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Monday, October 11, 2021

Immobilien: Nach Leerverkäufer-Angriff: Adler Group will Wohnungsportfolio an LEG verkaufen - Handelsblatt

Wohnungen in Berlin

Adler soll auch nach der Transaktion mit zehn Prozent an dem Immobilienportfolio beteiligt bleiben.

(Foto:&#160dpa)

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt Die Adler Group trennt sich nach dem Angriff des britischen Shortsellers Fraser Perring von einem Fünftel ihres Wohnungsbestands: Der Konzern will mehr als 15.000 Wohneinheiten an den Branchenrivalen LEG Immobilien verkaufen. Das teilten die beiden Unternehmen am Montag mit.

Adler und LEG hätten demnach „eine Absichtserklärung über wesentliche Eckpunkte“ unterzeichnet. Die Transaktion basiert laut Adler auf einer Immobilienbewertung in Höhe von etwa 1,5 Milliarden Euro, was über dem zum Halbjahr ausgewiesenen Buchwert liege.

Die Adler-Gruppe solle mit rund zehn Prozent an dem Portfolio beteiligt bleiben, weil man die Transaktion in Form eines - steuerlich günstigeren - Share Deals abwickeln will. „Daher wird der Mittelzufluss, auch aufgrund üblicher Kaufpreisanpassungen, nicht der Immobilienbewertung entsprechen“, teilte Adler mit. Der Netto-Mittelzufluss werde bei ungefähr 800 Millionen Euro liegen. Die Gruppe erwartet den Abschluss der Transaktion Ende 2021.

Der Wohnungskonzern will mit dem Deal seinen milliardenschweren Schuldenberg abbauen. „Der Verkauf kann zu einer erheblichen Verringerung des Verschuldungsgrades der Adler durch Rückzahlung von Anleihen und Darlehen führen“, hieß es in der Mitteilung. Auf die Ergebnisprognosen für das laufende Jahr habe der geplante Deal jedoch keinen Einfluss.

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Die Gruppe steht derzeit im Fokus des britischen Investors Fraser Perring. Der Shortseller hatte in der vergangenen Woche einen 61-seitigen Report auf der Website seines Analysehauses Viceroy Research veröffentlicht. Darin warf er Adler Betrug, Manipulation und Täuschung ihrer Geldgeber vor. Besonders im Fokus: fragwürdige Transaktionen.

Die Aktie war daraufhin um 30 Prozent auf ein Rekordtief von neun Euro eingebrochen. Sie erholte sich bis zum Wochenschluss aber auf zwölf Euro, nachdem Vonovia angekündigt hat, einen Einstieg bei Adler zu prüfen.

Vonovia, Deutschlands größter Wohnungskonzern, hatte eine Kaufoption auf 13,3 Prozent der Anteile des Adler-Großaktionärs Aggregate Holdings gekauft. Das entspricht der Hälfte der Beteiligung der Luxemburger. Die Option hat eine Laufzeit von 18 Monaten. Dafür kann Vonovia in den kommenden eineinhalb Jahren das Immobilienportfolio von Adler prüfen und hat die Möglichkeit zu entscheiden, ob man Wohnungen übernehmen möchte. Die nun verkündete Übereinkunft zwischen Adler und LEG „ändert nichts an unserer Vereinbarung“, sagte eine Vonovia-Sprecherin auf Anfrage.

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Adler hatte die Vorwürfe Perrings zuvor „auf das Schärfste“ zurückgewiesen. Der Report des Shortsellers enthalte zahlreiche „nicht zutreffende Anschuldigungen“. Am Freitag gab die Gruppe bekannt, dass sie sich einer Untersuchung unabhängiger Gutachter stellen werde.

Adler habe beschlossen, externe „Berater und Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, um eine umfassende Überprüfung der Vorwürfe, insbesondere der Dritttransaktionen, durchzuführen“, hieß es in einer Mitteilung. Die Gruppe verwies zudem auf bestehende Gutachten zu ihrem Portfolio und ihren Entwicklungsprojekten.

LEG will sich offenbar nicht darauf verlassen. Der Deal mit Adler sei vorbehaltlich einer Due-Diligence-Prüfung vereinbart worden, teilte der Branchenrivale mit.

Die Wohnungen der Transaktion liegen unter anderem in Wilhelmshaven, Göttingen und Wolfsburg. Es ist damit auch nicht sehr wahrscheinlich, dass sich LEG und Vonovia in die Quere kommen: Vonovia fokussiert sich vor allem auf Metropolen. LEG will mit der Transaktion die eigene Marktposition in Norddeutschland ausbauen. Bislang liegt der Schwerpunkt des Unternehmens vor allem im Heimatland Nordrhein-Westfalen. Im Gegensatz zu anderen Immobilienunternehmen hat LEG seinen geschäftlichen Schwerpunkt bei „bezahlbaren Wohnungen“. Und dass LEG auf Einkaufstour ist, ist kein Geheimnis: 7000 Wohnungen wollte das Unternehmen in diesem Jahr hinzukaufen. Bis Anfang August waren es bereits 4000 Einheiten – selbst wenn LEG-Chef Lars von Lackum von einem „herausfordernden Umfeld mit einem insgesamt knappen Angebot“ sprach. Denn der jahrelange Immobilienboom hat dazu geführt, dass die Preise für Wohnungen so stark gestiegen sind, dass manch ein Investor Schwierigkeiten hat, seinen Bestand auszubauen - aber je größer der ist, desto mehr Skaleneffekte sind zu erzielen. Offenbar wittern manche nun die Gelegenheit, bei Adler günstig an Wohnungen zu kommen.

Adler hatte nur zwei Tage vor der Veröffentlichung des Perring-Reports angekündigt, sich von einem großen Teil seines Bestands von 70.000 Wohnungen zu trennen. Co-Chef Maximilian Rienecker sprach von 40.000 bis 60.000 Wohnungen, die verkauft werden könnten.

Adlers Ziel ist es, die für den Schuldenstand von Immobilienkonzernen wichtige Beleihungsquote (LTV) unter 50 Prozent zu drücken. Im ersten Halbjahr betrug sie 54,7 Prozent. Zum Vergleich: Beim größeren Konkurrenten Vonovia lag der LTV zum gleichen Zeitpunkt bei 40,5 Prozent.

Mehr: LEG könnte ins Ausland expandieren

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