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Monday, November 22, 2021

Analyse: Teamviewer-CEO Steil schließt Dividende und Aktienrückkaufprogramm vorerst aus – Kurs markiert neuen Tiefststand! - onvista

Das Drama bei der Aktie des Software Spezialisten aus Göppingen scheint kein Ende zu nehmen. Im heutigen Tagesverlauf rutsche die Aktie zum ersten Mal in ihrer noch recht jungen Börsenkarriere unter die Marke von 12 Euro. Mittlerweile liegt der Kurs zwar schon wieder leicht über 12 Euro, aber das Minus beträgt rund 8 Prozent. In der „Börsen-Zeitung“ (Ausgabe von Samstag) hatte sich Vorstandsvorsitzender Oliver Steil zu den weiteren Plänen des einstigen Corona-Highflyer geäußert. Die treiben heute den Anlegern erneut die Tränen in die Augen.

Investitionen statt Bonbons für die Anleger

Nach mehreren Gewinnwarnungen ist das Vertrauen der Anleger in den Konzern schon mehr als angeschlagen. Jetzt schloss Cheflenker Oliver Steil auch aus, dass die Anleger mit einer Dividende oder einem Aktienrückkaufprogramm wieder angelockt werden könnten. Stattdessen möchte Steil lieber in die Zukunft des MDax-Konzerns investieren. Wenn er dabei ein genauso schlechtes Händchen beweist wie bei seinen Werbedeals, dann ergreifen die Anleger heute zu Recht erneut die Flucht.

„Fundamentale Zweifel ausräumen“

Der angeschlagene Softwareanbieter Teamviewer will derzeit das Geld zusammenhalten und erst im kommenden Jahr intensiver über die Verwendung freier Mittel nachdenken. „Zunächst geht es für uns darum, dass wir einige fundamentale Zweifel ausräumen, indem wir über einige Quartale unsere Prognosen sicher erfüllen“, sagte Vorstandschef Oliver Steil im Interview der „Börsen-Zeitung“ (Samstag). „Dann werden wir überlegen, wo wir sinnvoll in Wachstum investieren können, und uns dafür auch wieder mögliche Zukäufe anschauen. In dem Fall wollen wir nicht ohne Cash dastehen“, sagte der Manager. Sollten sich dann keine sinnvollen Wachstumschancen anbieten, könne man immer noch über eine Dividende nachdenken.

„Ich glaube allerdings, dass wir uns in einem so dynamischen Wachstumsmarkt bewegen, dass sich auch weiterhin andere Ideen finden“, sagte Steil dem Blatt. Binnen Jahresfrist würden die Investoren vermutlich wissen wollen, was Teamviewer konkret mit seinen finanziellen Mitteln vorhat. Einen Aktienrückkauf sieht der Chef des MDax -Konzerns kritisch: „Ich glaube nicht, dass man mit so einer kurzfristigen Aktion Wert generieren kann.“ Er verwies auf die seiner Ansicht nach hohe bereinigte operative Marge bei gleichzeitig hohem Wachstum – das habe in der Unternehmenslandschaft durchaus noch Seltenheitswert. „Das muss viel mehr im Bewusstsein verankert werden.“

Oliver Steil wird das Ruder nicht mehr rumreißen

Immer wenn Oliver Steil versucht die Wogen zu glätten, steht die Aktie im Nachhinein schlechter da als zuvor. Vielleicht sollte sich der Aufsichtsrat von Teamviewer mal Gedanken darüber machen, ob der richtige Mann noch auf dem richtigen Posten sitzt. Ein Verweis auf die hohe bereinigte Marge wird die Anleger sicherlich nicht zu einem Umdenken bewegen. Dafür hat Herr Steil mit seinen übertriebenen Werbedeals, die bislang unter dem Strich trotz der „hohen bereinigten Marge“ nichts gebracht haben, zu viel Vertrauen verbrannt. Ihren Hut nehmen mussten allerdings andere Vorstandsmitglieder.

Von einem Firmenlenker der 2020, wenn auch zum Teil durch Aktien, mehr verdient hat als jeder Vorstand in einem Dax-Konzernen – Teamviewer-Chef bekommt mehr als jeder Dax-Vorstand – darf schon ein wenig mehr Fingerspitzengefühl verlangt werden. Er sollte die Investoren schon vorsichtig wieder anlocken und nicht gleich bei Themen vorpreschen, die noch mehr Anleger vergraulen. Stattdessen hören sich die Interviews mit Herrn Steil immer eher etwas Oberlehrerhaft an: Wollt ihr denn nicht sehen wie gut Teamviewer ist?

Lieber Herr Steil, nein das wollen die Anleger nicht sehen. Sie wollen ihnen wieder vertrauen können und nicht die Angst haben, dass ein neuer Aufschwung wieder in überschwänglichen Werbedeals endet. Aktuell könnte sich das Bild aufdrängen, dass Sie trotz allem Schlamassels im Kurs, der viele Anleger Geld gekostet hat, auf der Tribüne in Old Trafford sitzen und Christiano Ronaldo aus einer VIP-Lounge anfeuern oder beim Formel E Team von Mercedes durch die Boxengasse spazieren.

Allerdings ist der Ansatz das Geld erst einmal beisammenzuhalten schon Mal ein Anfang. Trotzdem wird es eine ganze Zeit dauern, bis die Anleger wieder Vertrauen fassen. Daher sollte in die zukünftigen Planung von Teamviewer auch einfließen, ob ein neuer Vorstandsvorsitzender dieses Ziel nicht deutlich schneller erreichen könnte. Eins steht nämlich fest: Einen höheren Kurs hätte die Aktie sicherlich verdient. Aktuell scheinen die neuem Tiefpunkte im Kurs allerdings kein Ende zu nehmen, da nur die mutigsten der mutigsten Anleger die Rücksetzer ausnutzen. Auf lange Sicht könnte sich dies allerdings lohnen.

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Von Markus Weingran – mit Material von dpa-AFX

Foto:  Andreas Marquardt / shutterstock.com

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