VW-Chef nach der Wahl: Herbert Diess fordert CO₂-Preis von 65 Euro ab 2024 - DER SPIEGEL
Ein schnellerer Anstieg des CO₂-Preises, ein früherer Kohleausstieg und ein stärkerer Ausbau der erneuerbaren Energien: VW-Chef Herbert Diess fordert kurz nach der Wahl eine ambitioniertere Klimapolitik.
Der Chef von Europas größtem Autokonzern drängt kurz nach der Bundestagswahl auf eine deutlich ehrgeizigere Energie- und Verkehrswende. »Die Tatsache, dass klimapolitische Reformen und die Modernisierung und Digitalisierung weit oben auf der Agenda stehen, ist eine gute Basis für die Koalitionsverhandlungen«, schreibtHerbert Diess auf Twitter. Und stellt dann zehn Forderungen auf.
Der CO2-Preis solle schon 2024 auf 65 Euro pro Tonne steigen, schreibt der Automanager. Bislang peilt die Regierung in diesem Jahr einen Preis von 45 Euro an. »Nur spürbare Maßnahmen bringen die Dekarbonisierung voran«, teilt Diess zur Begründung mit.
Subventionen für fossile Kraftstoffe sollen aus seiner Sicht beendet, der Ausstieg aus der Kohle deutlich vorgezogen werden. Diess fordert zudem einen Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 255 Gigawatt bis zum Jahr 2030.
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Die Kaufprämie für Elektrofahrzeuge solle vorerst beibehalten und bis 2025 schrittweise verringert werden. Die Ladeinfrastruktur für elektrische Pkw und Lkw müsse die künftige Bundesregierung massiv fördern und ausbauen. Auch eine stärkere Förderung für Fahrräder, E-Bikes und elektrifizierte Carsharing-Dienste sei »ein Muss«, fährt der Manager fort. Damit autonomes Fahren gelinge, brauche die Bundesrepublik zudem flächendeckendes 5G.
Diess hatte sich schon mehrfach für mehr Klimaschutz starkgemacht. »Es ist besser, wir gestalten den Wandel jetzt mit, als einer Entwicklung hinterherzulaufen«, sagte der VW-Vorstandschef etwa vergangenen Oktober dem Fachdienst »Tagesspiegel Background«. Der Verkehrssektor sei maßgeblich für die CO2-Reduzierung. »Wir können den Status quo nicht aufrechterhalten.«
Gegen ein festes Ausstiegsdatum für den Verbrennungsmotor sperrt sich Diess allerdings. Die schärferen CO2-Grenzwerte führten zwangsläufig zu einem Ende des Verbrennungsmotors, argumentiert er. Spätestens ab 2026 sei das E-Auto das bessere Konzept – ökologisch und ökonomisch.
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