Die Bundesbank rechnet mit einer Rezession bis ins kommende Jahr hinein. "Es mehren sich die Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung", hieß es im Monatsbericht der Notenbank. Zudem müssen sich die Menschen demnach in den kommenden Monaten auf zweistellige Inflationsraten einstellen.

Grund für die negativen Wirtschaftsaussichten sei in erster Linie die gestörte Energieversorgung infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. "Die hohe Inflation und die Unsicherheit in Bezug auf die Energieversorgung und ihre Kosten beeinträchtigen dabei nicht nur die gas- und stromintensive Industrie sowie deren Exportgeschäfte und Investitionen, sondern auch den privaten Konsum und die davon abhängigen Dienstleister", hieß es.

Nachdem die russischen Gaslieferungen nach Deutschland weitgehend eingestellt wurden, sei die Lage bei der Gasversorgung in den kommenden Monaten äußerst angespannt, hieß es in dem Bericht. Auch das Münchner ifo Institut und das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hatten zuletzt mit einer Rezession in Deutschland gerechnet.

Entlastungspaket wirkt laut Ökonomen wohl erst Anfang 2023

Die Ökonomen der Bundesbank rechnen damit, dass der Abschwung im laufenden dritten Quartal beginnt. In den letzten drei Monaten des Jahres dürfte die Wirtschaftsleistung dann nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher merklich zurückgehen: "Dies dürfte wohl auch für das erste Quartal des kommenden Jahres gelten." 

Zudem erwartet die Bundesbank in den nächsten Monaten eine zweistellige Inflationsrate. Die angekündigten Maßnahmen des jüngsten Entlastungspakets, etwa die Gasumlage oder die Strompreisbremse, würden sich wohl erst Anfang des nächsten Jahres in den Verbraucherpreisen niederschlagen.