US-Notenbank: Biden nominiert Jerome Powell für zweite Amtszeit - DER SPIEGEL
Kein Wechsel an der Spitze der mächtigen US-Notenbank: Jerome Powell soll sie nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden vier weitere Jahre anführen. Linke Demokraten hatten für eine andere Kandidatin geworben.
Fed-Chef Jerome Powell soll die mächtige US-Notenbank vier weitere Jahre lang anführen. US-Präsident Joe Biden kündigte am Montag an, den 68-jährigen Powell für eine zweite Amtszeit an der Spitze der Federal Reserve (Fed) zu nominieren.
Der 68-jährige Powell muss vom US-Senat bestätigt werden. Dort dürfte die Personalie allerdings nicht auf Widerstand stoßen. Ein ranghoher republikanischer Senator hatte sich frühzeitig für den Amtsinhaber ausgesprochen. Powell, ein Republikaner, war von Bidens Vorgänger Donald Trump ernannt worden.
Powells vierjährige Amtszeit läuft im Februar 2022 aus. Der Jurist und frühere Investmentbanker hatte den Posten im Februar 2018 von der jetzigen US-Finanzministerin Janet Yellen übernommen. Powell war zuvor bereits seit 2012 Mitglied des Zentralbankrats gewesen.
Linke Demokraten warben für andere Kandidatin
Die absehbare Kontinuität an der Spitze der mächtigen Notenbank dürfte von den Märkten positiv aufgenommen werden. Die Zentralbank schwenkte unter Powells Führung ab März 2020 wegen der Coronakrise auf eine extrem lockere Geldpolitik um. Die Fed senkte ihren Leitzins auf nahe null und startete weitere Programme, um Konjunktur und Arbeitsmarkt zu stützen. Inzwischen fährt die Fed ihre Unterstützung angesichts der wirtschaftlichen Erholung behutsam etwas zurück.
Einige eher linke Parteimitglieder, darunter die einflussreiche Senatorin Elizabeth Warren, hatten den Demokraten Biden zuletzt unter Druck gesetzt, Powell keine zweite Amtszeit zu gewähren. Warren hatte die von Powell vorangetriebenen Lockerungen der Bankenregulierung kritisiert und ihn zuletzt als »gefährlichen Mann« bezeichnet. Viele Linke warben daher für die promovierte Ökonomin Lael Brainard, die bereits seit 2014 dem siebenköpfigen Zentralbankrat angehört. Sie soll nun Vizepräsidentin der Notenbank werden.
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