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Friday, December 10, 2021

Die höchste US-Inflation seit knapp 40 Jahren - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Inflation in den Vereinigten Staaten hat ein Rekordniveau erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im November um 6,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist das größte Plus seit knapp 40 Jahren. Wenn man die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie herausrechnet, beträgt die Preissteigerung binnen eines Jahres 4,9 Prozent.

Diese Inflationsrate setzt die Federal Reserve unter Druck, ihre Geldpolitik schneller zu straffen als bisher beabsichtigt. In der Sitzung in der kommenden Woche werden die Zentralbanker beschließen, ihr Programm der Quantitativen Lockerung schneller zurückzufahren als geplant. Darauf deuten neue Aussagen der Fed-Mitglieder hin.

Zentralbankchef Jerome Powell hatte vorige Woche eingeräumt, dass sich die Inflation als zäher erweise als bisher gedacht und dass es Zeit sei, dass Attribut „vorübergehend“ zur Beschreibung des Preis-Phänomens in den Ruhestand zu schicken.

Republikaner kritisieren Biden für seine Ausgabenprogramme

Inflationssorgen haben sich längst zu einem Politikum entwickelt. Republikanische Politiker werfen Präsident Joe Biden und den Demokraten vor, mit viel zu großzügigen Ausgabeprogrammen die Preissteigerungen befeuert zu haben. Die These findet Bestätigung selbst unter Ökonomen, die demokratischen Präsidenten gedient haben.

Barack Obamas ehemaliger Chefökonom Jason Furman weist auf die Differenz zu den Euroländern mit niedrigerer Inflation hin. Beide Regionen litten unter zerbrochenen Lieferketten, in beiden sei die Geldpolitik sehr expansiv. Er vermute, dass das deutlich größere Fiskalpaket in den USA eine Ursache für die höheren Preise sei, schrieb er auf Twitter.

Thomas Buberl, Chef des Versicherungskonzerns Axa, fürchtet, dass das Inflationsgefälle zwischen Europa und den Vereinigten Staaten Auswirkungen auf die Währungen hat und zu ungewollten Aufwertungen führen kann. Für Zentralbanken sei die heikelste Phase des Krisenmanagements angebrochen. Sie dürften weder zu hart noch zu langsam handeln, sagte Buberl in einem Interview mit der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“.

Die Reallöhne in den USA sinken

In Amerika frisst die Inflation ähnlich wie in Deutschland inzwischen die stattlichen Lohnsteigerungen. In den letzten zwei Monaten sanken die Reallöhne. Allerdings zeichnet sich ein Wandel ab. Arbeitskräftemangel und die hohe Bereitschaft der Arbeitnehmer, ihre Stelle zu kündigen, veranlasst Arbeitgeber zu höhere Zugeständnissen, die sich zum Teil noch nicht in den Zahlen spiegeln dürften. Im Moment verzeichnet die amerikanische Statistik knapp elf Millionen offene Stellen bei rund sieben Millionen Arbeitslosen. Die neue Knappheit auf dem Arbeitsmarkt befeuert Inflationssorgen zusätzlich.

Biden hatte bereits auf die für amerikanische Verhältnisse außergewöhnlich hohen Benzinpreise reagiert und Teile der nationalen Ölreserve auf den Markt geworfen. Die Ankündigung hatte zusammen mit anderen Faktoren preisdämpfende Effekte. Politisch unangenehme Zahlen ahnend hatte Biden am Donnerstag gesagt, dass die Novemberdaten nicht die Realität von heute spiegelten und auch nicht Preissenkungen in den nächsten Wochen und Monaten, etwa für Autos.  

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