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Im dritten Quartal stieg der Umsatz um gut 23 Prozent auf 2,283 Milliarden Euro. Der GMV, also der Gesamtwert der über den Online-Marktplatz verkauften Waren inklusive Gebühreneinnahmen, legte um gut 25 Prozent auf 3,083 Milliarden zu.
Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank dramatisch auf 9,8 Millionen Euro von 118,2 Millionen, entsprechend verschlechterte sich die EBIT-Marge auf 0,4 Prozent von 6,4 Prozent.
Nach Steuern ergab sich ein Verlust von 8,4 Millionen Euro, im Vorjahr hatte die Zalando SE noch 58,5 Millionen Euro verdient.
Bei den Zielen für das Gesamtjahr will Zalando weiterhin beim bereinigten EBIT in der oberen Hälfte der Spanne von 400 bis 475 Millionen Euro landen, das GMV soll weiter um 31 bis 36 Prozent auf 14,0 bis 14,6 Milliarden Euro wachsen. Der Umsatz soll weiter um 26 bis 31 Prozent auf 10,1 bis 10,5 Milliarden Euro zulegen.
Kräftige Erholung von Zalando-Aktien schon wieder Geschichte
Vorsichtige Aussagen von Zalando zur künftigen Geschäftsentwicklung über 2021 hinaus haben am Mittwoch die Aktie des von der Coronakrise stark beflügelten Online-Modehändlers erneut auf Talfahrt geschickt. Das Papier brach seine vor drei Wochen gestartete Erholung ab und büßte am Nachmittag 7,6 Prozent auf 76,88 Euro ein.Damit sackte es zugleich wieder unter die erst kürzlich zurückeroberte gleitende 21-Tage-Linie bei 79,15 Euro, die charttechnisch orientierten Anlegern den kurzfristigen Trend signalisiert. Noch am 13. Oktober war die Zalando-Aktie auf ein Dreizehnmonatstief gesackt und hatte sich danach bis zuletzt am Dienstag um insgesamt 14 Prozent erholt. Nun ist der Großteil dieser Erholung wieder Geschichte.
Warburg-Analyst Jörg Frey sagte, dass der Gewinnrückgang im dritten Quartal keine Überraschung gewesen sei. Allerdings sieht er für die kommenden Monate kaum mehr Luft nach oben für die Aktie, denn dann müsse sich Zalando am hohen Vorjahreswachstum messen lassen. Zudem sieht Frey die Aktie bereits als "recht hoch bewertet" an. Dies kann eine Erklärung dafür sein, das Anleger den jüngsten Zwischenspurt nun wieder zum Anlass nehmen, Gewinne einzustreichen.
Ein Analyst verwies zudem auf Äußerungen des Managements zum kommenden Geschäftsjahr 2022 während der Telefonkonferenz. Sie seien "insgesamt leicht negativ" gewesen, sagte er. So erwarte Zalando eine erste Anhebung der empfohlenen Einzelhandelspreise für die Frühjahrs- und Sommersaison im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich, "was sich negativ auf die Nachfrage auswirken könnte". Denn diese könnte bereits davon beeinträchtigt sein, dass Konsumenten zusätzlich tiefer für Energie und Grundnahrungsmittel in die Tasche greifen müssten.
Außerdem könnte die Verlagerung der Investitionen für bessere Kundenbeziehungen womöglich erst nach dem Geschäftsjahr 2022 greifbare Ergebnisse bringen, während aber die Profitabilität von Zalando schon früher belastet werde.
Insgesamt aber sahen er und auch andere Experten viel Positives, etwa mit Blick auf die Äußerungen des Managements zum vierten Quartal oder bezüglich der Fokussierung auf die Plattformstrategie und den vernetzten Einzelhandel. Die Deutsche-Bank-Expertin Nizla Naizer bezeichnete die bestätigten Jahresziele für 2021 sogar als große Beruhigung angesichts der jüngsten Sorgen um den Mode-Onlinehandel allgemein.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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