Wenn Elektriker Bastian Küchler (36) aus Iffezheim (Baden-Württemberg) zum Einkaufen fährt, drehen sich alle um.
Es ist sein Auto, das die Blicke auf sich zieht: ein Citroën 11 CV BN, Baujahr 1957. Besser bekannt ist das Fahrzeug als „Traction Avant“ (dt. „Vorderradantrieb“).
Und der Wagen, der aus Krimis, wie „Rififi in Amsterdam“ (1966) oder „À bout de souffle“ (1960), bekannt ist, hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Bastians Vater Rolf (73) hatte das verrostete, verbeulte Auto 1972 auf einem Schrottplatz im Elsass entdeckt und gekauft. Der Preis: 1000 Francs, damals umgerechnet 370 Mark. Der Fahrzeugbaumeister machte den Pkw in 300 Stunden alltagstauglich.
Wenig später wurde der Wagen geklaut! Doch weit kamen die Diebe mit dem Wagen, der wegen seiner guten Straßenlage als ideales Fluchtfahrzeug galt, nicht: Die Polizei fand das verlassene Auto an der Grenze zu Frankreich – es war im Morast stecken geblieben, ansonsten unversehrt.
Sein Vater fuhr das Auto ein paar Jahre, dann parkte er es auf dem Hof – für knapp vier Jahrzehnte! Erst 2015 nahm sich Bastian des Fahrzeugs, das schon wieder halb verrostet war, an. Er zerlegte den Pkw in seine Einzelteile, baute ihn wieder zusammen.
Die Elektrik machte er neu. Und das Fahrzeug mit dem Vierzylindermotor bekam auch eine neue Lackierung. Bastian investierte knapp 10.000 Euro Materialkosten. Mittlerweile ist der Wagen rund 25.000 Euro wert.
Jetzt nutzt er ihn als Alltagsgefährt – auch wenn der 68-PS-Wagen nur drei Gänge hat und ohne Servolenkung auskommt. Zu schnell sollte man nicht fahren. Bastian: „Offiziell geht Tempo 130. Aber ab 100 macht es keinen Spaß mehr.“
Einmal im Jahr fährt er zum Oldtimer-Treffen nach Baden-Baden. Und wenn sich die Leute nach dem Wagen umdrehen und fragen, ob er seinen Citroën verkaufen würde, kennt Bastian nur eine knappe Antwort: „Nein!“
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