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Monday, January 24, 2022

Türkei: Türkische Regierung verkündet Gas- und Stromsperre für Industrie - ZEIT ONLINE

Die türkische Regierung unterbricht die Versorgung der Industrie des Landes mit Gas und Strom für einige Tage, wie das Handelsblatt berichtet. Der Netzversorger Teiaş teilte demnach mit, wer dennoch Strom oder Gas beziehe, müsse mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Die Maßnahmen dürften die wirtschaftlich schwere Lage der Türkei noch verschlimmern. 

Der Grund für die Energiesperre liegt in Versorgungsengpässen aus dem Iran. Zuletzt hat die Türkei laut Handelsblatt 16 Prozent ihres Bedarfs an Erdgas aus iranischen Lieferungen gedeckt.  

Thilo Pahl, der Geschäftsführer der Außenhandelskammer Istanbul, sagte dem Handelsblatt, die deutschen Unternehmen blickten mit großer Sorge auf die angekündigten Stromabschaltungen. Die Auswirkungen auf die produzierenden Unternehmen seien erheblich. "Zudem können industrielle Anlagen nicht einfach an- und ausgeschaltet werden, ohne dass technisch sensible Systeme wie zum Beispiel Hochöfen Schäden nehmen", sagte Pahl.

Wintereinbruch steigert Energiebedarf

Rund ein Viertel des türkischen Strombedarfs wird laut dem Bericht mit der Energieerzeugung aus Gaskraftwerken gedeckt. Fast der komplette Bedarf an Gas muss derzeit importiert werden. Das Meiste kommt aus Russland und dem Iran.  

Im Iran haben laut Handelsblatt ungewöhnlich niedrige Temperaturen den Gasverbrauch heimischer Haushalte vor Ort in die Höhe getrieben. Daher könne weniger exportiert werden. Zudem habe ein Sabotageakt an einer Pipeline im Nordirak vor zehn Tagen die Versorgung kurzzeitig unterbrochen. Die Türkei wurde ebenfalls von einem Wintereinbruch getroffen, der unter anderem zur Stilllegung des Istanbuler Flughafens führte. Derzeit brauchen Firmen in der Türkei auch aufgrund des Winterwetters für die Produktion und die Beheizung von Maschinen, Büros und Lagerhallen mehr Energie.

Die Autohersteller Tofaş und Renault haben bereits angekündigt, ihre Produktion in der Türkei zu unterbrechen – Tofaş wird demnach drei Tage aussetzen, Renault gleich für zwei Wochen. Große Sorge herrscht laut Handelsblatt vor allem in der türkischen Glasindustrie. Bei zu wenig Energiezufuhr kühlten die großen Industrieglasöfen ab und es sei eine sogenannte Kaltwartung erforderlich, die vier bis fünf Monate dauere. Ein Glasofen kostet demnach etwa 40 bis 50 Millionen Euro.

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