Rechercher dans ce blog

Wednesday, September 29, 2021

Sixt, Europcar und Co.: Plötzlich sind Mietwagen 50 Prozent teurer - WELT

Während die Corona-Inzidenz sinkt, steigt wieder die Zahl von Geschäftsreisen und Individualtrips. Dabei erlebt mancher Reisende allerdings eine unangenehme Überraschung beim Mietwagenunternehmen seines Vertrauens. Wenn er feststellt, dass etwa der VW Passat plötzlich deutlich mehr kostet als zuletzt gewohnt. Die Autovermieter haben ihre Preise drastisch angehoben.

Wie das Statistische Bundesamt informiert, waren die Preise für Mietwagen im August 2021 um mehr als die Hälfte (53,4 Prozent) teurer als zur selben Zeit im Jahr zuvor. Offenbar hatten die Autovermieter den Beginn der Sommerferien zu saftigen Preiserhöhungen genutzt. Allein von Juni auf Juli dieses Jahres, so die Zahlen der Behörde, stiegen die Vermietungspreise um 35,8 Prozent.

Der Bundesverband der Autovermieter (BAV) bestätigt diese Entwicklung. Die Branche habe die Preise erhöht – „einfach, weil der Markt das derzeit hergibt“, erklärt Geschäftsführer Michael Brabec in schöner Offenheit. Viele Vermieter könnten „den Umsatz dringend benötigen, nachdem sie durch Corona teilweise extreme Verluste erlitten haben.“

Lesen Sie auch
Autos im Abo bieten eine Alternative zum eigenen Fahrzeug
Neue Mobilität

Dass sich die höheren Preise durchsetzen lassen, liegt laut BAV auch an einer Knappheit an Fahrzeugen. Nachdem die Vermieter ihre Flotten während der Pandemie erheblich reduziert hatten – im zweiten Quartal 2021 hatten sie um ein Viertel weniger Fahrzeuge auf der Straße als zwei Jahre zuvor – haben sie nun große Schwierigkeiten, von den Herstellern genügend Autos zu bekommen.

Hintergrund für diese Problematik sind die Halbleiterkrise und andere Zuliefererprobleme der Autobauer, welche nun nicht mehr alle Kunden zeitnah bedienen können. Die Autovermieter mit ihren günstigen Einkaufskonditionen haben hier offenbar zurzeit nicht die höchste Priorität, weil die Hersteller bevorzugt margenträchtigere Abnehmer zu beliefern scheinen. BAV-Präsident Jens Hilgerloh hatte am Wochenende die Unterversorgung auf 75.000 fehlende Fahrzeuge in der deutschen Autovermieterflotte beziffert.

Lesen Sie auch
58 Prozent in 2 Jahren?

Zum Ausgleich ihrer Umsatzverluste nehmen die Anbieter stattdessen nun bei der Vermietung ein paar Euro mehr. Auch Marktführer Sixt hat seine Preise angehoben. „In Deutschland liegen wir im Moment im Durchschnitt 10 bis 20 Prozent über den Preisen von 2019“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.

Auch Sixt hatte zuletzt Probleme bei der Neufahrzeug-Beschaffung gemeldet. Kunden suchten vor allem Limousinen von Mercedes vergeblich in der Flotte von Deutschlands größtem Autovermieter.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Wir nutzen den Player des Anbieters Podigee für unsere WELT-Podcasts. Damit Sie den Podcast-Player sehen können und um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung.

„Alles auf Aktien“ ist der tägliche Börsen-Shot aus der WELT-Wirtschaftsredaktion. Jeden Morgen ab 7 Uhr mit den Finanzjournalisten von WELT. Für Börsen-Kenner und Einsteiger. Abonnieren Sie den Podcast bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music und Deezer. Oder direkt per RSS-Feed.

Adblock test (Why?)


Sixt, Europcar und Co.: Plötzlich sind Mietwagen 50 Prozent teurer - WELT
Read More

No comments:

Post a Comment

adidas-Aktie nachbörslich deutlich tiefer: adidas übertrifft eigene Prognose - Yeezy-Verkäufe sorgen für schwarze Zahlen - finanzen.net

Der Sportartikelkonzern adidas hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als von ihm zuletzt prognostiziert. Der Nike -Rivale kündigte...