Die Berliner Smartphone-Bank N26 muss nach dem Willen der Bankenaufsicht Bafin ihr starkes Wachstum drosseln. Die Behörde veröffentlichte am Dienstag in Berlin eine Anordnung, wodurch das Wachstum von N26 über die nächsten Monate in Europa auf »maximal 50.000 Neukunden pro Monat« beschränkt wird. »Die Mängel im Risikomanagement (von N26) liegen im starken Wachstum der Bank begründet«, erklärte die Bafin.
Die Begrenzung schließt alle Länder ein, in denen die N26 Bank GmbH tätig ist. N26 wurde gleichzeitig verpflichtet, »Maßnahmen zu ergreifen, um wieder eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen und Risiken für die operationelle Resilienz einzudämmen.« Ein von der Bafin bestellter Sonderbeauftragter werde die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen überwachen.
N26 hatte die Restriktionen bereits Mitte Oktober im Umfeld einer neuen Finanzierungsrunde mitgeteilt. Das Unternehmen, das mittlerweile wieder das wertvollste Fintech-Start-up in Deutschland ist, gibt aktuelle Kundenzahlen nicht bekannt. Branchenbeobachter gehen aber davon aus, dass das Finanzhaus in den vergangenen Monaten rund 100.000 Neukunden monatlich gewonnen hat. Ende September war bekannt geworden, dass die Smartphone-Bank eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro an die Bafin gezahlt hat, weil Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet bei der Bankenaufsicht eingereicht worden waren.
Firmenmitbegründer Valentin Stalf interpretierte die Bafin-Auflagen im Oktober als ein gewisses Vertrauen, »das die Bankenaufsicht in N26 als eine der am stärksten wachsenden Banken in Europa setzt«. »Wir können mit dieser Entscheidung unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen.« N26 werde in den kommenden Monaten die Prozesse noch weiter verstärken. »Vor diesem Hintergrund ist das verlangsamte Wachstum, auf das wir uns nach Gesprächen mit dem deutschen Regulator geeinigt haben, für uns in Ordnung.«
Onlinebank: Bafin setzt Wachstum von N26 Grenzen - DER SPIEGEL
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