Mängel bei internen Kontrollen: Bafin brummt Deutscher Bank Geldbuße in Millionenhöhe auf - DER SPIEGEL
Der Zinssatz Euribor liegt zahlreichen Bankgeschäften zugrunde. Bei der Ermittlung soll die Deutsche Bank geschlampt haben – und wird dafür nun zur Rechenschaft gezogen.
Die Finanzaufsicht Bafin brummt der Deutschen Bank eine Millionengeldbuße auf. Damit ahndet sie Mängel bei internen Kontrollen im Zusammenhang mit der Berechnung wichtiger Referenzzinssätze. Deutschlands größtes Geldhaus müsse 8,66 Millionen Euro zahlen, weil das Institut als Datenzulieferer für die Berechnung des Euribor »zeitweise nicht über wirksame präventive Systeme, Kontrollen und Strategien« verfügt habe, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) mit.
Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) wird wie der Libor als Grundlage für Bankgeschäfte in Billionenhöhe herangezogen – von Baukrediten bis zu komplexen Derivategeschäften. Vor einigen Jahren war aufgeflogen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken weltweit bei der Berechnung dieser Referenzzinssätze über Jahre getrickst hatten, um höhere Gewinne einzufahren. Auch die Deutsche Bank musste in diesem Zusammenhang mehrere hohe Strafzahlungen leisten.
Bank akzeptiert das Bußgeld
Seit Anfang 2018 verpflichtet das geltende Regelwerk die sogenannten Kontributoren, also diejenigen, die Daten für die Berechnung etwa des Euribor liefern, durch interne Kontrollen und Abläufe sicherzustellen, dass es nicht zu Manipulationen kommt und die Daten auf einer validen Grundlage gemeldet werden. Dies war nach Einschätzung der Bankenaufseher bei der Deutschen Bank im Prüfungszeitraum 2019 bis Anfang 2020 zeitweise nicht erfüllt.
Die Deutsche Bank akzeptiere das Bußgeld, teilte ein Sprecher mit. Zugleich habe die Bank »keine Anhaltspunkte dafür, dass der bebußte Sachverhalt zu einer fehlerhaften Meldung an den Administrator des Referenzwertes geführt hat«. Man habe erste Maßnahmen zur Verbesserung der Kontrollen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt und bereits umgesetzt.
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