Koningshaven-Brücke in Rotterdam
Foto: ANP / IMAGOFast hätte eine historische Brücke in Rotterdam abgebaut werden sollen – zumindest für eine Zeit. Das Problem: Der Mittelteil der Brücke kann auf etwa 40 Meter hochgefahren werden, so hoch dürfen Schiffe auch maximal sein, um die Stelle zu passieren. Für die Durchfahrt einer Mega-Jacht, die Medienberichten zufolge Amazon-Gründer Jeff Bezos bauen lässt, ist sie damit jedoch zu niedrig. Zum Abbau der fast 100 Jahre alten Brücke kommt es nun aber doch nicht.
Der Schiffsbauer Oceanco habe den Behörden mitgeteilt, nach heftigen Reaktionen und Drohungen keinen Antrag auf Teilabbau der Koningshavenbrug zu stellen, sagte ein Sprecher der niederländischen Hafenstadt der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Der Dreimaster wird zurzeit auf einer Werft bei Rotterdam gebaut und soll nach Schätzungen rund 430 Millionen Euro kosten.
Brücke sollte nach der Durchfahrt wiederhergestellt werden
Die Segeljacht sollte in diesem Sommer fertiggestellt und auf offene See geschleppt werden. Das bewegliche Mittelstück der umgangssprachlich »De Hef« genannten Brücke sollte dafür demontiert und nach der Durchfahrt wiederhergestellt werden.
Der Plan hatte bei Rotterdamerinnen und Rotterdamern für Empörung gesorgt. In den sozialen Medien gab es Aufrufe, das Schiff mit faulen Eiern zu bewerfen. Das Unternehmen Oceanco, das auf den Bau von Luxusschiffen spezialisiert ist, reagierte zunächst nicht auf Anfragen. Unklar ist, auf welche Weise – und wie weit fertiggestellt – das Schiff nun zur offenen See gelangen soll.
Die frühere Eisenbahnbrücke über der Maas steht unter Denkmalschutz. Es ist eine sogenannte Hubbrücke, da das Mittelstück nach oben gehoben werden kann, um Schiffe durchzulassen. Seit 1993 fahren keine Züge mehr über die Brücke.
Nach Kritik und Drohungen: Rotterdamer Brücke soll doch nicht für Jacht von Jeff Bezos abgebaut werden - DER SPIEGEL
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