Links auf andere Zahlungsmöglichkeiten: Apple muss Beschränkungen im App Store aufheben - DER SPIEGEL
Der »Fortnite«-Hersteller Epic Games hat vor Gericht einen Sieg gegen Apple errungen: Der iPhone-Konzern muss den Spieleentwicklern entgegenkommen – es geht um die Bezahlung der Apps.
»Fortnite«-Logo, Apple-Gerät: Der iPhone-Konzern zieht bislang bis zu 30 Prozent der Einnahmen als Gebühr ein
Foto: CHRIS DELMAS / AFP
Der App Store ist auf Apple-Geräten der Schlüssel zu Apps. In der Frage, wie sehr Apple die in dem lukrativen Store angebotenen Dienste kontrollieren darf, hat der Tech-Konzern nun eine Niederlage erlitten. Ein Gericht entschied: Apple muss sein Zahlungssystem auch für andere App-Entwickler öffnen.
Hintergrund ist ein langwieriger Streit mit dem Spiele-Entwickler Epic Games, der unter anderem das Spiel »Fortnite« verantwortet. Eine US-Richterin kam zu dem Schluss, Apple müsse einige der Beschränkungen aufheben, die den Einzug von Zahlungen von App-Entwicklern über den App Store betreffen. Als Bezahlmethode schreibt der Konzern bislang das eigene System Apple Pay vor und zieht bis zu 30 Prozent der Einnahmen der App-Anbieter als Gebühr ein.
Der jetzigen Entscheidung zufolge darf Apple Entwickler nun nicht mehr daran hindern, Links in ihre Apps einzubauen, die es Kunden erlauben, Zahlungen außerhalb des Apple-eigenen In-App-Kaufsystems vorzunehmen. Apple habe auf dem Markt der Transaktionen von Onlinespielen kein »Monopol«, entschied die Richterin.
Aktienkurs von Apple verliert kräftig
Die Auseinandersetzung eskalierte, als Epic in eine »Fortnite«-Spieleversion eine andere Zahlungsvariante integrierte, um die Gebührenabgabe zu umgehen. Daraufhin entfernte Apple das Spiel aus seinem App Store. Epic Games reagierte mit mehreren Klagen.
Der Spiele-Entwickler hatte erklärt, Apple habe mit seinem App Store ein geschlossenes System geschaffen, um die eine Milliarde iPhone-Nutzer sowie Entwickler zu kontrollieren. Apple hatte argumentiert, die Regeln des App Store hätten einen riesigen Markt geschaffen, in dem sich die Nutzer sicher genug fühlten, um Apps auch von unbekannten Entwicklern zu kaufen.
Die Entscheidung, die weitreichende Folgen auf die gesamte Branche haben könnte, drückte den Aktienkurs kräftig. Papiere des Unternehmens verloren binnen Minuten rund 2,5 Prozent.
Ende August hatte Apple noch versucht, ein Stück seiner Marktmacht zu retten – und kündigte Zugeständnisse an Entwickler an. Demnach sollen App-Entwickler ihren Kunden unter anderem alternative Zahlungsoptionen außerhalb der offiziellen Apple-Plattform anbieten können.
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