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Friday, November 5, 2021

Bitcoin, Gold oder doch lieber Fiatwährungen - Was Experten wählen würden - finanzen.net

• Gold galt lange Zeit als optimaler Schutz in Krisenzeiten
• Bitcoin läuft Gold allmählich den Rang ab
• Auf welches Asset sollten sich Anleger fokussieren?

Kryptowährungen sind seit geraumer Zeit in aller Munde. Vor allem der Bitcoin, der häufig als "digitales Gold" bezeichnet wird, zieht immer wieder die Aufmerksamkeit von Marktteilnehmern auf sich. Die nach Marktkapitalisierung größte digitale Devise unterliegt enormen Preisschwankungen, konnte zuletzt aber wieder die Marke von 60.000 US-Dollar hinter sich lassen. Seit September ist der Bitcoin sogar als offizielles Zahlungsmittel in El Salvador - als erstes Land weltweit - anerkannt.

Bitcoin und Gold haben einiges gemeinsam, unterscheiden sich aber auch stark

Ebenso wie Gold schützen Kryptowährungen vor der Abwertung von Euro, US-Dollar & Co. Darüber hinaus ist sowohl das Vorkommen des glänzenden Edelmetalls als auch das Vorkommen an Bitcoin begrenzt. Beide Assets entziehen sich weitgehend dem Einfluss der internationalen Notenbanken und werfen keine Zinsen ab.

Daneben gibt es aber auch signifikante Unterschiede. Im Gegensatz zu Gold, das sich bereits seit mehreren Tausend Jahren als Wertspeicher bewährt hat, ist Bitcoin noch sehr jung. Da Menschen bereits so lange in Gold vertrauen, gibt es dort deutlich geringere Kursschwankungen als bei Kryptowährungen, denn den Bitcoin gibt es erst seit 2009. Zudem dürfte Gold vor einer kompletten Entwertung geschützt sein, während der Bitcoin jederzeit von anderen Kryptowährungen abgelöst und bedeutungslos werden könnte. Außerdem existiert der Bitcoin ausschließlich digital, wohingegen Gold auch physisch erworben werden kann. Passt die moderne Blockchain-Technologie also vielleicht besser in das digitale Zeitalter als das glänzende Edelmetall, das aus alten Minen herausgebohrt wird?

Bitcoin - die bessere Alternative zu Gold?

Einige sehen in digitalen Währungen durchaus eine bessere Option als Gold. "Immer wieder hören wir auch das Argument, der Bitcoin sei das bessere Gold", so Stephan Albrech, Vorstand der Vermögensverwaltung Albrech & Cie. "Vor fünf Jahren dachte man noch, es sei eine anonyme Währung für illegale Zwecke. Heute gehen die meisten davon aus, dass mit Bitcoin ein digitaler Rohstoff ganz ähnlich wie Gold erfunden wurde", erklärt daneben Prof. Dr. Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Centers der Frankfurt School of Finance & Management.

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Sollte man demnach Gold verkaufen und Bitcoin ins Depot holen? Eine schwierige Frage, denn es gibt für beide Assets relevante Für und Wider. Zwar kann der Bitcoin durch seinen modernen Charakter, potenziell hohe Kursgewinne und weitere Eigenschaften punkten, dennoch sind auch die Vorteile von Gold nicht zu vernachlässigen. So ist das Edelmetall deutlich vielseitiger als Kryptowährungen. Es findet Anwendung im Schmucksektor sowie im technischen Bereich, zudem besteht eine hohe Nachfrage durch Investoren und auch Notenbanken. "Im Unterschied dazu wird der Bitcoin fast nur zu Investment-Zwecken gekauft, wobei es sich eher um Trader handeln dürfte", schätzt Albrech. Infolgedessen entwickelt sich der Preis für Gold deutlich stabiler als der Kurs von Bitcoin & Co. Ein weiterer Faktor ist die Konzentration der Assets: Während etwa die Hälfte aller Bitcoins in China geschürft wird, ist das Mining-Business bei Gold global deutlich gleichmäßiger verteilt, gibt Albrech weiter zu bedenken. Darüber hinaus schützt Gold im Bärenmarkt besser als Bitcoin. Wenn der Aktienmarkt schwächelt, fallen Bitcoin & Co. nicht selten ebenfalls deutlich zurück. Im Gegensatz dazu legt Gold in den meisten Fällen zu, wenn es für Aktien bergab geht.

Was also raten Experten: Gold oder Bitcoin?

"Trader und sehr risikobereite Anleger können mit einem kleinen Teil ihres Geldes Kryptowährungen kaufen, sollten aber täglich ein Auge darauf haben und bereit sein, schnell zu reagieren. Für Investoren und Vermögensverwalter sind Bitcoin & Co. (noch) keine Option", so das Fazit von Stephan Albrech. "Kryptowährungen sind ein Vehikel mit hervorragenden Zukunftsaussichten. Sie haben das Potenzial, konventionelle Finanzprodukte zu überholen und gleichzeitig für mehr Effizienz, weniger Bürokratie und mehr Transparenz zu sorgen", glaubt dagegen Prof. Dr. Philipp Sandner. Gold-Experte Bernd-Stefan Grewe ist derweil der Ansicht: Bitcoin und Gold "sind nicht vergleichbar". Das glänzende Edelmetall könne jederzeit und überall in die jeweils lokale Währung umgetauscht werden, beim Bitcoin sei das nicht so.

Während Gold weiterhin häufig eher als langfristiger Wertspeicher gilt, wird Bitcoin noch immer oft als Spekulationsobjekt angesehen. Beim Bitcoin sind durchaus hohe Kursgewinne möglich, aber auch signifikante Kursverluste sind nicht unwahrscheinlich. Gold findet häufig auch Verwendung in der Industrie und gilt als eher konservative Anlage und Krisenwährung, während der Bitcoin oftmals aufgrund der Anonymität auch für unseriöse oder gar kriminelle Marktteilnehmer attraktiv ist.
Dennoch ist in jüngster Vergangenheit ein Trend weg von Gold und hin zu Bitcoin zu beobachten, wie auch die US-Investmentbank JPMorgan bestätigt. Es sei eine steigende Akzeptanz der Kryptowährungen unter institutionellen Investoren zu beobachten. "Die Annahme von Bitcoin durch institutionelle Investoren hat erst begonnen, während die Annahme von Gold durch institutionelle Investoren schon sehr weit fortgeschritten ist", heißt es in einer Studie des Teams um den JPMorgan-Strategen Nikolaos Panigirtzoglou laut Bloomberg. Doch nicht nur die JPMorgan-Experten glauben, dass Bitcoin & Co. Gold allmählich den Rang ablaufen könnten. Auch die Experten der Deutschen Bank sowie des Investmentunternehmens BlackRock sind ähnlicher Meinung.

Gold und Bitcoin haben durchaus beide ihre Berechtigung, sie beide haben Vor- und Nachteile. Können sich Anleger beim Bitcoin auf potenziell hohe Renditen einstellen, geht dies auf Kosten der Sicherheit. Bei Gold hingegen gibt es mehr Risikomanagement, dafür aber auch weniger Renditeversprechen. Liquide Mittel zu halten ergibt in der Regel wenig Sinn, denn es gibt keine Rendite und aufgrund der Inflation wird das verfügbare Geld immer weniger wert. In Anbetracht dessen ist es durchaus sinnvoll, sein Geld zu investieren. Dabei sollte man sein Portfolio stets diversifizieren, um das Risiko und potenzielle Verluste gering zu halten. Letztlich hat jeder Anleger individuelle Interessen und Ziele. Während einige es vorziehen, das Risiko zu minimieren und ihr Geld zu schützen, wodurch sie sich für stabile Anlagen entscheiden, nehmen andere gerne eine höhere Volatilität in Kauf, um den Gewinn möglichst zu maximieren. Wie man sein Depot jedoch füllt, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquellen: Lightboxx / Shutterstock.com, Eric Chiang/123rf

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