Die australische Zentralbank hat einen ersten, vorsichtigen Schritt aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik gemacht. Sie kassierte nach ihrer regulären Zinssitzung das Versprechen, die Rendite dreijähriger Staatsanleihen bei 0,1 Prozent zu halten. Der Schritt kam nicht überraschend, nachdem die Notenbank Ende vergangener Woche einen deutlichen Anstieg der Kapitalmarktzinsen ohne Intervention zugelassen hatte.
Zugleich dämpfte Notenbankchef Philip Lowe Spekulationen auf baldige Zinsanhebungen, was den australischen Dollar unter Druck setzte. Die Inflation sei zwar erhöht, der Anstieg aber wohl nicht nachhaltig. Nachdem die Zentralbank bisher eine erste Zinserhöhung nach der Corona-Krise nicht vor 2024 signalisiert hatte, sprach Lowe jetzt von einer möglichen Anhebung im Jahr 2023. Zeitnahe Straffungen sind damit nicht zu erwarten.
Nach einer Kaufempfehlung setzen sich die Aktien der Lufthansa an die MDax-Spitze. Die Titel legten ein Prozent zu. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben die Aktien auf "Buy" von "Hold" angehoben.
Der Dax hat sich im Verlauf des Vormittags seinen Gewnn ausbauen können. Der Leitindex notierte 0,4 Prozent höher bei 15.870 Punkten. Allgemeiner Kurstreiber war bislang die besser als gedacht laufende Berichtssaison. In den USA hätten die Gewinne im Schnitt rund zehn Prozent über Erwarten gelegen, heißt es von der Credit Suisse.
Im Dax hob der Kochboxenanbieter Hellofresh die Umsatzprognose zum dritten Mal an und rechnet nun mit einem Umsatzwachstums zwischen 57 und 62 Prozent nach bislang 45 bis 55 Prozent. Der Aktienkurs schoss um rund 14 Prozent nach oben.
K+S gaben im MDax trotz günstiger Vorlagen um 0,1 Prozent nach. Die nordamerikanischen Konkurrenten Mosaic und Nutrien haben von starker Nachfrage nach Düngemitteln berichtet.
Ordentliche Zahlen zum dritten Quartal hat der Container-Logistiker Moeller-Maersk vorgelegt. Der Umsatz im Ozean-Frachtgeschäft mehr als verdoppelte sich zum Vorjahr, der geringfügige Volumenrückgang im dritten Quartal sei daher eine normale Konsoldierung.
Der neu ausgegebene Ausblick wird im Handel als zuversichtlich bezeichnet. Auch wenn sich eine Spitze in der Entwicklung nähere, sei ein schnelles Ende der Preisanstiege bei den Frachtpreisen nicht absehbar, ausgelöst von der Container-Knappheit, verringerten Routen-Angeboten und Abwicklungsengpässen in den Zielhäfen, kommentierte ein Händler.
Der Autobauer Audi wird nach Darstellung von Vorstandschefs Markus Duesmann die durch die Chipkrise entstandenen Produktionsrückstände nicht völlig aufholen können. "Wir konnten bisher eine knapp sechsstellige Zahl an Autos, die wir gerne gefertigt hätten, nicht bauen und werden auch nicht alle davon aufholen", sagte der Manager der "Augsburger Allgemeinen".
Laut Duesmann reichen die Probleme bis weit ins nächste Jahr hinein. "Wir hoffen, dass wir mit Ende des ersten Halbjahres 2022 eine Verstetigung in der Produktion und bei der Chiplieferung erreichen." Die Chipkrise koste der VW-Tochter ein Rekordjahr.
Nach den gestrigen Gewinnen ist der deutsche Aktienmarkt heute deutlich verhaltener in den Handel gestartet. Der Dax gewann 0,1 Prozent auf 15.827 Punkte. Dagegen gaben MDax und TecDax minimal nach. Der EuroStoxx50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 4276 Stellen. Die Sitzung der US-Notenbank Fed wirft ihre Schatten voraus. Die Anleger erwarten mit Spannung auf das Ergebnis, das morgen Abend (MEZ) bekannt gegeben wird.
Im Dax lagen die drei Unternehmen vorn, die am Morgen ihre Quartalszahlen vorgelegt hatten. Hellofresh schossen um 11,2 Prozent hoch und lagen damit einsam an der Indexspitze. Fresenius kletterten kräftig um 5,7 Prozent. Fresenius Medical Care gewannen 1,2 Prozent.
Der Großauftrag des angeschlagenen Autovermieters Hertz mit Tesla ist nicht in trockenen Tüchern. Noch sei kein Vertrag unterzeichnet worden, twitterte Tesla-Chef Elon Musk.
Hertz hatte Ende Oktober mitgeteilt, man habe bei Tesla 100.000 E-Autos bestellt. Die Tesla-Aktie war daraufhin nach oben geschossen, Tesla erreichte einen Börsenwert von mehr als einer Billion Dollar.
Der Nikkei verliert 0,4 Prozent auf 29.520 Punkte. Der breiter gefasste Topix sinkt um 0,6 Prozent und lag bei 2031 Punkten. Die Börse in Shanghai gibt 1,1 Prozent nach.
Mit Spannung wir das Ergebnis der heutigen Zinssitzung der US-Notenbank erwartet. "Der Markt will wissen, wie die Tapering-Pläne der Fed aussehen", sagt Händler Yuya Fukue von Rheos Capital Works. Viele Experten erwarteten, dass die US-Zentralbank eine Reduzierung ihres monatlichen Anleihekaufprogramms ankündigen und somit eine geldpolitische Trendwende einläuten wird. Dies hat an den Finanzmärkten bereits Spekulationen auf eine Zinserhöhung im nächsten Jahr ausgelöst.
Die Ölpreise sind im frühen Handel leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostet 84,94 US-Dollar. Das sind 23 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Dezember-Lieferung steigt um sieben Cent auf 84,12 Dollar.
Nach wie vor tendieren die Erdölpreise in der Nähe mehrjähriger Höchststände. Getrieben werden sie zum einen durch eine hohe Nachfrage, die sich von dem schweren Corona-Einbruch spürbar erholt hat. In diesem Umfeld bleibt das Angebot zu knapp, obwohl der Rohölverbund Opec+ seine Produktion seit Sommer schrittweise ausweitet.
Am Donnerstag entscheiden die 23 Förderländer über ihren kurzfristigen Kurs. Fachleute rechnen nicht mit einer Kurskorrektur.
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Autoindustrie hat sich im Oktober angesichts anhaltender Materialengpässe erneut verschlechtert. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel um 1,3 auf 8,5 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Zum Vergleich: Im Juli waren es noch 28,7 Punkte.
Mehr dazu lesen Sie hier.Der Kochboxenlieferant Hellofresh rechnet nach einem kräftigen Umsatzanstieg im abgelaufenen Quartal mit mehr Erlösen im Gesamtjahr als bisher. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum dürfte bei 57 bis 62 Prozent liegen, teilte das Unternehmen mit.
Im dritten Quartal legte der Umsatz um fast die Hälfte auf 1,4 Milliarden Euro zu.
Die Aktien dürften nach der erneuten Prognoseanhebung Händlern zufolge heute sehr gut im Markt liegen. Nachbörslich hatte Hellofresh bei Lang & Schwarz einen Satz um 9 Prozent nach oben gemacht.
Der Euro hat sich im frühen Handel kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung gut 1,16 US-Dollar und damit etwa so viel wie gestern Abend. Unter stärkerem Druck steht der australische Dollar. Die Notenbank des Landes schwenkte nach ihrer Zinssitzung zwar auf einen etwas weniger lockeren Kurs ein, dämpfte zugleich aber Spekulationen auf eine baldige Zinsanhebung.
Der Gesundheitskonzern Fresenius setzt sich nach Zuwächsen im dritten Quartal erneut höhere Jahresziele. Für 2021 rechnet Fresenius nun mit einem währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um fünf Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ebenfalls ein Plus von fünf Prozent zu Buche. Der Konzerngewinn legte um zwei Prozent auf 435 Millionen Euro zu. Dabei wurde Fresenius von den Folgen der Corona-Pandemie allerdings deutlich gebremst.
Diese schlagen vor allem bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care, die wie Fresenius im deutschen Leitindex Dax notiert ist, wegen der Ausbreitung der Delta-Variante stärker als gedacht zu Buche. FMC erwartet deshalb Umsatz und Konzernergebnis nun am unteren Ende der Prognosespanne.
Der US-Elektroautoentwickler Rivian will bei seinem Börsengang bis zu 8,4 Milliarden Dollar bei Anlegern einsammeln. Das Unternehmen teilte mit, 135 Millionen Aktien in einer angestrebten Preisspanne zwischen 57 und 62 Dollar ausgeben zu wollen. Die E-Autofirma, zu deren Großinvestoren Amazon und Ford zählen, bringt ihre Papiere an die Tech-Börse Nasdaq. Mit der Handelspremiere wird in der kommenden Woche gerechnet.
Insgesamt peilt Rivian beim Börsengang eine Bewertung von rund 60 Milliarden Dollar an.
Rivian hat im September sein erstes Elektromodell im umkämpften Pick-up-Segment auf den Markt gebracht und so einen Wettlauf unter anderem mit Tesla für sich entschieden. Außerdem hat das 2009 gegründete Unternehmen lukrative Großaufträge für Amazon-Lieferwagen bekommen.
Mehr dazu lesen Sie hier.Apple hat einer Zeitung zufolge vor dem Hintergrund des weltweiten Chip-Mangels seine Produktion von iPads zurückgefahren, um die Komponenten stattdessen in iPhones zu verbauen. In den vergangenen zwei Monaten seien halb so viele iPads hergestellt worden als ursprünglich geplant, berichtet die japanische "Nikkei" unter Berufung auf mehrere Insider. Apple gebe dem iPhone 13 Priorität, weil der Konzern von einer stärkeren Nachfrage nach dem Smartphone als beim iPad ausgehe.
Der Dax hat am Montag einen ordentlichen Start in den November hingelegt. Und das, obwohl der Leitindex bereits den Oktober mit einem Gewinn von rund dreieinhalb Prozent abgeschlossen hatte. Das Rekordhoch von 16.030 Punkten ist für den Dax in Reichweite. An den Märkten wird sogar mit neuen Höchstständen gerechnet. In den Mußler-Briefen werden 16.400 Zähler als mögliches Ziel genannt.
Vorerst schauen die Anleger nach Washington, denn am am Mittwochabend (MEZ) gibt die US-Notenbank ihre monatliche geldpolitische Entscheidung bekannt. Kommt es zu einem allmählichen Zurückfahren des Anleihekaufs (Tapering) durch die Federal Reserve?
Am heutigen Tag wird die Berichtssaison wieder Fahrt aufnehmen. Mit Fresenius, Fresenius Medical Care (FMC) und Hellofresh öffnen drei Dax-Unternehmen ihre Bücher und präsentieren die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal. In den USA stehen nach Börsenschluss Mondelez, Western Union und T-Mobile US im Fokus. Bereits vor Handelsbeginn an der Wall Street werden Pfizer, Amgen und Conoco Phillips ergebnismäßig beleuchtet. In Italien wartet der Autoriese Ferrari mit Zahlen auf.
Wichtige Konjunkturtermine gibt es heute auch. In Deutschland, Frankreich, Italien und der Eurozone werden die PMI-Indizes für das Verarbeitende Gewerbe im Oktober vorgestellt. Am Abend (MEZ) gibt es aus den Vereinigten Staaten den wöchentlichen API-Ölbericht.
Der Börsen-Tag am Dienstag, 2. November 2021 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
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