (Why?)


Evergrande-Sorgen : DAX vor neuem Kurssturz | tagesschau.de - tagesschau.de
Read More

No comments:

Post a Comment

adidas-Aktie nachbörslich deutlich tiefer: adidas übertrifft eigene Prognose - Yeezy-Verkäufe sorgen für schwarze Zahlen - finanzen.net

Der Sportartikelkonzern adidas hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als von ihm zuletzt prognostiziert. Der Nike -Rivale kündigte...