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Thursday, October 28, 2021

Der Börsen-Tag Freitag, 29. Oktober 2021 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Amazon hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient und vor weiteren hohen Kosten gewarnt. In den drei Monaten bis Ende September sank der Gewinn gegenüber dem vom Internet-Shopping-Boom in der Corona-Krise beflügelten Vorjahreswert um fast 50 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie Amazon am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um über fünf Prozent.

Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf 110,8 Milliarden Dollar, damit fiel das Wachstum jedoch deutlich schwächer aus als in den Vorquartalen. Amazon hatte Anleger zwar schon auf schwächere Ergebnisse eingestellt, dennoch enttäuschte der Geschäftsbericht. Vorstandschef Andy Jassy warnte aufgrund von höheren Löhnen, weltweiten Problemen in der Lieferkette und gestiegenen Frachtkosten zudem vor "Milliarden" Zusatzausgaben im Schlussquartal.

Amazon
Amazon 2.945,00

Zum Wochenabschluss wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Donnerstag hatte er knapp im Minus bei 15.696,33 Punkten geschlossen. Ihre Aufmerksamkeit richten Börsianer unter anderem auf die anstehenden Firmenbilanzen. Neben dem Autobauer Daimler und dem Triebwerkshersteller MTU legen der Rückversicherer Swiss Re und die spanische Großbank BBVA Zahlen vor. In den USA öffnen unter anderem der Konsumgüter-Hersteller Colgate-Palmolive sowie die Ölkonzerne Exxon und Chevron ihre Bücher. Am Donnerstag nach US-Börsenschluss hatten Amazon und Apple ihre Geschäftszahlen präsentiert. Sowohl der Online-Händler als auch der iPhone-Anbieter blieben unter anderem wegen Lieferengpässen hinter den Erwartungen zurück. Sie warnten außerdem vor Beeinträchtigungen im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Bei den Konjunkturdaten stehen unter anderem die Zahlen zum deutschen und europäischen Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal auf dem Terminplan. Experten erwarten in beiden Fällen eine deutliche Verlangsamung des Wachstums im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den USA stehen unter anderem die Zahlen zu den Konsumausgaben zur Veröffentlichung an. Die Kauflaune der Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Die japanische Industrie ist im September den dritten Monat in Folge wegen globaler Lieferengpässe gesunken. Die Industrieproduktion brach um 5,4 Prozent gegenüber dem Vormonat ein, wie aus offiziellen Daten der Regierung hervorging. Damit schrumpfte die Produktion weiter, nachdem sie bereits im August um 3,6 Prozent und im Juli um 1,5 Prozent sank. Es war der stärkste Rückgang gegenüber dem Vormonat seit einem Minus von 6,5 Prozent im Mai dieses Jahres und weitaus schwächer als der in einer Reuters-Umfrage von Wirtschaftsexperten prognostizierte Verlust von 3,2 Prozent. Die Verluste lassen sich vor allem auf den Rückgang der Auto- und Maschinenproduktion zurückführen. Die Daten zeigen, dass die Produktion von Autos und anderen Kraftfahrzeugen im September um 28,2 Prozent gegenüber dem Vormonat sank und damit ebenfalls den dritten Monat in Folge rückläufig war.

Daimler hat trotz des Absatzeinbruchs durch die Chip-Krise im dritten Quartal den Gewinn gesteigert. Das um bereinigte Betriebsergebnis kletterte um vier Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, wie Daimler mitteilt. Obwohl der Absatz von Pkw und Lastwagen um 25 Prozent sank, lag der Umsatz von Juli bis September mit 40,1 Milliarden Euro fast auf Vorjahresniveau. "Wir bleiben auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", erklärte Finanzchef Harald Wilhelm.

Der Mangel an Halbleitern infolge der Corona-Pandemie führte zu Produktionspausen, was das Angebot verknappte. Mercedes-Benz Cars und Vans verkaufte mit 471.404 Fahrzeugen 30 Prozent weniger. Die robuste Nachfrage ermöglichte der Marke mit dem Stern aber eine "hohe Preisstabilität". Ein Gewinnbringer ist außerdem die Neuauflage der besonders profitablen Luxuslimousine Mercedes S-Klasse. Zudem hat der Konzern die Kosten gesenkt.

Daimler
Daimler 83,20

Im asiatischen Devisenhandel bleibt der Dollar fast unverändert bei 113,57 Yen und stagniert bei 6,3921 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9116 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,1 Prozent auf 1,1672 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 1,0642 Franken nach. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,3791 Dollar.

Euro / Dollar
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US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

 

Die asiatischen Börsen haben sich am Freitag nach den enttäuschenden Quartalsergebnissen von Amazon und Apple und der weiterhin sinkenden Industrieproduktion in Japan uneinheitlich gezeigt. Die asiatischen Anleger, insbesondere an den Anleihe- und Devisenmärkten, sind zudem besorgt über die unterschiedlichen Reaktionen der Zentralbanken weltweit auf die steigende Inflation. "Die Hintergrundgeräusche haben sich in den letzten Wochen nicht verändert, die Menschen sind immer noch besorgt über die Stagflation, die sich verlangsamenden Wachstumszahlen und die steigende Inflation, aber das ist im Moment mehr auf dem Anleihenmarkt als auf dem Aktienmarkt eingepreist," sagte Kerry Craig, globaler Marktstratege bei JPMorgan Asset Management.

Der Nikkei-Index notiert unverändert bei 28.823 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gibt 0,2 Prozent auf 1995 Zähler nach. Der Shanghai Composite liegt 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewinnt 0,2 Prozent.

Nikkei
Nikkei 28.846,58

Die weltweiten Lieferengpässe verderben Apple das Geschäft. Die Lage werde sich im Weihnachtsgeschäft noch mal verschärfen, sagte Firmenchef Tim Cook Reuters. Die Chipkrise schlage inzwischen auf die meisten Produkte von Apple durch. Am Aktienmarkt erschreckte der Ausblick. Nachbörslich gab die Apple-Aktie fünf Prozent nach. In diesem Jahr hat das Papier bisher 15 Prozent zugelegt.

Für das am 26. September gestartete Quartal rechnet Cook mit einem Erlösplus. Analysten erwarten einen Zuwachs von 7,4 Prozent auf knapp 120 Milliarden Dollar. Cook geht davon aus, dass die Engpässe den Umsatz um rund sechs Milliarden Dollar drücken. Auch Amazon rechnet mit deutlichen Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft.

Im vierten Geschäftsquartal zum 25. September kletterten die Erlöse - auch dank einer reißenden Nachfrage in China - um 29 Prozent auf 83,4 Milliarden Dollar. Vor allem die iPhone-12-Modelle wie auch Mac-Computer und iPads waren gefragt in einer Zeit, in der immer mehr Menschen von zu Hause lernen und arbeiten. Laut Cook fielen allerdings die Lieferengpässe in dem Quartal größer als erwartet aus - genauso wie Produktionsschwierigkeiten in Südostasien durch die Corona-Krise. Trotzdem stieg der Gewinn um 62 Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar.

Apple
Apple 126,00

Verbraucherpreise und Quartalsergebnisse haben den Handel am Donnerstag bestimmt, Geschäftsberichte und Konjunkturentwicklung werden zum Wochenschluss den Takt am deutschen Aktienmarkt vorgeben. Der Dax, der am Donnerstag neun Punkte oder 0,1 Prozent verloren hatte und sich mit 15.696 Zählern nur knapp unterhalb der 15.700er Marke in den Feierabend verabschiedet hatte, sollte um dieses Niveau auch am Freitag kämpfen.

Aus der Nacht wirken noch die Quartalsberichte der beiden US-Börsenschwergewichte Apple und Amazon nach, die zum Teil durchwachsen ausgefallen sind. Aber bereits am Morgen geht es hierzulande mit Zahlen mehrerer Dax-Konzerne weiter. So öffnet etwa der Premiumautobauer Daimler seine Bücher. Auch MTU Aero Engines liefert Quartalsergebnisse ab. Fuchs Petrolub, die VW-Tochter Audi und Voltabox stehen ebenfalls auf der Ergebnisagenda.

Das Gros der Berichte stammt aber aus dem europäischen Ausland: Munich-Re-Anleger dürften dabei vor allem die Zahlen von Swiss Re im Blick haben, Deutsche-Bank-Anleger auf BNP Paribas schauen und Lufthansa-Aktionäre auf die Zahlen des Konkurrenten Air France-KLM ein besonderes Augenmerk legen. Safran, Signify, Eni und Glencore liefern ebenfalls ihre Quartalsberichte ab. Aus den USA stehen mit Exxon und Chevron zwei Schwergewichte der Ölbranche mit ihren Quartalsberichten auf dem Programm, dazu stellt auch noch Abbvie Zahlen vor.

Kursimpulse dürften zudem von der Konjunkturseite kommen. Hier gibt es etwa frische BIP-Zahlen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und der EU. Aus Frankreich und der EU gibt es zudem neue Inflationsdaten. Am Nachmittag liefern die USA zudem noch Werte zu den Personlichen Ausgaben und Einkommen, zum Arbeitskostenindex, zum Einkaufsmanagerindex Chicago und zur Verbraucherstimmung. Erst danach kann gesagt werden, ob es für den Dax einen versöhnlichen Wochenschluss geben kann.

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