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Thursday, September 9, 2021

„Wollen das führende Tech-Unternehmen des 21. Jahrhunderts werden“ - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Am Standort Darmstadt ist Bescheidenheit keine Zier mehr. Mercks neue Chefin, die Spanierin Belén Garijo, macht lieber deutlich, dass sie in den kommenden Jahren lieber groß denkt. „Unsere Ambition ist, das weltweit führende Wissenschafts- und Technologieunternehmen des 21. Jahrhunderts zu werden“, sagte die Vorsitzende der Geschäftsleitung am Donnerstag anlässlich eines Kapitalmarkttages des Dax-Konzerns.

Thiemo Heeg

Redakteur in der Wirtschaft.

Dieses Ziel gießt der Pharma- und Techhersteller in eine Mittelfriststrategie, die bis 2025 ehrgeizige Geschäftsplanungen umfasst. Demnach soll der Umsatz von 17,5 auf rund 25 Milliarden Euro steigen – das sind durchschnittlich mehr als 6 Prozent im Jahr. Alle drei großen Geschäftsbereiche sollen zum Wachstum beitragen. Spartenverkäufe sind nicht geplant, dagegen kräftige Investitionen und eventuell auch Zukäufe.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. In einem wenig bewegten Aktienumfeld setzte sich Merck mit einem Kursplus von knapp 2 Prozent am Nachmittag an die Spitze der Dax-Gewinnerliste. Analysten stellten fest, dass die eigenen Prognosen häufig deutlich unter den neuen Erlöszielen des traditionsreichen Darmstädter Unternehmens lagen.

Wachstum aus eigener Kraft und Zukäufe

Garijo zufolge sollen rund 80 Prozent des geplanten Umsatzwachstums aus den sogenannten „Big 3“-Geschäften stammen, also aus dem Sektor Life Science, der Produkte für die Pharmaforschung anbietet und zuletzt von hoher Nachfrage im Zuge der Corona-Pandemie profitierte, von neuen Healthcare-Produkten und aus der Sparte Electronics, die das Geschäft mit Spezialmaterialien beinhaltet. Für 2021 ist bislang ein Umsatzplus auf bis zu 19,7 Milliarden Euro angepeilt.

Gleichzeitig sollen die Investitionen zwischen 2021 und 2025 um mehr als die Hälfte im Vergleich zur vorangehenden Fünfjahresperiode steigen. Mehr als 70 Prozent der Gelder sollen dabei in die drei großen Geschäftsbereiche fließen. Neben den Ausgaben für Forschung und Entwicklung, von denen vor allem die Pharmasparte profitieren dürfte, will Merck von 2023 an jährlich rund zwei Milliarden Euro etwa in Anlagen und Technologien stecken. 2021 dürfte diese Summe bei rund 1,5 Milliarden Euro liegen, sagte Finanzchef Marcus Kuhnert.

Während der Fokus auf Wachstum aus eigener Kraft liegt, schließen Garijo und ihr Managementteam Übernahmen nicht aus, im Gegenteil. Wie bereits bekannt, hält man in Darmstadt gezielte kleinere bis mittelgroße Übernahmen für eher wahrscheinlich als große, die den Konzern stark verändern würden. Zwar stehe der Dax-Konzern grundsätzlich auch großen Deals offen gegenüber, doch hierfür sei im Moment „nicht der richtige Zeitpunkt“, betonte Garijo. „Denn wir agieren aus einer Position der Stärke heraus und sind gut für weiteres Wachstum positioniert.“ Es sei zudem davon auszugehen, dass von Ende 2022 an ein Betrag im hohen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich für Übernahmen zur Verfügung stehe, hieß es. An der bisherigen Dividendenpolitik werde sich trotz der höheren Investitionen nichts ändern, sagte Kuhnert.

Merck hatte schon mehrfach die Prognose für das Geschäftsjahr angehoben, da der Konzern von einer erheblichen, coronabedingten Nachfrage profitiert. Nun setzte Garijo auch für einige Sparten höhere Ziele. Nach milliardenschweren Zukäufen wie zuletzt dem des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials hatte das Unternehmen dem Schuldenabbau bis zum kommenden Jahr oberste Priorität eingeräumt. „Angesichts der zügigen Rückführung der Nettofinanzverschuldung steigt die finanzielle Flexibilität von Merck wieder deutlich“, hieß es nun.

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