Die Wassermarken Vittel und Contrex werden noch vor dem Sommer aus deutschen und österreichischen Supermärkten verschwinden. Das sagte ein Nestlé-Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der Lebensmittelzeitung.
Das stille Vittel-Wasser aus den französischen Vogesen erfüllt offenbar nicht mehr die Margenerwartungen des Schweizer Lebensmittelkonzerns. Im vergangenen Jahr hatte der Discounter Lidl die Vittel-PET-Einwegflaschen aus den Regalen verbannt und stattdessen das Konkurrenzprodukt Volvic von Danone gelistet. Damit fiel ein wichtiger Vertriebsweg auf dem deutschen Markt weg.
Aufgrund der ökologischen Folgen der Grundwasserbewirtschaftung stand Néstle schon seit Langem in der Kritik. In Vittel hatte sich etwa die Bürgerinitiative Eau 88 gegründet und den Konzern für das Absinken des Tiefengrundwassers, dem größten Trinkwasserreservoir in der Region, verantwortlich gemacht. Ebenso wurde Nestlé vorgeworfen, illegale Plastikmülldeponien im Raum Vittel zu betreiben.
Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte den Konzern wiederholt wegen unökologischer Verpackungen und langer Transportwege kritisiert. Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH, nannte das Aus von Vittel gegenüber der Nachrichtenagentur dpa "einen großen Erfolg für den Klima- und Ressourcenschutz". Zudem plädierte er dafür, grundsätzlich auf französische Wasser in Einwegplastik zu verzichten: "Hierzulande existieren mehr als 150 überwiegend regional agierende Mineralbrunnen, die zumeist in umweltfreundliche Mehrwegflaschen abfüllen."
Nestlé selbst will sich weltweit künftig auf den Vertrieb von sogenanntem Premiumwasser konzentrieren. Für den deutschen Markt setzt das Unternehmen auf die Marken San Pellegrino und Aqua Panna, die einen starken Fokus in der Gastronomie haben.
Mineralwasser: Nestlé nimmt Wassermarke Vittel vom deutschen Markt - ZEIT ONLINE
Read More
No comments:
Post a Comment