Nach Kündigung wegen Affäre: Ex-McDonald's-Chef muss Abfindung von 105 Millionen Dollar zurückzahlen - DER SPIEGEL
Nach einer internen Liebschaft musste Steve Easterbrook als Chef von McDonald's gehen, er erhielt eine großzügige Abfindung. Dann wurden weitere Beziehungen bekannt – jetzt ist eine Rückerstattung fällig.
Die Fast-Food-Kette McDonald's hat im Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Chef Steve Easterbrook eine Einigung erzielt und eine Abfindung im Wert von 105 Millionen Dollar zurückerhalten. Es ist eine der größten Rückerstattungen in der US-Unternehmensgeschichte.
»Die Einigung zieht Steve Easterbrook für sein eindeutiges Fehlverhalten zur Rechenschaft, einschließlich die Art, wie er seine Position als Konzernchef ausgenutzt hat«, erklärte Verwaltungsratschef Enrique Hernandez Jr. »Die Lösung vermeidet einen langwierigen Gerichtsprozess und erlaubt es uns, voranzugehen.«
Im August 2020 erklärte McDonald's dann, der Konzernchef habe vor seiner Entlassung »sexuelle Beziehungen« mit drei weiteren Angestellten geführt. Außerdem habe er einer der Frauen, mit der er eine Affäre hatte, Aktienoptionen im Wert von mehreren hunderttausend Dollar gewährt. Der frühere Konzernchef habe das Unternehmen »belogen« und »Beweise für unangemessenes persönliches Verhalten zerstört«.
Intime Fotos und Videos gefunden
McDonald's verklagte Easterbrook deswegen und verlangte die nach der Entlassung gezahlte Abfindung zurück. Laut der Klage von McDonald's wurden »Dutzende Nackt-, Halbnackt- oder sexuell eindeutige Fotos und Videos von mehreren Frauen, einschließlich Fotos dieser Angestellten des Unternehmens« gefunden. Easterbrook hatte die Fotos demnach von seinem beruflichen E-Mail-Konto auf seinen privaten E-Mail-Account geschickt.
Der Ex-Konzernchef entschuldigte sich am Donnerstag für sein Verhalten. Er habe sich manchmal nicht an die Werte von McDonald's gehalten und »einige meiner Verpflichtungen als Chef des Unternehmens nicht erfüllt«.
Der Konzern argumentierte, wären die neuen Informationen schon früher bekannt gewesen, hätte das Unternehmen nicht den Inhalten des Auflösungsvertrags zugestimmt. Das Beschäftigungsverhältnis war beendet worden, ohne dass ein konkretes Fehlverhalten als Kündigungsgrund genannt worden war. Deswegen hatte Easterbrook die Abfindung in Form von Geld und Aktienoptionen erhalten.
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