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Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf 110,8 Milliarden Dollar, damit fiel das Wachstum jedoch deutlich schwächer aus als in den Vorquartalen. Amazon hatte seine Aktionäre zwar schon auf schlechtere Ergebnisse eingestellt, dennoch enttäuschte der Geschäftsbericht. Vorstandschef Andy Jassy warnte aufgrund von höheren Löhnen, weltweiten Problemen in der Lieferkette und gestiegenen Frachtkosten zudem vor "Milliarden" an Zusatzausgaben im Schlussquartal.
Jassy verteidigte die Investitionsoffensive: "Es wird kurzfristig teuer für uns sein, doch es setzt die richtigen Prioritäten für unsere Kunden und Partner." Amazon steckt schon seit geraumer Zeit sehr viel Geld in den Ausbau seiner Liefer- und Lagerinfrastruktur, zudem hat der Konzern angesichts der gestiegenen Nachfrage in der Pandemie die Mitarbeiterzahl stark erhöht. Dem Quartalsbericht nach beschäftigte Amazon weltweit zuletzt knapp 1,5 Millionen Voll- und Teilzeitkräfte - rund 30 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Beim Ausblick für das laufende Vierteljahr dämpfte Amazon die Markterwartungen erheblich und stellte lediglich einen Umsatz zwischen 130 Milliarden und 140 Milliarden Dollar in Aussicht. Für das traditionell starke Weihnachtsquartal ist das an Amazons Verhältnissen gemessen eine maue Prognose - Analysten hatten mit ambitionierteren Zielen gerechnet. Beim Betriebsgewinn droht dem Unternehmen nach eigenen Angaben schlimmstenfalls sogar eine schwarze Null. Sowas haben Investoren lange nicht erlebt.
An der Börse hat Amazon derzeit ohnehin einen schweren Stand, mit einem Kursplus von knapp sechs Prozent seit Jahresbeginn hängt der Konzern dem Gesamtmarkt hinterher. Ein Lichtblick war zuletzt aber Amazons lukrative Cloud-Plattform AWS, die vielen Unternehmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz bietet. Der hochprofitable Geschäftsbereich erhöhte den Quartalsumsatz um 39 Prozent auf 16,1 Milliarden Dollar - das stärkste Wachstum seit Anfang 2019. Auch das Geschäft mit Online-Werbung florierte, die entsprechende Sparte steigerte die Einnahmen um 49 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar.
SEATTLE (dpa-AFX)
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