Das Dax-Allzeithoch steht bei 16.030 Punkten - und da bleibt es zunächst auch: Der Zur Wochenmitte schafft es der Dax nicht, den Rekord anzugreifen, auch nicht die 16.000er Marke. Der deutsche Börsenleitindex schafft als Tageshoch 15.973 Zähler, gibt dann jedoch nach und verabschiedet sich aus dem Mittwochshandel mit einem Stand von 15.960 Punkten. Ein neuer Nasdaq-Rekord am Nachmittag kann daran nichts ändern.
Im Fokus der Anleger steht neben der Berichtssaison die geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die um 19.00 Uhr MEZ bekannt gegeben werden: Anleger gehen davon aus, dass die Fed am Abend den Anfang vom Ende der milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft verkünden wird - das sogenannte Tapering. Eine geringe Reduzierung der Anleihenkäufe ist Marktteilnehmern zufolge bereits in den derzeitigen Kursen eingepreist.
"Auf den ersten Blick liegt der Dax vor der US-Notenbank-Entscheidung in Lauerstellung", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Schaut man aber unter die Motorhaube, sieht man große Kursausschläge auf beiden Seiten, die den Index insgesamt in Schach halten", erläutert er. "Aktien wie Hellofresh, Adidas und Deutsche Telekom ziehen den Index nach oben, während ihn am anderen Ende Zalando, Fresenius, VW und Siemens nach unten drücken."
Vor allem Zalando-Papiere büßen deutlich ein, nachdem der Dax-Neuling Zahlen veröffentlicht und seinen Ausblick bestätigt hat. Die Aktien sacken knapp zehn Prozent ab, bilden das Dax-Schlusslicht. Sie brechen damit ihre jüngste Erholung ab und rutschen in Richtung ihres vor drei Wochen markierten Tiefs seit September vergangenen Jahres.
Auch BMW liefert Zahlen: BMW-Papiere steigen auf das Niveau von Anfang Juli und notieren etwa 1,5 Prozent höher. Der Konzern habe solide abgeschnitten, heißt es von der US-Bank JP Morgan. Top-Gewinner im Dax sind aber die Anteilsscheine von Hellofresh mit einem Aufschlag von fast sechs Prozent.
Bei Teamviewer geht es zeitweise elf Prozent nach oben nach einem ordentlichen Quartalsbericht. Hier sacken Leerverkäufer ihre aufgelaufenen Gewinne ein, denn die Aktien haben seit dem Jahreshoch über 75 Prozent verloren.
Das Pharmaunternehmen Amgen sieht sich Preisdruck durch Generika ausgesetzt und hat für das Gesamtjahr die obere Spanne seiner Umsatzerwartungen gesenkt. Dafür wurde die Gewinnspanne leicht höher angesetzt. Zwar sei der Umsatz im abgelaufenen Quartal um vier Prozent gestiegen, teilte der US-Konzern nach Börsenschluss mit. Allerdings dürfte es bis Ende des Jahres weniger Verschreibungen geben. Die Quartalsergebnisse entsprachen grundsätzlich den Erwartungen der Refinitiv-Analysten: Der Umsatz betrug 6,7 Milliarden Dollar, der Nettogewinn 3,31 Dollar je Aktie. Experten zufolge schauen Händler nun auf den Januar, wenn eine Entscheidung der US-Arzneimittelaufsicht FDA über einen Zulassungsantrag für das Asthma-Medikament Tezepelumab erwartet wird. Amgen-Aktien lagen im nachbörslich in Handel im Minus. Amgen-Titel gewinnen an der Nasdaq knapp zwei Prozent.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist erneut der Erwartung entgegengetreten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im nächsten Jahr Zinsen anheben wird. "In unserer Forward Guidance zu den Zinsen haben wir klar die drei Bedingungen formuliert, die erfüllt sein müssen, bevor die Zinsen zu steigen beginnen können", sagt Lagarde. Trotz des aktuellen Inflationsanstiegs seien die mittelfristigen Inflationsaussichten nach wie vor gedämpft, so dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass diese drei Bedingungen im nächsten Jahr erfüllt würden.
Lagarde bezog sich auf die zuletzt in der vergangenen Woche bestätigten Forward Guidance. Derzufolge geht der EZB-Rat davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er einen Anstieg der Inflation auf sein Ziel von 2 Prozent deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums und dauerhaft für den Rest dieses Zeitraums erkennen kann. Auch müssen die schon erreichten Fortschritte bei der unterliegenden Inflation so deutlich erkennbar sein, dass eine mittelfristige Stabilisierung der Inflation bei 2 Prozent plausibel scheint.
Die Anleger sollten sich nach Einschätzung der Analysten von De Vere auf eine Korrektur an den Börsen im kommenden Monat in einer Größenordnung von 5 bis zu zehn Prozent vorbereiten. Aus Marktsicht sei es wesentlich interessanter, was Fed-Präsident Jerome Powell am Abend zum Thema Inflation zu sagen habe als zum Thema Tapering. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass Powell weiter das Attribut "vorübergehend" benutzen werde mit Blick auf den aktuellen Preisdruck. Dies habe zur Folge, dass die Fed voraussichtlich die Leitzinsen früher und stärker als gedacht werde anheben müssen. Die Märkte hätten damit begonnen, zwei bis drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr einzupreisen.
Wenige Stunden vor Bekanntgabe der Ergebnisse der US-Notenbank-Sitzung steigen weitere Anleger bei US-Technologiewerten ein. Der Nasdaq legt 0,1 Prozent zu und markiert mit 15.665,88 Punkten den fünften Tag in Folge ein Rekordhoch.
Qiagen führen mit einem Plus von nahezu vier Prozent die Gewinnerliste im DAX an. Das Papier reagiert damit auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, laut dem Qiagen und Biomerieux über eine Fusion sprechen sollen. Ganz überraschend kommt das nicht. Erst jüngst waren Spekulationen am Markt aufgekommen, das Diagnostikunternehmen habe eine neue Übernahmeofferte erhalten. Konkrete Namen wurden damals indes nicht genannt.
In der Vergangenheit war ein Übernahmeversuch durch Thermo Fisher gescheitert. Qiagen legt am Abend Zahlen vor, was für das Unternehmen Anlass sein könnte, sich zu den Spekulationen zu äußern.
Der Stellenaufbau am US-Arbeitsmarkt hat sich im Oktober überraschend beschleunigt. Unter dem Strich schuf die Privatwirtschaft 571.000 neue Stellen, wie aus der Umfrage des Personaldienstleisters ADP hervorgeht. Experten hatten lediglich mit 400.000 gerechnet. Im September hatte es ein Stellenplus von revidiert 523.000 gegeben.
Die Zahlen wurden nur wenige Stunden vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed veröffentlicht. Die Finanzmärkte rechnen damit, dass die Währungshüter dabei den Startschuss für ein Herunterfahren ihrer Anleihekäufe geben dürften. Derzeit erwerben sie pro Monat für 120 Milliarden Dollar Wertpapiere, um die pandemiegeschädigte Wirtschaft anzuschieben. Sie haben unter anderem weitere substanzielle Fortschritte auf dem Weg zu einer Rückkehr zur Vollbeschäftigung zur Voraussetzung für den Einstieg in eine weniger expansive Geldpolitik gemacht.
Die Zahlen von Intesa sind nach ersten Einschätzungen aus dem Handel unspektakulär ausgefallen. "Alles liegt ganz leicht über der hauseigenen Prognose", kommentiert ein Händler. Größere Abweichungen oder Überraschungen seien nicht erkennbar. Nach dem großen Kurssprung der Aktie zum Wochenstart sei daher nun eher mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Aktuell geht es 0,6 Prozent abwärts.
Die Drittquartalszahlen der Lufthansa sind nach Einschätzung der Citi-Analysten besser als erwartet ausgefallen. Das bereinigte operative Ergebnis sei mit 272 Millionen Euro viel besser als die Konsenserwartung von minus 33 Millionen Euro und die Citi-Schätzung von minus 129 Millionen Euro ausgefallen. Ursache hierfür sei vor allem eine besser als erwartete Kostendisziplin. Um mehr als fünf Prozent geht es für die Papiere der Kranich-Airline aufwärts.
Volkswagen will Technologien, die einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Transportsektors leisten, mithilfe einer Partnerschaft voranbringen. Der Autokonzern hat eine strategische Kooperation mit EIT Innoenergy vereinbart und wird Anteilseigner des Start-ups. EIT wird in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Partner als ein "führender Innovationstreiber für die Energiewende" betitelt.
Durch gemeinsame Innovations- und Investmentaktivitäten wollen die beiden Unternehmen bestimmten Technologien zum wirtschaftlichen Durchbruch verhelfen. Wie hoch die Beteiligung von VW an EIT ausfällt und was das kostet, wurde nicht genannt. Volkswagen und EIT Innoenergy arbeiten bereits seit mehr als fünf Jahren zusammen. Sie sind Teil der Europäischen Batterieallianz (EBA) und bei den schwedischen Unternehmen H2 Green Steel und Northvolt investiert.
Zur Wochenmitte dürften die US-Börsen kaum verändert in den Handel starten. Die Futures auf die großen Aktienindizes pendeln um die Schlusskurse vom Vortag, an dem sie allerdings Rekordstände erreicht hatten.
Das alles beherrschende Thema ist die US-Notenbanksitzung, deren Ergebnis um 19 Uhr MEZ bekannt gegeben wird. Die Fed dürfte dann das Ende ihrer Wertpapierkäufe einleiten. Die meisten Analysten rechnen damit, dass die Fed ankündigen wird, die Wertpapierkäufe - aktuell monatlich 120 Milliarden Dollar - um 15 Milliarden Dollar pro Monat zu reduzieren. Das ist am Markt indes weitgehend eingepreist. Sollte die US-Notenbank eine schnellere Rückführung der Käufe ankündigen, könnte dies indes zu Marktreaktionen führen.
Bis zur Bekanntgabe der Beschlüsse dürften die Anleger sich zurückhalten und wohl weder von Unternehmensbilanzen noch Konjunkturdaten aus der Reserve locken lassen. Dabei stehen einige wichtige Daten auf der Agenda. Noch vor der Startglocke wird der ADP-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, der als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag gilt. Nach Handelsbeginn folgen die Oktober-Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM zum nicht-verarbeitenden Gewerbe und September-Daten zum Auftragseingang der Industrie.
Und nebenbei läuft die Bilanzsaison weiter. Schon am Dienstag nach Handelsschluss haben unter anderem Amgen, Activision Blizzard, Mondelez und T-Mobile US Quartalszahlen veröffentlicht. Der Kurs von Amgen sinkt vorbörslich um 1,5 Prozent, nachdem das Unternehmen Zahlen mit Licht und Schatten ausgewiesen und seine Jahresumsatzprognose leicht gesenkt hat. Dagegen werden die Zahlen von T-Mobile (plus 3,5 Prozent) positiv aufgenommen. Die Tochter der Deutschen Telekom ist im Quartal stark gewachsen und hat die Erwartungen übertroffen.
Im Handel zeigt man sich überrascht und etwas ratlos über die deutlichen Kursverluste von Fresenius und FMC. Fresenius büßen mehr als vier Prozent ein, FMC etwa drei Prozent. Fundamentale Gründe für die Schwäche seien zumindest nicht bekannt. Bereits am Diestagnachmittag hätten die bis dahin noch sehr festen Kurse aber an Momentum verloren, so ein Teilnehmer. Möglicherweise hätten sich einige Broker nach der Telefonkonferenz nach den Quartalsausweisen negativ geäußert. Die LBBW merke an, dass der Dialysesparte FMC die Krise noch nicht überwunden habe. Das Geschäft leide weiter stark unter der Übersterblichkeit der Dialysepatienten in der Corona-Pandemie.
Rheinmetall hat einen Auftrag für Klimakompressoren für Elektrofahrzeuge erhalten. Der Auftragswert liege bei 80 Millionen Euro, teilt der im MDAX notierte Auto- und Rüstungszulieferer mit. Die Fertigung des Kompressors erfolge ab 2023 am spanischen Standort Abadiano. Auftraggeber sei ein "namhafter, global agierender Systempartner aus der Automobilindustrie".
Der Kompressor sei speziell für Elektrofahrzeuge neu entwickelt worden, so Rheinmetall weiter. Mit dem neuen Produkt baue der Düsseldorfer Konzern seine Stellung auf dem "hart umkämpften" Markt des Thermomanagements aus und erwarte weitere Folgeaufträge von namhaften Unternehmen verschiedener Industriebranchen
Novo Nordisk setzen ihre Rally fort: Die Aktien gewinnen 1,4 Prozent und notieren um 97,40 Euro. Händler verweisen auf die Quartalszahlen: Umsatz und Gewinnkennziffern seien besser als erwartet ausgefallen und das Aktienrückkaufprogramm werde nun ausgeweitet.
Nach der Vorlage von Geschäftszahlen und dem Rücktritt von Finanzvorstand Marika Fredriksson brechen Vestas zeitweise mehr als zehn Prozent ein. Das EBIT ist laut Citi rund 15 Prozent unter den Schätzungen ausgefallen, vor allem wegen höherer Rückstellungen. Daneben hat der Windkraftanlagenbauer das Ziel für die bereinigte EBIT-Marge im laufenden Jahr auf 4 Prozent von zuvor 5 bis 7 Prozent reduziert. Dies impliziere eine Marge von 6 Prozent im vierten Quartal, der Konsens gehe aber bislang von 9 Prozent aus, so die Analysten. Das Umsatzziel wurde beibehalten.
Positiv für die Telekom-Aktie, die 0,3 Prozent fester notieren, sehen Marktteilnehmer die Prognoseanhebungen der Tochter von T-Mobile US. Gleichzeitig lieferte der Konkurrent Telefonica Deutschland überzeugende Zahlen: Das Unternehmen hat nach einem starken Quartal die Gewinnprognose angehoben. Allerdings nehmen Anleger entgegen vorbörslicher Aufschläge nun Gewinne mit, die Papiere büßen knapp ein Prozent ein.
BMW-Papiere liegen leicht im Minus. Sie reagieren auf das Zahlenwerk damit ähnlich wie VW. "Trotz oberflächlich guter Zahlen gibt der Kurs nach", sagt ein Marktteilnehmer, für den die Zahlen qualitativ nicht überzeugen. Zwar lägen der Umsatz und Gewinnkennziffern deutlich über den Erwartungen, das liege aber wohl nicht am Neuwagengeschäft, befindet er.
Deutlich über den Erwartungen ausgefallen sind die Zahlen des Großküchenexperten Rational, der Kurs zieht 2,5 Prozent an. Die Umsatzerwartung wurde um gut 3 Prozent, die Erwartung an den Gewinn je Aktie um fast 20 Prozent überschritten. "Allerdings ist der Ausblick relativ vorsichtig, weil auch Rational von Lieferengpässen betroffen ist", so ein Marktteilnehmer.
Die Ölpreise geben deutlich nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 83,76 US-Dollar. Das sind 96 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fällt 1,28 Dollar auf 82,63 Dollar.
Zuletzt haben sich die Preise von ihren im Oktober markierten mehrjährigen Höchstständen entfernt. Ein Grund dafür sind weniger optimistische Vorhersagen für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Dennoch erachten Fachleute das Rohölangebot weiter als zu knapp, da die Nachfrage höher ist als zum Höhepunkt der Pandemie.
Aufgrund der Angebotsknappheit werden die Rufe nach einer stärkeren Förderung lauter. Zuletzt hatten große Verbrauchsländer wie die USA, Japan oder Indien den Ölverbund Opec+ aufgefordert, die Produktion stärker als beabsichtigt auszuweiten. Seit Sommer steigern die 23 Länder ihre Förderung monatlich um 400 000 Barrel. Damit sollen die in der Pandemie ergriffenen Kürzungen schrittweise wettgemacht werden. Am Donnerstag beraten die Länder erneut über ihren kurzfristigen Kurs.
Entgegen den Erwartungen mancher Marktteilnehmer geht es für Zalando-Aktien abwärts: Die Titel geben 2,5 Prozent im frühen Geschäft ab. "Der Umsatz hat die Prognose um zwei Prozent übertroffen", sagt ein Händler. Auch die Bruttomarge sei gut. Die Papiere seien interessant nach ihrem Rücksetzer von 105 auf 75 Euro.
Im Dienstagshandel haben dem Dax in der Spitze noch knapp 70 Punkte bis zum Allzeithoch gefehlt, aus dem Handel verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex dann deutliche 0,9 Prozent oder fast 150 Zähler fester mit einem Stand von 15.954 Stellen. Zum Start in das Geschäft zur Wochenmitte versucht der Dax, dieses erreichte Niveau zu halten: Er notiert nur leicht im Minus. "Im Fokus der Anleger bleibt zunächst die Berichtssaison", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Gute Zahlen von BMW stützen, aber die 16.000er Marke sind auch eine Schwelle, deren Überwindung ein kleiner Kraftakt werden könnte."
Die Geschäftszahlen von Klöckner & Co sind nach Einschätzung von Jefferies etwas besser als erwartet ausgefallen. Der Fokus dürfte aber weniger auf den Zahlen als vielmehr auf der Dividendenankündigung liegen. Klöckner will zwischen 0,90 und 1,10 Euro ausschütten. Unter Annahme eine Dividende von 1 Euro entspräche dies einer Dividendenrendite von 9 Prozent. Jefferies geht bislang nur von 0,60 Euro aus, während der Konsens bei 0,58 Euro liege. Klöckner & Co ziehen nach dem sehr schwachen Dienstag vorbörslich um bis zu 4 Prozent an.
Der Inflationsdruck in der Türkei hat im Oktober von einem sehr hohen Niveau aus weiter zugenommen, ist allerdings unter den Erwartungen geblieben. Nach Mitteilung der Statistikbehörde stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 19,9 (September: 19,6) Prozent. Das war die höchste Rate seit Januar 2019. Volkswirte hatten allerdings eine Rate von 20,5 Prozent prognostiziert.
Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise um 2,4 Prozent. Die Zentralbank hatte ihren Leitzins im Oktober um 2 Prozentpunkte auf 16 Prozent gesenkt. Das mittelfristige Inflationsziel liegt bei 5 Prozent.
Knorr, die größte Lebensmittelmarke von Unilever, verpflichtet sich dazu, bis 2026 weltweit 80 Prozent der wichtigsten Zutaten (Gemüse, Kräuter, Gewürze, Getreide) nach den Prinzipien regenerativer Landwirtschaft anzubauen - den Unilever Regenerative Agriculture Principles.
Ziel ist eine geschätzte Reduzierung der Treibhausgasemissionen und des Wasserverbrauchs um 30 Prozent bei gleichzeitiger Verbesserung von Artenvielfalt, Bodengesundheit und Lebensgrundlagen in den Anbaugebieten. Lebensmittel tragen zu mehr als einem Drittel der Treibhausgasemissionen bei und sind eine der Hauptursachen für den Verlust von Böden und biologischer Vielfalt
Händler rechnen mit einer wenig veränderten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten. Vorbörslich wird der Dax mit knapp 15.950 Punkten nahe am Schlussstand vom Dienstag erwartet. "Nach dem starken Anstieg sind Konsolidierungstage jederzeit möglich", so ein Marktteilnehmer. Ein Ende der Hausse sei aber nicht in Sicht. "Auch die US-Notenbank wird die Jahresendrally nicht beenden", erwartet er.
Zwar wird damit gerechnet, dass sie am Abend das Ende der Wertpapierkäufe einleitet. "Das ist aber am Markt eingepreist", sagt der Marktteilnehmer. Eine Neupositionierung der Investoren vor dem Jahresende sei nun nicht mehr in Sicht. "Sie werden an ihren Positionen tendenziell festhalten und die Gewinne laufen lassen", glaubt er. Eine Änderung der Lage stehe damit frühestens nach dem Jahreswechsel an. Aus technischer Sicht dürfte der Dax dem Euro-Stoxx-50 bald auf neue Hausse-Hochs folgen. Als unterstützt gilt er bei 15.800 Punkten.
BMW hat im dritten Quartal trotz deutlich geringerer Autoverkäufe den Umsatz überraschend gesteigert. Der Gewinn kletterte auch wegen guter Verkaufspreise zudem noch stärker als von Analysten erwartet, sodass auch die Marge im Kerngeschäft mit Premmiumautos etwas höher ausfiel als geschätzt. Den zuletzt angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte der Münchener Dax-Konzern.
Insgesamt kletterte der Umsatz laut Mitteilung um 4,5 Prozent auf 27,47 Milliarden Euro. Das Ebit stieg um die Hälfte auf 2,88 Milliarden Euro. Im Segment Automobile erreichte BMW den weiteren Angaben zufolge ein Ebit von 1,76 (Vorjahr: 1,48) Milliarden Euro. Besonders hohe Zuwächse erzielte der Konzern auch wegen einer guten Preisentwicklung bei neuen und gebrauchten Autos im Finanzdienstleistungsgeschäft - der Ebit verdoppelte sich hier auf 974 Millionen Euro. Nach Steuern verdiente BMW im Konzern mit 2,584 Milliarden Euro rund 42 Prozent mehr. Je Aktie liegt der Gewinn bei 3,89 nach 2,71 Euro im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr rechnet der Münchener Konzern weiterhin damit, im Autogeschäft eine Rendite von 9,5 bis 10,5 Prozent zu erreichen.
Die Weizenpreise markieren neue Mehrjahreshochs. Weizen an der CBOT kostete gestern erstmals seit neun Jahren wieder 800 US-Cent je Scheffel. Der Weizenpreis an der Euronext in Paris überwand erstmals seit März 2008 die Marke von 290 Euro je Tonne, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von "TagesInfo Rohstoffe" schreibt.
Die Lagerbestände in den wichtigsten Exportländern seien sehr gering und dürften weiter fallen. Dafür sorgten die niedrigeren Ernten in den USA, Kanada und Russland. Zudem verschlechterten sich auch die Aussichten für die Ernten im nächsten Jahr. Das US-Landwirtschaftsministerium beziffere den Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Winterweizenpflanzen aktuell auf 45 Prozent. Das seien drei Prozentpunkte weniger als von den Marktteilnehmern im Vorfeld erwartet, heißt es weiter.
Steigende Weizenpreise bedeuten nicht nur höhere Lebensmittelrechnungen für die Verbraucher, sie bereiten den Zentralbanken auch Kopfschmerzen wegen der Inflationsrisiken. Außerdem vergrößern sie den weltweiten Hunger, der bereits ein Mehrjahreshoch erreicht hat.
Die Zahl der britischen Energieanbieter, die unter dem aktuellen Preisdruck kollabiert sind, ist um drei auf 18 angestiegen. Mehr als zwei Millionen Haushalte sind damit betroffen. Sie müssen den Anbieter wechseln.
Die jüngsten Opfer sind Omni Energy, AmpowerUK und Zebra Power mit insgesamt 21.400 inländischen Kunden. Hintergrund sind die horrend gestiegenen Erdgas- und Strompreise, die drei Mal so hoch liegen wie üblich zu dieser Jahreszeit.
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat im Oktober nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts geringfügig nachgelassen. 70,4 Prozent der Firmen klagten laut Ifo über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das waren 7 Prozentpunkte weniger als im September. "Von einer Entspannung kann aber nicht gesprochen werden", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Insbesondere, weil die Firmen erwarten, dass die Engpässe bis weit ins neue Jahr bestehen bleiben."
Der Ifo-Umfrage zufolge gehen die Industriefirmen im Durchschnitt davon aus, dass die Probleme noch 8 Monate andauern werden. Die Chemische Industrie erwartet sogar einen Zeitraum von 10 Monaten. Ähnliche Werte berichtet die Automobilbranche. Den kürzesten Zeitraum mit 5,5 Monaten erwartet die Nahrungsmittel-Industrie.
Der Euro wührt ich erwartungegemäß im frühen Handel kaum. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1580 US-Dollar und damit etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1603 Dollar festgesetzt.
Zur Wochenmitte steht die US-Geldpolitik im Mittelpunkt. Am Abend verkündet die Notenbank Federal Reserve ihren Zinsentscheid. Es wird damit gerechnet, dass die Fed mit dem Ausstieg aus ihren milliardenschweren Wertpapierkäufen beginnt. Die Käufe wurden zu Beginn der Corona-Krise aufgelegt und haben die Bilanz der Fed auf den Rekordwert von 8,5 Billionen Dollar steigen lassen. Gründe für den angepeilten Ausstieg sind das wieder solide Wirtschaftswachstum und die erhöhte Inflation.
Telefonica Deutschland schafft bei seinem Mobilfunkumsatz im dritten Quartal einen Rekord und hebt die Prognose an. In den Monaten Juli bis September stieg der sogenannte Serviceumsatz verglichen mit dem Vorjahresquartal um 4,4 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro, wie der Konzern in München mitteilt.
Neben einem höheren Interesse an der Kernmarke O2 spielten Telefonica auch steigende Umsätze pro Kunde in die Karten. Inklusive des erhöhten Erlöses aus Hardware-Verkäufen und DSL kommt das Unternehmen auf einen Quartalsumsatz von knapp zwei Milliarden Euro, was einem Plus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Im operativen Geschäft verbuchte Telefonica Deutschland ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) von 613 Millionen Euro und damit drei Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Unterm Strich blieb bei Telefonica Deutschland ein Gewinn von 227 Millionen Euro hängen. Dabei wirkte sich der Verkauf einer zweiten Tranche von Dachstandorten an die Telefonica-Tochter Telxius positiv aus. Dieser steuerte gut 262 Millionen Euro bei.
Positiv für die T-Aktie bewertet ein Marktteilnehmer die Prognoseanhebungen von T-Mobile US. "Positiv ist, dass der freie Cashflow nun bei 5,5 bis 5,6 Milliarden Dollar erwartet wird statt bei 5,2 bis 5,5 Milliarden", sagt er.
Der freie Cashflow sei die Grundlage der Dividende, und die Deutsche Telekom gelte nach wie vor als Dividendentitel. T-Mobile hatten nachbörslich in den USA nach der Zahlenvorlage um 1,6 Prozent zugelegt.
Zalando hat im dritten Quartal Umsatz und Bruttowarenvolumen (GMV) gesteigert, allerdings operativ deutlich weniger verdient und ist unter dem Strich in die roten Zahlen gerutscht. Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte der Berliner Online-Marktplatz für Mode und Kosmetik.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um gut 23 Prozent auf 2,283 Milliarden Euro. Der GMV, also der Gesamtwert der über den Online-Marktplatz verkauften Waren inklusive Gebühreneinnahmen, legte um gut 25 Prozent auf 3,083 Milliarden zu. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank dramatisch auf 9,8 Millionen Euro von 118,2 Millionen, entsprechend verschlechterte sich die Ebit-Marge auf 0,4 Prozent von 6,4 Prozent. Nach Steuern ergab sich ein Verlust von 8,4 Millionen Euro, im Vorjahr hatte die Zalando SE noch 58,5 Millionen Euro verdient.
Bei den Zielen für das Gesamtjahr will Zalando weiterhin beim bereinigten Ebit in der oberen Hälfte der Spanne von 400 bis 475 Millionen Euro landen, das GMV soll weiter um 31 bis 36 Prozent auf 14,0 bis 14,6 Milliarden Euro wachsen. Der Umsatz soll weiter um 26 bis 31 Prozent auf 10,1 bis 10,5 Milliarden Euro zulegen.
Ein starkes Frachtgeschäft und die Erholung der Ticketnachfrage haben der Lufthansa im Sommer im Tagesgeschäft knapp in die Gewinnzone verholfen. Im Gesamtjahr will Vorstandschef Carsten Spohr den operativen Verlust (bereinigtes Ebit) im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 jetzt mindestens halbieren, wie das im MDax gelistete Unternehmen mitteilt. Im vergangenen Jahr hatte der Geschäftseinbruch einen operativen Verlust von fast 5,5 Milliarden Euro eingebrockt.
Im dritten Quartal konnte die Lufthansa ihren Umsatz im Vergleich zum Corona-Sommer 2020 auf 5,2 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Trotz Belastungen im Zuge des Stellenabbaus erreichte der Konzern einen operativen Gewinn von 17 Millionen Euro. Hier hatte ein Jahr zuvor noch ein Verlust von fast 1,3 Milliarden Euro gestanden. Experten hatten im Schnitt auch diesmal mit einem kleinen Minus gerechnet. Unter dem Strich konnte die Lufthansa ihren Verlust von fast zwei Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 72 Millionen Euro eindämmen.
Überwiegend mit Abgaben zeigen sich zur Wochenmitte die Börsen in Fernost. Marktteilnehmer sprechen von Zurückhaltung im Vorfeld der Beschlüsse der US-Notenbank am Abend (MEZ). Während sich in Schanghai (-0,4%) und Hongkong (-0,9%)die negative Tendenz des Vortages fortsetzt, gibt der Kospi (-1,2%) in Seoul seine Gewinne vom Dienstag wieder vollständig ab. In Japan findet aufgrund eines Feiertages kein Handel statt.
Von der US-Notenbank wird erwartet, dass sie beschließt, im Laufe des Monats mit der Reduzierung ihres Kaufprogramms (Tapering) zu beginnen, die Stimuli also zurückfährt. Gerechnet wird an den Märkten allgemein mit einer Reduzierung um 15 Milliarden Dollar, wobei sie aktuell monatlich für 120 Milliarden Dollar Anleihen kauft.
Der Hang-Seng-Index hat wie schon am Vortag, die Eröffnungsgewinne wieder abgegeben und ist ins Minus gerutscht. Teilnehmer sprechen auch von einer Konsolidierung. In Schanghai belasten vor allem wieder gestiegenen Corona-Sorgen. So ist die Zahl der Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit drei Monaten geklettert. Der Markt fürchtet die erneute Verhängung von Beschränkungen.
Kaum Unterstützung liefern dagegen besser als erwartet ausgefallene chinesische Konjunkturdaten. Die Aktivität im Dienstleistungssektor hat sich im Oktober beschleunigt, der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg dabei auf den höchsten Stand seit Juli. Die offiziellen PMI-Daten hatten dagegen gezeigt, dass die Expansion im Service-Sektor etwas an Schwung verloren hat.
Und so hat die Wall Street sich gestern Abend geschlagen:
Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Unternehmen haben den Dax am Dienstag weiter in Richtung Rekordhoch getrieben. Nach seinem starken Monatsbeginn setzte der deutsche Leitindex seinen Aufstieg fort. Experten rechnen, dass die Dax-Bestmarke von 16.030 Zählern bald fallen wird. Der Dax befinde sich weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend, sagte der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Gleichzeitig sei aber die Skepsis der Anleger gegenüber dem steigenden Markt relativ hoch.
Wie sieht es nun heute aus? Für den deutschen Aktienmarkt ist es ein schwieriger Tag, weil die US-Notenbank mit ihrer Entscheidung erst nach Börsenschluss in Frankfurt um die Ecke kommt. Experten rechnen damit, dass die Fed das allmähliche Zurückfahren der Anleihekäufe (Tapering) in Angriff nehmen wird. Dieser Schritt ist nach Angaben von Börsianern bereits eingepreist. In Frankfurt wird Abwarten wohl die Devise sein.
Heute regnet es wieder Zahlen. Im Dax öffnen BMW und Zalando die Bücher. In der zweiten und dritten Reihe warten Teamviewer, Lufthansa, Klöckner & Co und Rational mit Quartalsdaten auf. Aus den USA kommen nachbörslich Zahlen von Qualcomm, Costco und Allstate.
Aus Deutschland gibt es heute keine beachtenswerten Konjunkturdaten. Spanien, Italien und die Eurozone melden Arbeitslosenzahlen für den September. In den USA sind die Auftragseingänge für die Industrie und langlebigen Güter im September beachtenswert, die kurz nach Handelsbeginn an der Wall Street veröffentlicht werden.
Der Börsen-Tag am Mittwoch, 3. November 2021 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
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