An der Börse gehandelte Fonds, kurz ETFs bieten auch für neue Anleger eine einfache Möglichkeit, Geld an der Börse zu investieren. Wie das funktioniert, welche Themengebiete besonders beliebt sind und worauf bei der Auswahl des passenden ETFs zu achten ist, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Verena Heming von Blackrock und Tobias Spreiter von der Flatexdegiro Bank.
Argumentatorisch wird bei US-Notenbank hinsichtlich ihrer Zinspolitik derzeit mächtig Dampf gemacht. Die Zinspolitik der Fed hinkt nach Ansicht eines führenden Währungshüters der Inflationsentwicklung hinterher. Auch wenn die Anleihenrenditen und Hypothekenkosten nach der Zinswende gestiegen seien, sei die Notenbank doch weiter "hinter der Kurve", sagte der Chef des Notenbankbezirks St. Louis, James Bullard.
Selbst in einem wohlwollenden Szenario müsste der Leitzins seiner Ansicht nach bei 3,5 Prozent liegen, um der außergewöhnlich hohen Inflation wirksam begegnen zu können. Die Fed hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz Mitte März um einen Viertel Prozentpunkt auf das neue Zinsniveau von 0,25 bis 0,50 Prozent erhöht. Fed-Direktorin Lael Brainard hat betont, die Notenbank sei auch bereit, stärker zu handeln, falls es die Inflationsentwicklung erfordere.
Angesichts einer massiven Teuerungsrate von zuletzt 7,9 Prozent wird an den Finanzmärkten mit ungewöhnlich großen Zinsschritten im Mai und Juni von jeweils einem halben Prozentpunkt gerechnet: Ende des Jahres könnte der Leitzins nach weiteren Straffungen dann in einer Spanne von 2,5 bis 2,75 Prozent liegen - und damit noch weit unter dem Niveau, das Bullard für nötig hält.
Die Aussicht auf steigende Zinsen im Kampf gegen die Inflation hält die Anleger an den US-Börsen weiter in Atem. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,4 Prozent auf 34.373 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq verloren je 0,1 Prozent auf 4479 und 13.880 Punkte.
Aktien von Tesla legten 1,4 Prozent zu. Hochrangige US-Regierungsvertreter hatten mit wichtigen Autobossen ein Gespräch über E-Autos und Auflademöglichkeiten geführt.
Die Beteiligungsgesellschaft von Starinvestor Warren Buffett steigt in großem Stil beim Computer-Konzern HP ein. In der Nacht auf Donnerstag gab Berkshire Hathaway in Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht bekannt, in mehreren Transaktionen rund 121 Millionen Aktien von HP gekauft zu haben. Auf Basis des jüngsten Schlusskurses ist das Paket rund 4,2 Milliarden Dollar wert und macht das Konglomerat des 91-jährigen Buffett mit einem Anteil von etwa elf Prozent zum größten Einzelaktionär des Computer- und Drucker-Herstellers.
Das gab HP an der Börse kräftig Auftrieb: Die Aktien legten um mehr als 15 Prozent zu.
Noch vor wenigen Wochen bestreiten die Ukraine und Russland knapp 30 Prozent des globalen Weizenhandels. Seit Kriegsbeginn gehen die Getreidelieferungen massiv zurück, die Preise explodieren. Die Welthungerhilfe warnt vor einer globalen Hungersnot. Preistreiber ist jedoch nicht nur der Krieg.
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Sehr geht ist heute die Aktie der Deutschen Telekom gelaufen. Das Papier stieg auf den höchsten Stand seit dem Jahreshoch von 17,82 Euro am 11. Februar. Am Nachmittag notierte die Aktie 0,7 Prozent höher bei 17,61 Euro.
"Als defensive Titel sind die Aktien der Branche gesucht", sagte Christian Henke von IG Markets. Das Jahreshoch sei nun das nächste Etappenziel, ergänzt er. Unterstützt sei der Kurs an der Unterkante des nun geschlossenen Gap, also bei 16,96 Euro.
Zum ersten Mal gibt eine Meldung zur Zentralbank des diktatorisch regierten südostasiatischen Staates Myanmar im Börsen-Tag. Die Vizechefin des Geldinstituts, Than Than Swe, ist nämlich bei einem Angriff in ihrem Haus in Yangon angegriffen und durch einen Schuss am Kopf verletzt worden. Wie ein Sprecher der Militärjunta mitteilte, wurde sie in ein Militärkrankenhaus gebracht.
Die Zentralbank hatte am Sonntag angeordnet, dass die Bewohner des Landes ihre Einnahmen in ausländischen Währungen binnen eines Tages in der Landeswährung Kyat hinterlegen müssen. Bei Zuwiderhandlung wurden Strafen angekündigt.
Angesichts der hohen Inflation nimmt in der EZB die Debatte über eine Zinserhöhung Fahrt auf. Wie aus den Protokollen der Sitzung des EZB-Rats vom März hervorgeht, wurde dabei intern über die Bedingungen für eine Anhebung diskutiert. Dabei wurde vorgebracht, dass die Voraussetzungen dafür weitgehend erfüllt seien oder sehr nahe daran seien, erreicht zu werden. Eine große Zahl von Währungshütern sprach sich dafür aus, weitere Schritte Richtung geldpolitischer Normalisierung zu unternehmen.
Dazu passen jüngste Äußerungen von Notenbankern: Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel könnte die EZB schon rasch die Zinswende einleiten. Mehrere Währungshüter haben den September als Termin dafür ins Gespräch gebracht. Befeuert durch einen Energiepreisschub infolge des Ukraine-Krieges war die Inflation im Euroraum im März auf 7,5 Prozent gestiegen. Die EZB peilt mittelfristig 2,0 Prozent an. Sie trifft sich am kommenden Donnerstag zu ihrer nächsten Sitzung.
Die Zahl der Insolvenzen ist in Deutschland dem IWH-Institut aus Halle/Saale zufolge im März weiter gestiegen. Es habe vergangenen Monat 775 Firmenpleiten von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland gegeben und damit zehn Prozent mehr als im Februar und sogar knapp 30 Prozent mehr als im Januar, teilten die Ökonomen mit.
"Auch für die nächsten Monate ist eher mit steigenden Insolvenzzahlen zu rechnen", hieß es weiter. Vor allem in der Industrie seien seit Jahresbeginn ungewöhnlich viele Jobs betroffen.
Thyssenkrupp hat Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel als Aufsichtsratschef in das Kontrollgremium der Stahltochter Thyssenkrupp Steel Europe berufen. Der frühere Bundesaußen- und -wirtschaftsminister löst Thyssen-Finanzvorstand Klaus Keysberg ab, der dem Aufsichtsrat künftig als einfaches Mitglied angehören wird. Zudem wurde die frühere TUI- und VW-Vorständin Elke Eller in das Gremium entsandt. Franz Bartscherer und Diethard Bergers sind aus persönlichen Gründen ausgeschieden.
"Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Strategie der eigenständigen Aufstellung des Stahlgeschäfts gute Zukunftsperspektiven eröffnet - auch wenn die konkrete Form der Umsetzung aufgrund der geopolitischen Lage für den Moment offenbleiben muss", sagte Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz.
Die globalen Versorgungsengpässe mit Halbleitern haben den Absatz von Mercedes-Benz Cars auch im ersten Quartal beeinträchtigt. In den drei Monaten sanken die Auslieferungen laut Mitteilung um 15 Prozent auf 501.600 Fahrzeuge. In allen Regionen gingen die Auslieferungen der Marke Mercedes-Benz teils deutlich zurück. Im Heimatmarkt Deutschland war das Minus mit sieben Prozent nicht ganz so deutlich wie in Europa, wo der Rückgang 14 Prozent betrug. In China sanken die Auslieferungen ebenfalls um 14 Prozent und in den USA 20 Prozent.
Der Dax-Konzern setzte die vorhandenen Chips anscheinend verstärkt für Elektroautos ein. So stieg der Absatz von Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen im zurückliegenden Quartal um 37 Prozent auf 67.800 Einheiten.
Wegen Personalengpässen beim Flughafenbetreiber Fraport müssen Airlines am Frankfurter Flughafen zu Beginn der Osterreisewelle Flüge streichen. Es handele sich vorwiegend um vereinzelte Zubringerflüge im Inland, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.
Zur Zahl der betroffenen Verbindungen wurden keine Angaben gemacht. In vielen Bundesländern, darunter Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen, beginnen Ende der Woche die Osterferien.
Der geplante EU-Boykott russischer Kohle wird zwei Insidern zufolge wahrscheinlich erst ab Mitte August greifen, einen Monat später als zunächst angedacht. Vertreter der EU-Staaten dürften einem solchen Embargo vermutlich zeitnah zustimmen. Nach früheren Angaben der EU-Kommission könnte Russland dadurch Einnahmen von vier Milliarden Euro im Jahr verlieren.
Die Brüsseler Behörde hatte zunächst eine dreimonatige Abwicklungsphase für laufende Verträge vorgesehen, wie aus einem Dokument hervorgeht, aus dem Reuters zitiert. Damit hätte Russland nach der Verkündung der Strafmaßnahmen noch bis Mitte Juli Kohle in die EU exportieren können. Diese Abwicklungsphase sei nun auf vier Monate ausgedehnt worden, so die Insider. Deutschland ist Hauptimporteur russischer Kohle und braucht mehr Zeit für die Umstellung.
Ungemach für Tesla: Der US-Elektroautobauer muss nämlich wegen potenzieller Fehler bei Halbleiterbauteilen in China Tausende Fahrzeuge zurückrufen. Betroffen seien rund 128.000 Model-3-Fahrzeuge die zwischen Januar 2019 und Januar 2022 gebaut wurden, teilte die chinesische Aufsichtsbehörde mit.
Der Dax hat eine kurze Schwächephase überwunden. Der deutsche Leitindex notierte am Mittag 0,6 Prozent höher bei 14.238 Punkten. Der EuroStoxx50 legte um 0,7 Prozent auf 3852 Stellen zu.
Analysten gingen jedoch davon aus, dass der Sprung nach oben begrenzt sein dürfte. "Wir haben weiterhin einen giftigen Cocktail aus mehreren Zutaten an den Märkten", sagt Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
An der Dax-Spitze notierten Continental und Symrise mit je plus 2,6 Prozent. Dax-Schlusslicht war Vonovia mit einem Abschlag von 1,8 Prozent. Auch MTU waren mit minus 1,6 Prozent deutlich schwächer.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Symptome seien relativ mild, twittert die Französin. Sie sei geimpft und geboostert. Sie werde von zu Hause aus in Frankfurt arbeiten, bis sie vollständig genesen sei.
"Es gibt keine Auswirkungen auf die Arbeiten der EZB", fügt sie hinzu. Der EZB-Rat trifft sich am kommenden Donnerstag zu seiner nächsten Zinssitzung.
Der Rubel hat zum US-Dollar kräftig zulegen können und kletterte auf den höchsten Stand seit sechs Wochen - und damit auf das Niveau vor der russischen Invasion in der Ukraine. Aktuell notiert der Greenback bei 79,625 Rubel nach einem Tagestief bei 76,75 Rubel. Händler verwiesen allerdings darauf, dass die russische Währung kaum noch handelbar sei und Händler auch kein Interesse zeigten, Rubel-Geschäfte zu tätigen, wo dies noch möglich sei.
Auslöser für den Anstieg sind demnach Aussagen des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi, wonach die EU nicht erwäge, die Gasimporte aus Russland zu stoppen. Draghis Äußerungen deuteten darauf hin, dass ein vollständiges EU-Embargo gegen russische Energie noch in weiter Ferne liege, was die USA wahrscheinlich frustrieren werde, da sich der Rubel auf das Niveau vor der Invasion erholt habe, so die Devisen-Analysten der ING.
Mehr dazu lesen Sie hier.Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Die Märkte befinden sich derzeit in einem Spannungsfeld, das von Anlegern Nervenstärke und Flexibilität verlangt. Wie das gelingen kann, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.
Lange Gesichter in München: BMW hat nämlich im ersten Quartal weniger Autos an seine Kunden ausgeliefert. 596.907 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce bedeuten einen Rückgang von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Dax-Konzern mitteilte. Allerdings habe es sich im Jahr 2021 auch um das beste erste Quartal der Unternehmensgeschichte gehandelt. Im Gesamtjahr will BMW einen Absatz auf Vorjahresniveau erreichen.
Vor allem der Ukraine-Krieg und Auswirkungen der Corona-Lockdowns in China hätten gebremst, hieß es von BMW. Der Rückgang beschränkt sich dabei auf die Kernmarke, deren Absatz um 7,3 Prozent auf 519,796 Fahrzeuge zurückging. Mini lag minimal im Plus, Rolls-Royce deutlich.
Angesichts der hohen Inflation will die US-Notenbank Fed kräftig an der Zinsschraube drehen und ihre Bilanz wohl schon im Mai eindampfen. Auch in Deutschland macht die Inflation Verbrauchern zu schaffen. Bundesbank-Präsident und EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel macht Hoffnung.
Der Technik-Verleiher Grover gehört nach einer frischen Finanzierungsrunde zu "Einhörnern" unter den deutschen Startup-Firmen. Es seien 110 Millionen Dollar Eigenkapital eingesammelt worden, teilte das Berliner Unternehmen mit. Damit habe Grover die Milliardenbewertung überschritten, ab der man im Jargon der Investmentbanker von einem Einhorn spricht. Aktuell ist Grover in Deutschland, Österreich, Spanien, den Niederlanden sowie den USA aktiv.
Der US-Finanzinvestor Blackstone arbeitet nach Informationen von Insidern mit der italienischen Unternehmerfamilie Benetton an einer möglichen Übernahmeofferte für die italienische Infrastruktur-Holding Atlantia. Die italienische Bankenvereinigung CRT könnte sich Blackstone und den Benettons anschließen, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Blackstone und die Familie Benetton lehnten einen Kommentar dazu ab. Bei CRT war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Familie Benetton hält 33 Prozent an Atlantia. Die Agentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass Atlantia nach der Übernahme von der Börse genommen werden könnte.
Die Konjunktursorgen sind an den Ölmärkten wieder größer geworden. Die Preise für das "schwarze Gold" drehten am Vormittag ins den roten Bereich. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete mit 100,76 US-Dollar 0,8 Prozent weniger. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich ebenfalls um 0,8 Prozent auf 96,12 Dollar. Am Morgen war es mit den Preisen nach oben gegangen.
Gestern waren die Preise um mehr als fünf Prozent gesunken, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) grünes Licht für die Freigabe von 60 Millionen Barrel aus ihren Ölreserven gegeben hatte. In der vergangenen Woche hatten die USA bereits angekündigt, ab Mai für sechs Monate eine Million Barrel pro Tag aus ihren strategischen Reserven freizugeben.
Die Unsicherheit hält auf dem Frankfurter Parkett an. Der Dax verlor seine Gewinne und drehte ins Minus. Er verlor am Vormittag 0,2 Prozent auf 14.123 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte dagegen 0,4 Prozent fester bei 3839 Stellen.
Die britische Regierung will sich durch einen massiven Ausbau von Atomreaktoren und Offshore-Windanlagen vom Import fossiler Energieträger verabschieden und dem Ziel der Klimaneutralität näher kommen. Das geht aus einem Strategiepapier der Regierung in London hervor. Ziel ist, bis zum Ende des Jahrzehnts 95 Prozent des Energiebedarfs aus Quellen mit geringem Kohlendioxid-Ausstoß zu decken.
Bis zum Jahr 2030 sollen demnach in Großbritannien acht neue Atomreaktoren genehmigt werden, darunter auch mehrere sogenannte Mini-Reaktoren. Sie sollen bis zur Mitte des Jahrhunderts mit einer Kapazität von 24 Gigawatt ein Viertel des britischen Strombedarfs decken. Mehr noch erhofft sich die Regierung von Boris Johnson vom Ausbau der Offshore-Windanlagen vor Großbritanniens Küsten. Der Premier hatte bereits davon geschwärmt, sein Land solle ein "Saudi-Arabien der Windkraft" werden.
Chinas zweitgrößter Onlinehändler JD.com bekommt mit seinem Präsidenten Lei Xu einen neuen Konzernlenker. Er übernimmt den Posten von Firmengründer Richard Liu, der sich künftig um das jüngere Management kümmern will.
Laut lokalen Medien hat JD.com in letzter Zeit Stellen abgebaut ebenso wie andere chinesische Technologieunternehmen, um die Kosten in einer schwächeren, von einer Pandemie heimgesuchten Wirtschaft zu senken. Die in den USA notierten Aktien von JD.com haben sich seit ihrem Höchststand im Februar 2021 fast halbiert.
Die Corona-Krise hat dem deutschen Staat im vergangenen Jahr ein hohes Defizit beschert. Wie das Statistische Bundesamt berichtete, ergab sich ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 133,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 hatte das Finanzierungsdefizit 189,2 Milliarden Euro betragen, während im Vorkrisenjahr 2019 ein Überschuss von 45,2 Milliarden Euro verbucht worden war.
"Das Finanzierungsdefizit des Öffentlichen Gesamthaushalts im Jahr 2021 erklärt sich zum größten Teil aus dem Finanzierungsdefizit des Bundes, das im Zusammenhang mit den Kosten der Corona-Pandemie nochmals leicht gestiegen ist", erklärte die Wiesbadener Behörde. Die Angaben beziehen sich auf vorläufige Ergebnisse der Kern- und Extrahaushalte der vierteljährlichen Kassenstatistik.
Doch zunächst kein weiterer Rückzug: Der deutsche Aktienmarkt ist nach den gestrigen Verlusten mit leichten Zuschlägen in den Handel gestartet. Der Dax gewann 0,4 Prozent auf 14.200 Punkte. MDax, SDax und TecDax legten um je 0,1 Prozent zu.
Allerdings bleiben die Probleme: Im Ukraine-Krieg weichen die Hoffnungen auf eine schnelle Verhandlungslösung. Zudem will die US-Notenbank ihre Geldpolitik straffen.
Der Rückzug aus dem Russland-Geschäft schlägt beim Energieriesen Shell auf die Bilanz durch. Im ersten Quartal falle ein Abschreibungsbedarf von bis zu fünf Milliarden US-Dollar an, der sich aber nicht auf die Gewinne auswirke, teilte das Unternehmen mit.
Derweil profitierten die Öl- und Gasaktivitäten von steigenden Energiepreisen. Anfang März hatte Shell angekündigt, weder Öl noch Gas aus Russland zu kaufen und auch alle Tankstellen in dem Land zu schließen.
Die Furcht vor schnell steigenden Zinsen in den USA hat die asiatischen Aktienmärkte belastet. Für Unruhe sorgte das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung. Demnach halten es viele Fed-Vertreter angesichts der hohen Inflation für angebracht, dass ein großer Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt oder auch mehrere solche Erhöhungen künftig angemessen sein könnten.
In Tokio verlor der Nikkei verlor 1,7 Prozent auf 26.888 Zähler, der breiter gefasste Topix sank um 1,6 Prozent. Die Börse in Shanghai gab 0,8 Prozent nach, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen 0,9 Prozent. Belastet wurde der chinesische Markt auch von dem anhaltenden Lockdown in der Wirtschaftsmetropole Shanghai.
Mehr dazu lesen Sie hier.Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sind mit ihren milliardenschweren Übernahmeplänen für den Immobilienfinanzierer Aareal Bank einen großen Schritt weiter. Der Vorstand des Instituts hat grünes Licht für das offizielle Angebot an die Aareal gegeben. Das war nötig, weil die Bieter nach dem Scheitern des ersten Angebots vor zwei Monaten sonst ein Jahr lang keinen neuen Anlauf hätten nehmen dürfen. In einer neu geschlossenen, aber gegenüber dem ersten Versuch unveränderten Investorenvereinbarung verpflichten sie sich, den Wachstumskurs der Bank zu unterstützen und die lukrative IT-Tochter Aareon für zumindest drei Jahre nicht zu verkaufen. Advent ist bereits mit 30 Prozent an Aareon beteiligt.
Die Investoren stehen voll hinter unserer Strategie und sehen, wie wir selbst, erhebliches Potenzial, das Wachstum in allen Teilen der Aareal Bank Gruppe weiter zu forcieren", sagte Aareal-Vorstandschef Jochen Klösges. "Dabei wollen sie uns nach Kräften unterstützen - auch in dem derzeit sehr anspruchsvollen, von großer Unsicherheit geprägten Umfeld." Bevor das Angebot an die Aktionäre des Instituts starten kann, muss aber auch noch die Finanzaufsicht BaFin zustimmen. Das gilt aber angesichts des Vorstandsvotums als Formsache.
Advent und Centerbridge hatten in der Nacht zum Dienstag überraschend einen neuen Anlauf in Aussicht gestellt, mit einer um zwei auf 33 Euro je Aktie aufgestockten Offerte. Insgesamt bieten sie damit zwei Milliarden Euro für die Bank. Damit gaben sich auch die Hedgefonds Petrus Advisers und Teleios zufrieden, die das erste Angebot erfolgreich zu Fall gebracht hatten. Sie, der Londoner Fonds Talomon und der tschechische Unternehmer Daniel Kretinsky haben sich verpflichtet, ihre Beteiligung von zusammen 37 Prozent an Advent und Centerbridge zu verkaufen. Um die Offerte zum Erfolg zu führen, brauchen diese 60 Prozent. Im ersten Anlauf hatten sie nur knapp 43 Prozent der Aareal-Aktien angedient bekommen.
Der US-Jeans-Konzern Levi Strauss profitiert von einer starken Nachfrage nach neuer Bekleidung und Preiserhöhungen. Für das erste Quartal (per 27. Februar) verbuchte Levi Strauss einen Nettogewinn von 195,8 Millionen Dollar nach 142,5 Millionen Dollar im selben Vorjahreszeitraum. Der Umsatz erhöhte sich auf 1,59 Milliarden Dollar von 1,55 Milliarden Dollar. Levi Strauss war im März 2019 nach mehr als 30-jähriger Abwesenheit an die Börse zurückgekehrt.
Das Protokoll der FOMC-Beratungen vom 15./16. März zeigt nach Aussage von Rabobank-Volkswirt Philip Marey, dass die US-Notenbank klar erkannt hat, dass sie sich "hinter der Kurve" befindet und nun bei der Straffung ihrer Geldpolitik Tempo machen will. "Die Fed wird im Mai bei der Straffung große Schritte machen", schreibt Marey in einem Kommentar. Allerdings könnte sie angesichts der sich bereits abzeichnenden wirtschaftlichen Eintrübung schon zu spät dran sein. "Die jüngsten Inversion der Zinskurve legt nahe, dass der Zinserhöhungszyklus vorfristig enden wird, worauf eine Rezession folgen könnte", schreibt Marey.
Positiv beurteilt ein Marktteilnehmer die Perspektiven von Gerresheimer. Der Konzern hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres die Erwartungen geschlagen und den Umsatzausblick erhöht. "Das Unternehmen ist gut aufgestellt, neben den Impfstoffen zum Beispiel auch bei Kosmetika", sagt der Marktteilnehmer. Allerdings seien die Energiekosten bei der Glasproduktion "extrem" hoch, und das sollten Anleger im Auge behalten, sagt er. Zunächst sollte die Aktie den Markt aber outperformen, meint er mit Blick auf die Zahlen.
Erneut mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte. Teilnehmer verweisen wiederum auf die schwachen Vorgaben der Wall Street, wo weiter steigende Marktzinsen vor allem die Technologiewerte erneut ins Minus gedrückt hatten. Zwar gibt die Rendite zehnjähriger US-Anleihen im asiatischen Handel leicht nach, kann ihre jüngsten Gewinne jedoch weitgehend verteidigen. Dagegen brachte das mit Spannung erwartete Protokoll der Fed-Sitzung vom März nur wenig Überraschendes.
So gab es das Signal, dass demnächst auch Zinserhöhungen um 50 statt um 25 Basispunkte auf der Agenda stehen könnten. Dagegen gab es noch keine endgültige Entscheidung über den Abbau der aufgeblähten Notenbankbilanz. Hiermit dürfte frühestens im Mai begonnen werden. Zuletzt hatten sich immer mehr Fed-Mitglieder für eine Anhebung um 50 Basispunkte im Mai ausgesprochen, um die weiter galoppierende Inflation in den Griff zu bekommen.
Daneben belasten weiter die Sorgen um den anhaltenden Ukraine-Krieg, wo sich weiter keine Lösung am Verhandlungstisch abzeichnet. Die USA und die EU hatten am Vortag neue Sanktionen auf den Weg gebracht. Die USA wollen demnach unter anderem "jegliche neue Investition" in Russland verbieten, die EU will die Kohleimporte stoppen.
Erneut sind es vor allem die Technologiewerte, die sich mit Abgaben zeigen. Der Sektor stand mit den steigenden Marktzinsen in den USA weiter unter Druck. Die Aktien von Samsung Electronics reduzieren sich um 0,7 Prozent, obwohl der Technologie-Konzern eine positive Prognose für das erste Quartal gegeben hat. Die Papiere des Internetkonzerns Kakao fallen um 4,8 Prozent und für SK Hynix geht es um 0,4 Prozent abwärts. Auch LG Electronics geben 1,3 Prozent ab. Der Konzern will im Tagesverlauf ebenfalls Aussagen zum ersten Quartal machen.
Mit weiter fallenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer. Der Dax wird vorbörslich wieder unter 14.100 indiziert und damit in Richtung der Dreiwochen-Tiefs vom Mittwoch. "Die Lage bleibt schwierig - zwischen dem Ukraine-Krieg auf der einen und der 'hawkischen' US-Notenbank auf der anderen Seite", sagt ein Marktteilnehmer.
"Die Fed räumt dem Kampf gegen die Inflation höchste Priorität ein, und deshalb wird sie auch eine Baisse an den Aktienmärkten zulassen", sagt er mit Blick auf das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung. Die Erwartung einer Reihe größerer Zinsschritte um 50 Basispunkte sei nun fest verankert, und der Bilanzabbau stehe vermutlich auch vor der Tür.
Aus technischer Sicht hat der Dax laut Marktanalysten mit dem Fall auf neue Dreiwochentiefs einen weiteren Abwärtstrend etabiliert. "Damit etabliert sich nun eine zweite Abwärtswelle", so ein Marktanalyst. Unterstützungen sehen Marktanalysten nun bei 13.970, 13.780 und 13.500 Punkten.
Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsprognose für Japan deutlich gesenkt. In diesem Jahr sei nur noch ein Plus von 2,4 Prozent zu erwarten, teilt der IWF mit. Im Januar war er noch von 3,3 Prozent ausgegangen. "Die Eskalation im Ukraine-Konflikt stellt für die japanische Wirtschaft ein ernst zu nehmendes Risiko dar", hieß es in dem Bericht. Die Regierung solle daher erwägen, einen Notfallplan zu erstellen, für den Fall, dass der Krieg in der Ukraine die schwache Erholung zunichtemacht. Der Krieg verteuere die Rohstoffpreise und habe Auswirkungen auf den Handel.
Die starke Nachfrage nach Chips für Rechenzentren treibt den Gewinn des Elektronik-Riesen Samsung weiter nach oben. In seinem Ergebnisausblick für das erste Quartal 2022 erwartet der Marktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern einen Anstieg des operativen Gewinns um 53 Prozent im Jahresvergleich. Der Gewinn aus den Kerngeschäften werde sich voraussichtlich auf 14,1 Billionen Won - etwa 10,6 Milliarden Euro - belaufen, teilt das südkoreanische Unternehmen mit.
Der Umsatz dürfte den Angaben zufolge um 17,7 Prozent auf 77 Billionen Won (58 Milliarden Euro) gestiegen sein. Damit würde Samsung Electronics einen Quartalsrekord verzeichnen. Auch übertrafen die Zahlen die Markterwartungen. Wie üblich legt das Unternehmen genaue Geschäftszahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 123,67 Yen und stagniert bei 6,3608 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9326 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0904 Dollar und notiert kaum verändert bei 1,0171 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,1 Prozent auf 1,3075 Dollar.
Die Börse in Tokio hat sich zunächst schwächer gezeigt. Die Angst vor schnell steigenden Zinsen in den USA im Kampf gegen die Inflation sorgte an den asiatischen Märkten insgesamt für fallende Kurse. Langsam würden die Börsen die veränderte Grundhaltung in den USA verstehen, sagten Marktstrategen.
Der Nikkei liegt im Verlauf 2 Prozent tiefer bei 26.803 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt 1,8 Prozent und lag bei 1889 Punkten. Der Shanghai Composite liegt 0,8 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen büßt 0,7 Prozent ein.
Der Dax hat zur Wochenmitte vor der Veröffentlichung der Zinsprotokolle durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) mit Kurabschlägen geschlossen. Aus Angst vor schnell steigenden Zinsen im Kampf gegen die Inflation und vor Sorgen die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland die eigene Wirtschaft betreffend gab der deutsche Börsenleitindex mehr als 270 Punkte oder 1,9 Prozent auf 14.152 Zähler nach. Auch an der Wall Street fielen die Kurse, wobei das Minus beim Dow-Jones-Index mit 0,4 Prozent wiederum deutlich unter dem des Nasdaq mit 2,2 Prozent blieb. Aktuell wird der Dax mit Kursen um 14.120 Stellen erneut tiefer taxiert.
Angesichts der hohen Inflation will die US-Notenbank Fed kräftig an der Zinsschraube drehen und ihre Bilanz wohl schon im Mai eindampfen. Dies geht aus den Protokollen der geldpolitischen Sitzung vom 16. März hervor. Demnach halten es viele der Währungshüter für angebracht, dass ein großer Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt oder auch mehrere solche Erhöhungen künftig angemessen sein könnten. Dies gelte, falls Inflationsrisiken erhöht bleiben oder sich gar noch intensivieren sollten. Bereits bei der März-Sitzung waren viele Mitglieder des für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschusses dafür, einen solch großen Zinsschritt zu gehen.
Nun wird das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 10. März veröffentlicht. Auch hier mehren sich die Stimmen, die aufgrund der aktuellen Inflation höhere Zinsen fordern, und zwar schon dieses Jahr.
Nachdem zur Wochenmitte die Auftragseingänge der deutschen Industrie enttäuschten, blicken die Anleger nun auf entsprechende Produktionsdaten. Experten erwarten einen Rückgang im Monatsvergleich. Hinzu kommen die europäischen Einzelhandelsumsätze. Hier sagen Analysten ein Plus von 0,5 Prozent voraus. Vorgestellt werden die Zahlen um 8 Uhr und 11 Uhr. Am Nachmittag folgen noch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe.
Unternehmensseitig geht es dagegen ruhiger zu: So geben Gerresheimer das Erstquartalsergebnis bekannt, Hella liefert Neunmonatszahlen. Die Deutsche Telekom lädt ihre Aktionäre zur Hauptversammlung und der Munich-Re-Konkurrent Swiss Re veranstaltet einen Investorentag.
Der Börsen-Tag am Donnerstag, 7. April 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
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