US-Autobauer: Tesla ruft 54.000 selbstfahrende Fahrzeuge zurück - DER SPIEGEL
Offenbar kommen Tausende Teslas an Kreuzungen nicht vollständig zum Stehen, sondern rollen abgebremst weiter – trotz »Full Self-Driving«-Beta-Software. Nun haben US-Behörden einen Rückruf veranlasst.
Mal wieder muss Tesla Tausende Autos zurückrufen. Betroffen sind insgesamt 53.822 Autos, die mit der »Full Self-Driving«-Beta-Software ausgestattet sind.
Das Problem: Die Software ermöglicht an Kreuzungen sogenannte rollende Stopps und stoppt den Wagen vor einem Stopp-Zeichen nicht komplett. Das teilte die US-Sicherheitsbehörde NHTSA mit.
»Dies stellt ein Risiko für die Sicherheit auf den Straßen dar«, heißt es. Tesla werde ein Softwareupdate vornehmen, das die Funktion »Rolling Stop« deaktiviere. Von Tesla war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Seit vergangenem Sommer wird Teslas »Full Self-Driving«-Beta-Software auf öffentlichen Straßen eingesetzt. Das System leistet allerdings keine vollständige Autonomie. Das Softwareupdate automatisiert zwar viele Fahrsituationen, das Fahrzeug kann durch Kreuzungen und Stadtstraßen navigieren – doch nur unter der Aufsicht des Fahrers.
Rückruf wegen Problemen mit Fronthaube
Erst kürzlich musste Tesla fast eine halbe Million Fahrzeuge der Reihen Model 3 und Model S zurück in die Werkstätten beordern. Bei vielen Fahrzeugen machte der sogenannte Frunk ernsthafte Probleme – also der Kofferraum unter der Fronthaube. Durch die Fehler könne er sich plötzlich öffnen und die Sicht des Fahrers behindern, so der Hersteller. Elektrofahrzeuge haben für gewöhnlich Heckantriebe. Verstaumöglichkeiten sind dann im vorderen Teil des Wagens.
Trotz der globalen Chipkrise und Problemen in den Lieferketten hatte der US-Elektroautobauer Tesla 2021 so viel verdient wie noch nie in einem Geschäftsjahr. Im Geschäftsbericht bezeichnete das Unternehmen von Techmilliardär Elon Musk 2021 als »Jahr des Durchbruchs für Tesla«. Es gebe nun keine Zweifel mehr an der Profitabilität von Elektroautos.
Tesla hatte lange Zeit rote Zahlen geschrieben und erst 2020 seinen ersten Jahresgewinn seit der Gründung 2003 verbucht. Zudem lieferte der Autobauer im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 936.000 Fahrzeugen aus, fast doppelt so viele wie im Jahr 2020. Der Fahrzeugabsatz im vierten Quartal erreichte 308.600 – ebenfalls ein Rekord.
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