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Thursday, October 20, 2022

Der Börsen-Tag Donnerstag, 20. Oktober 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Tesla verdient weiter glänzend, aber trotz Rekordumsatzes reagieren die Anleger verhalten. Bei der Präsentation der Zahlen schwingt Tesla-Chef Elon Musk große Reden: Der E-Auto-Vorreiter sei auf Kurs, Apple und Saudi Aramco als wertvollste Konzerne der Welt zu überholen.

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Der finnische Telekommunikationsausrüster Nokia hat im dritten Quartal dank der Nachfrage nach 5G-Technologie mehr verdient, dabei aber die Analystenschätzungen verfehlt. Der Betriebsgewinn stieg auf 658 (Vorjahr: 633) Millionen Euro, wie Nokia mitteilt. Analysten hatten indes mit 690,6 Millionen Euro gerechnet. Der Nettoumsatz legte um sechs Prozent auf 6,24 Milliarden Euro zu und übertraf damit die Expertenschätzungen von 6,06 Milliarden.

Steigende Kosten machen dem schwedischen Telekomausrüster Ericsson zu schaffen. Der bereinigte operative Gewinn sank im dritten Quartal auf 7,1 Milliarden Kronen - rund 648 Millionen Euro - von 8,8 Milliarden Kronen vor Jahresfrist, wie der Konzern mitteilt. Analysten hatten mit 8,73 Milliarden Kronen mehr erwartet. Der Umsatz legte derweil auf 68 Milliarden von 56,3 Milliarden Kronen im Vorjahr zu.

Ericsson
Ericsson 6,46

Nach der Vorlage von Quartalszahlen ist es für die Titel von Tesla und Alcoa deutlich abwärts gegangen: Tesla-Papiere stürzten um 6,3 Prozent ab. Der Elektroautohersteller hat wegen Änderungen an seiner Lieferstruktur die Absatzerwartungen für das laufende Jahr gebremst. Sorgen um eine schwächelnde Nachfrage angesichts der drohenden Rezession wischte Konzernchef Elon Musk jedoch beiseite. Im dritten Quartal erzielte Tesla zwar fast einen Rekordgewinn, verfehlte aber die Umsatzerwartungen.

Alcoa brachen 8,9 Prozent ein. Der Aluminiumkonzern meldete für das dritte Quartal einen Verlust von 746 Millionen Dollar, nachdem er im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch einen Gewinn von 337 Millionen geschrieben hatte. Alcoa verzeichnete einen Nettoverlust von 4,17 Dollar je Aktie. Der um einmalige Kosten bereinigte Verlust belief sich auf 33 Cent pro Aktie. Die Ergebnisse verfehlten die Markterwartungen, die von einem Gewinn von 8 Cents pro Aktie ausgegangen waren. Auch der Umsatz verfehlte die Marktschätzungen.

Tesla
Tesla 215,10

 

An den asiatischen Aktienbörsen geht es im späten Geschäft auf breiter Front talwärts. Bereits an der Wall Street hatten heftig gestiegene Rentenrenditen die Aktienmärkte belastet - ein Bild, welches sich nun in Asien wiederholt. Händler sprechen von der bekannten Furcht der Anleger vor einer drohenden Rezession gepaart mit steigenden Marktzinsen und der Erwartung weiter anziehender Leitzinsen durch die Notenbanken und hier zuvorderst der Federal Reserve in den USA. Der Konjunkturbericht Beige Book der Fed lieferte kaum Argumente gegen das Anziehen der geldpolitischen Zügel, wenngleich sich die Unternehmen pessimistischer zeigten. In den USA war die zehnjährige Benchmarkrendite auf ein 14-Jahreshoch geklettert. Steigende Marktzinsen bremsten die Risikoneigung, heißt es im Handel mit Blick auf die Kursverluste bei Aktien.

Der gegenüber den meisten asiatischen Währungen steigende Dollar manifestiert die Erwartung zulegender US-Zinsen. Besonders deutlich wird dies in Japan, wo die Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik festhält und die divergierende Zinspolitik den Yen auf das nächste 32-Jahrestief drückt. Aktuell steht der US-Dollar kurz vor der psychologisch wichtigen 150-Yen-Marke. Der Nikkei-225 baut seine Abgaben auf nun 1,1 Prozent aus - belastet von Elektroniktiteln. Die exportlastigen Branchenunternehmen leiden unter Rezessionssorgen und den steigenden Zinsen in den Absatzländern. Banken- und Versicherungswerte halten sich besser, sie profitieren tendenziell von anziehenden Marktzinsen.

An den chinesischen Börsen hält die Talfahrt der vergangenen Tage an, wobei der HSI in Hongkong mit einem Minus von 2,4 Prozent auf den tiefsten Stand im Verlauf seit 2009 abstürzt. In der Sonderwirtschaftszone sind es sehr schwache Technologietitel, die drücken. Sie leiden besonders unter steigenden Marktzinsen wegen eines hohen Fremdfinanzierungsanteils. Baidu stürzen um 9,3 und Meituan um 6,2 Prozent ab - Alibaba verlieren 5,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit ihrem Börsengang in Hongkong. Fosun International steigen um 2,3 Prozent, das Unternehmen will sich von Nanjing Nangang Iron & Steel United trennen. Nach einem Verlustausweis verlieren die Kasinoaktien von Sands China 6,3 Prozent. Im chinesischen Kernland halten sich die Abgaben in Grenzen, der Schanghai-Composite zeigt sich etwas leichter - gedrückt von Automobil- und Batteriewerten. Der Sektor wird von schwachen Tesla-Zahlen belastet.

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 12.730 Zähler taxiert, was einem minimalen Abschlag von knapp 0,1 Prozent entspricht.

Am Mittwoch hatte er 0,2 Prozent im Minus bei 12.741,41 Punkten geschlossen. Anleger werden ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die aus dem Ausland anstehenden Firmenbilanzen richten. Unter anderem legen L'Oreal und der US-Konzern Dow vor. Am Mittwochabend hatte die Deutsche Börse dank der höheren Marktvolatilität und dem Anstieg im Handel mit Gasprodukten die Prognosen der Analysten übertroffen. Bei den Wirtschaftsindikatoren warten Börsianer auf die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, die Hinweise auf eine mögliche Lockerung der Geldpolitik liefern könnte. Wichtig werden auch die Verkäufe bestehender Häuser, nachdem am Mittwoch ein deutlicher Rückgang der Baubeginne im September - ein Zeichen, dass die US-Wirtschaft an Schwung verliert - zu einem Ausverkauf von zehnjährigen US-Staatsanleihen geführt hatte.

Knapp sechs Milliarden Dollar schwere Pensionsrückstellungen brocken IBM einen überraschenden Quartalsverlust ein. Das Minus belaufe sich auf 3,2 Milliarden Dollar, teilt das IT- und Softwarehaus mit. Im Vorquartal hatte es noch einen gewinn von 1,13 Milliarden Dollar gemacht. Der Umsatz übertraf mit 14,12 Milliarden Dollar die Analystenprognosen allerdings.

Vor diesem Hintergrund und dank eines robusten Cloud-Geschäfts stellte das Unternehmen allerdings für das Gesamtjahr ein Wachstum über den bisherigen Zielen in Aussicht. Die Einnahmen dieser Sparte wuchsen um überdurchschnittliche elf Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. IBM-Aktien stiegen daraufhin im nachbörslichen US-Geschäft um sechs Prozent.

Wie der Konkurrenz macht IBM die Aufwertung des Dollar zu schaffen. Im abgelaufenen Quartal belasteten Wechselkurs-Effekte das Ergebnis den Angaben zufolge um 1,1 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr werde die Aufwertung der Weltleitwährung die Umsätze um sieben statt wie bislang gedacht sechs Prozent beeinträchtigen. Während das US-Geschäft gut laufe, schwächele das Geschäft wegen der Konjunkturabkühlung in einigen Regionen wie Westeuropa, sagte IBM-Finanzchef James Kavanaugh.

IBM
IBM 128,24

 

Der US-Autobauer Tesla hat die Umsatz-Erwartungen der Experten verpasst und seine Aktie damit auf Talfahrt geschickt. Für das dritte Quartal gab der E-Autobauer einen Umsatz von 21,45 Milliarden Dollar bekannt. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit fast 22 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet. Die Tesla-Aktie gab im nachbörslichen Handel zunächst sieben Prozent nach. Seit einem Rekordhoch im November haben die Papiere grob die Hälfte an Wert verloren.

Von Juni bis September lieferte der größte Elektroautobauer der Welt zwar 343.830 Autos aus - eigentlich ein neuer Rekord, wie Anfang Oktober bekanntwurde. Allerdings blieb Tesla damit unter den Erwartungen. Der US-Konzern verwies auf gestiegene Logistikkosten hin sowie Schwierigkeiten, den Transport von Fahrzeugen zu organisieren. Der Abschwung der Wirtschaft wird nach Einschätzung von Analysten nicht spurlos an dem an der Börse am höchsten bewerteten Autobauer der Welt vorbeigehen. Anzeichen dafür seien kostenträchtige Lagerbestände - ein Novum für den Elektroautopionier, der bislang immer weniger Autos produzierte als er verkaufen konnte.

Tesla
Tesla 215,10

 

Die Angst vor einer drohenden Rezession dämpft die Risikobereitschaft der Anleger in Asien. Aus dem "Beige Book", dem Konjunkturbericht der Fed, geht jedoch hervor, dass sich die Lage in einigen Geschäftsbereichen entspannt hat, die Unternehmen aber weiterhin einen hohen Preisdruck verspüren. Der zugrunde liegende Inflationsdruck habe wahrscheinlich noch nicht seinen Höhepunkt, erklärte der Präsident der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari. Es wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Novembersitzung die Zinsen zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte anheben wird.

Der Nikkei-Index liegt im Verlauf 1,1 Prozent tiefer bei 26.954 Punkten. Der breiter gefasste Topix gibt 0,6 Prozent auf 1893 Zähler nach. Der Shanghai Composite verliert 0,3 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen büßt 0,6 Prozent ein.

Nikkei
Nikkei 27.006,96

In den USA ist die Wirtschaft der Notenbank Federal Reserve (Fed) zufolge zuletzt insgesamt leicht gewachsen. Die Bedingungen seien jedoch unterschiedlich in den Branchen und Bezirken gewesen, teilte die US-Notenbank in ihrem veröffentlichten Konjunkturbericht "Beige Book" mit. In einigen Regionen habe es einen Stillstand gegeben, in anderen sogar einen Rückgang. Der Ausblick habe sich verdüstert, hieß es weiter in dem Bericht, der auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen fußt. Die Befragten machten sich zunehmend Sorgen, weil die Nachfrage zurückgehe. Der Preisdruck sei insgesamt hoch geblieben, in etlichen Bezirken sei es jedoch zu einem leichten Rückgang gekommen.

Die US-Wirtschaft hatte im ersten Halbjahr im Zuge der Energiekrise und der anhaltenden Lieferengpässe den Rückwärtsgang eingelegt. Für die nächste Woche anstehenden Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal erwarten von Reuters befragte Experten die Rückkehr in die Wachstumsspur: Sie rechnen mit einem Plus von aufs Jahr hochgerechnet 2,0 Prozent, nachdem es im Frühjahr um 0,6 Prozent bergab gegangen war.

Zugleich sieht sich die Fed mit einer hohen Teuerungsrate von zuletzt 8,2 Prozent konfrontiert. Sie treibt den Leitzins seit Monaten in großen Schritten nach oben, um die Inflation einzudämmen. Dies hat an den Märkten die Sorge ausgelöst, ein zu aggressiver geldpolitischer Kurs könne die Wirtschaft abwürgen. Der Leitzins liegt derzeit in einer Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Anfang November dürfte ein weiterer Jumbo-Schritt der Fed nach oben im Umfang von 0,75 Prozentpunkten folgen.

Im asiatischen Devisenhandel bleibt der Dollar fast unverändert bei 149,91 Yen und legt 0,2 Prozent auf 7,2421 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent höher bei 1,0060 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,1 Prozent auf 0,9758 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9816 Franken. Das Pfund Sterling verliert 0,2 Prozent auf 1,1196 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,98
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro 1,02

 

Der DAX hat zur Wochenmitte seine Aufwärtsbewegung zunächst beendet. Nach knapp 1000 Punkten binnen weniger Handelstage verlor der deutsche Börsenleitindex 0,2 Prozent auf 12.741 Zähler. Hauptverantwortlich dafür waren aber nicht in erster Linie die Rekord-Inflation in der Eurozone und damit einhergehende Zinssorgen und Rezessionsängste, sondern der Kurseinbruch des Indexwerts Sartorius, der fast 18,5 Prozent nach der Vorlage von Quartalszahlen einbüßte. Auch zum Start in das Donnerstagsgeschäft drohen dem DAX leichte Abschläge: Aktuell wird er mit Kursen um 12.690 Punkte taxiert.

Nach der hohen Euroraum-Inflation gehen Marktteilnehmer von einem "großen Zinsschritt" der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche aus: Es gehe um mindestens 75 Basispunkte, heißt es. Rückschlüsse auf das US-Zinserhöhungstempo erhoffen sich Börsianer vom den heutigen US-Frühindikatoren. Hier sagen Experten für September ein Minus von 0,3 Prozent voraus.

Auch in Deutschland stehen die Fürhindikatoren auf dem Programm. Wichtiger dürften für Anleger aber die Erzeugerpreise sein, die ebenfalls schon am frühen Morgen vorbörslich veröffentlicht werden. Es folgen Daten zum französischen Geschäftsklima sowie zur Leistungsbilanz der EZB. Am Nachmittag gibt es aus den USA noch Zahlen zu den Verkäufen bestehender Häuser. Daneben werden der Philadelphia-Fed-Index sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt gegeben.

Die Berichtssaison lässt sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks aufhorchen: So werden etwa Nokia, Akzo Nobel, Ericsson, Volvo, Hermes und Pernod-Ricard Zahlen vorlegen. Die Munich Re lädt zu einem virtuellen Medientag. In den USA geben am Mittag AT&T, American Airlines und Philip Morris Einblicke in ihre Geschäftsentwicklungen. Nach Börsenschluss hierzulande öffnen Kering und L'Oreal und Vivendi ihre Bücher.

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