Die bisherigen Erklärungen für die immer gravierender werdenden Lieferkettenprobleme ziehen nicht mehr: Die Havarie im Suez-Kanal, der Brand in einer wichtigen Chipfabrik, geschlossene Häfen in China – das alles erklärt nicht, warum Weihnachtsgeschenke und Industriegüter auch viele Monate nach diesen Ereignissen Verspätung haben. Die Hoffnung, das Problem werde sich rasch und mehr oder weniger von selbst lösen, ist dahin.
Vielmehr ist jetzt klar, dass der Stau auf den Weltmeeren strukturelle Ursachen hat. Es ist einfach zu viel los. Der in diesem Jahr um mehr als 10 Prozent wachsende Welthandel und die enorme Nachfrage nach Produkten aus China überfordern Häfen und Logistikanbieter, denen Matrosen und Lastwagenfahrer ausgehen. Überall knirscht es, und es wird viel Zeit fressen, die Infrastruktur auszubauen.
Die Lieferkettenprobleme sind inzwischen der größte Bremsklotz für die deutsche und globale Konjunktur. Auf einen schnellen Aufschwung sollte deshalb niemand hoffen – erst recht nicht, wenn der Kampf gegen Omikron die Welt noch einmal ausbremst.
Lieferprobleme: Langfristiges Problem wird Konjunktur ausbremsen - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
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