Kurssturz: Alibaba kündigt Investition fürs Gemeinwohl an – und wird von Anlegern abgestraft - DER SPIEGEL
Um die Einkommensunterschiede in China zu bekämpfen, fordert die Regierung von Konzernen Investitionen. Alibaba folgte dem Ruf und kündigte Milliarden für Wohltätigkeitszwecke an. Die Anleger sehen das kritisch.
Der chinesische Internetkonzern Alibaba hat Milliardeninvestitionen zu Wohltätigkeitszwecken angekündigt – und wurde dafür von Investoren abgestraft. Alibaba-Chef Daniel Zhang Pläne bekannt gegeben, nach denen das Unternehmen 100 Milliarden Yuan (rund 13,1 Milliarden Euro) investieren will, »um die Realisierung des allgemeinen Wohlstands zu unterstützen«. Geplant ist das Geld demnach unter anderem für technische Innovationen, kleine und mittlere Unternehmen sowie eine bessere Gesundheitsversorgung.
Im Handel an der Börse in Hongkong verloren die Papiere daraufhin mehr als vier Prozent. Die Anleger sorgten sich um die möglichen Folgen der Milliardeninvestitionen für die Geschäftszahlen des Konzerns.
Alibaba folgt Aufruf von Xi Jinping
Denn Alibaba folgt mit der Investitionsankündigung einem Aufruf von Staatschef Xi Jinping, der große chinesische Firmen und Unternehmer aufgerufen hatte, ihren Beitrag zum Wohlstand der Bevölkerung zu leisten. In China gibt es angesichts der rasanten Wirtschaftsentwicklung in einigen Bereichen während der vergangenen Jahrzehnte zum Teil große Einkommensunterschiede.
Seit geraumer Zeit kontrolliert China verstärkt Firmen aus dem Technologiesektor. Alibaba selbst bekam eine Rekordstrafe aufgebrummt, weil der Konzern seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt haben soll. Nach Einschätzung von Experten ist nach der angekündigten Initiative des Konzerns allerdings keineswegs sicher, dass Alibaba vor weiteren Regulierungen der staatlichen Behörden geschützt ist.
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