Der Halbleitermangel in der Automobilindustrie bremst das Wachstum der Elektromobilität in Deutschland. Das zeigen Daten des Onlineportals Autoscout24, die WELT AM SONNTAG vorliegen. Demnach ist das Angebot an Elektroautos seit Juli drastisch gefallen. Bundesweit 19.611 Batteriefahrzeuge verzeichnete Autoscout im Oktober, davon nicht einmal 8000 Neuwagen.
Das Niveau der Offerten lag damit nur noch knapp über dem Stand vom Januar (19.307). Im Juni hatte das Angebot mit 27.439 seinen bisherigen Höchststand erreicht. Elektroautos machen aktuell weniger als drei Prozent des gesamten Angebots auf der Seite aus, die als Marktführer in Deutschland gilt.
Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland von Autoscout24, beobachtet je nach Hersteller Lieferfristen zwischen sechs Wochen und mehr als einem Jahr für neue Elektroautos. „Hinzu kommt, dass analog zur aktuellen Marktlage auch das Angebot an gebrauchten E-Autos sinkt – was sich wiederum in hohen Angebotspreisen bemerkbar macht.“
Bei Händlern ist die Lage ähnlich. „E-Autos sind am Markt viel knapper als Verbrenner, die Lieferzeiten betragen im Schnitt neun Monate. Die Händler haben kaum noch Lagerware, manchen bleiben nur ihre Vorführfahrzeuge“, sagte Christoph Stricker vom Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK).
Besonders lange dauere die Lieferung bei deutschen Herstellern, während Tesla und Polestar – die in China produzieren und die Autos nach Deutschland verschiffen – zum Teil noch 2021 liefern könnten.
Audi gibt als durchschnittliche Lieferzeit für den e-tron fünf Monate an, auf den neueren Q4 e-tron müssen Kunden je nach Ausstattung drei bis sieben Monate warten. VW nennt für die ID-Baureihen Lieferfristen von drei bis sechs Monaten. Und das, obwohl die E-Produktion bevorzugt mit Halbleitern beliefert wird.
Halbleitermangel: Jetzt bricht das Elektroauto-Angebot ein - WELT
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