Der deutsche Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas könnte einem Bloomberg-Bericht zufolge bald an den türkischen Mitbewerber Getir verkauft werden. Das Unternehmen aus Istanbul sei "in fortgeschrittenen Gesprächen" über eine Übernahme des Berliner Start-ups, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Insider.
Die Eigentümer von Gorillas würden dabei teilweise in Getir-Aktien und zum Teil in bar bezahlt werden. Endgültige Entscheidungen gebe es aber nicht, berichtete Bloomberg. Die 2015 gegründete Getir, die zuletzt mit 11,8 Milliarden Dollar bewertet wurde, könnte damit vor allem bei der Eroberung des deutschen und des britischen Marktes schneller vorankommen. Getir und Gorillas wollten sich dem Bericht zufolge dazu nicht äußern.
Einen regelrechten Satz nach oben hat am Nachmittag die Aktie der Deutschen Post gemacht. Das Papier verteuerte sich um 6,2 Prozent und lag damit an dritter Stelle im DAX. Der Bonner Konzern wird seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr mit den endgültigen Zahlen für das dritte Quartal Anfang November anheben, nachdem sie im Quartal mehr als prognostiziert verdient hat.
Wie die Post mitteilte, hat sie den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Zeitraum Juli bis September nach vorläufigen Zahlen um 15 Prozent auf rund 2,04 Milliarden Euro gesteigert. Nach neun Monaten betrug das EBIT rund 6,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,77 Milliarden Euro). Für das Gesamtjahr hat der Logistikkonzern bisher ein EBIT von 8,0 Milliarden Euro plus/minus 5 Prozent angepeilt.
Der Aktienkurs von Leonteq ist um knapp 20 Prozent eingebrochen. Grund dafür war ein Bericht der "Financial Times". Autor war unter anderem Dan McCrum, der in Deutschland durch seine Recherchen zum Bilanzskandal bei Wirecard bekannt ist.
Nun geht es um den Derivate-Spezialisten aus der Schweiz. Unter Bezug auf einen Whistleblower soll es dem Artikel zufolge um den Verdacht auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung gehen. In einer Stellungnahme von Leonteq heißt es, dass das Unternehmen eine strikte Nulltolleranz-Politik gegen nicht Compliance-konformes Geschäftsgebahren fahre.
Die norwegische Krone ist kräftig angezogen - gegenüber dem Euro um 0,8 Prozent auf 10,3643 je Euro, nachdem die norwegischen Verbraucherpreise ex Energie im September die Erwartung (plus 4,9 Prozent) übertroffen haben mit einem Anstieg im Jahresvergleich von 5,3 Prozent. Laut Erica Dalsto, Chefstrategin der SEB in Norwegen, verstärkt sich damit die Aussicht auf eine Zinserhöhung in dem skandinavischen Land um 50 Basispunkte im nächsten Monat.
"Dies ist die höchste jemals gemessene Inflationsrate, und die Beschleunigung im September scheint breit angelegt zu sein", sagte Dalsto. Die Daten deuteten darauf hin, dass die Preise ex Energie und Steuern jetzt schon das Niveau erreicht hätten, von dem die Norges Bank erwartet habe, dass es den Höchststand erst im ersten Quartal 2023 erreichen würde.
Nach der Umsatzwarnung von Advanced Micro Devices (AMD) könnte der Halbleitersektor weiter unter Abgabedruck bleiben. Nomura zufolge wird der weltweite Absatz von Halbleiterchips für den Rest des Jahres 2022 und Anfang 2023 voraussichtlich weiter zurückgehen. Die Analysten senken ihre Prognose für die weltweiten Chiplieferungen im Jahr 2023 um zwölf Prozent.
Für die AMD-Aktie geht es vorbörslich um weitere 4,5 Prozent nach unten, nachdem sie am Freitag um knapp 14 Prozent eingebrochen war.
Nach den kräftigen Verlusten am Freitag dürfte es an der Wall Street auch zu Wochenbeginn weiter nach unten gehen - wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Weiter dominieren den Markt die Sorgen vor fortgesetzten kräftigen Zinserhöhungen. Daran habe der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag keinen Zweifel gelassen, heißt es. Für den S&P-500-Future geht es um 0,4 Prozent nach unten.
Allerdings könnten die Umsätze wegen des Feiertages "Columbus Day" niedrig bleiben. Während am Aktienmarkt regulär gehandelt wird, bleibt der US-Anleihemarkt geschlossen. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist feiertagsbedingt leer.
Die EZB muss ihren Leitzins nach Aussage von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer bei den nächsten Ratssitzungen deutlich anheben, um eine weiteren Anstieg der Inflationserwartungen zu verhindern.
"Dazu reicht der bereits erfolgte große Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte nicht aus", schreibt Krämer in einem Kommentar und fügt hinzu: "Weitere solcher Schritte müssen folgen, damit der EZB-Leitzins möglichst rasch in einen Bereich von vier Prozent kommt, den wir für angemessen halten." Man könne nur hoffen, dass der EZB-Rat nicht einknicke, wenn die von vielen befürchtete Rezession in den Daten sichtbar werde.
Kurze Wasserstandsmeldung von der Frankfurter Börse: Der DAX ist nun ins Plus gedreht, der Leitindex stieg um 0,5 Prozent auf 12.340 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte dagegen 0,3 Prozent leichter bei 3366 Stellen.
Positiv haben Anleger auf die Verhandlungen der Autobauer Renault und Nissan über die Zukunft ihrer Kooperation aufgenommen. Die Aktien von Renault stiegen in Paris zeitweise um 6,7 Prozent. Kurz nach Mittag notierte das Papier immerhin noch 3,6 Prozent höher.
Die Reduzierung der Beteiligung von Renault an Nissan sei sinnvoll, weil die strategischen Prioritäten der beiden Konzerne auseinanderliefen, kommentiert ein Analyst die Gespräche. Renault könnte das Geld aus dem Teilausstieg bei Nissan an die Aktionäre ausschütten oder in das Elektroauto-Geschäft stecken, so ein anderer Börsianer.
Nur kurz hat das Pfund Unterstützung davon erhalten, dass die Bank of England (BoE) weitere Maßnahmen angekündigt hat, um das Ende September angekündigte Anleihekaufprogramm zur Stabilisierung des Anleihemarkts Ende der Woche wie geplant ordnungsgemäß wieder auslaufen zu lassen. Auch am Anleihemarkt ist der positive Effekt schnell verflogen, die britischen Renditen stiegen wieder. Der Markt sorge sich, was nach dem 14. Oktober passiere, wenn das Programm beendet ist, sagt Anlageexpertin Victoria Scholar von Interactive Investor.
Ein stark schuldenfinanziertes Ausgabenpaket der britischen Regierung und Steuersenkungen hatten im September am Anleihemarkt für heftige Turbulenzen gesorgt, worauf das Pfund auf ein Rekordtief von 1,0349 Dollar gefallen war. Die BoE bietet nun an, langlaufende britische Staatsanleihen in größerem Umfang zu kaufen.
Der Nobelpreis für Wirtschaft geht dieses Jahr an drei US-Wissenschaftler. Der ehemalige Notenbankchef Ben Bernanke sowie Douglas W. Diamond und Philip H. Dybvig werden ausgezeichnet, teilte die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Sie würden ausgezeichnet "für die Forschung über Banken und Finanzkrisen".
Der Nobelpreis im Fach Wirtschaftswissenschaften wird erst seit 1969 verliehen und ist mit zehn Millionen Kronen (etwa 914.000 Euro) dotiert.
Mehr dazu lesen Sie hier.Paketdienste waren einer der ganz großen Profiteure der Pandemie. Viele Läden müssen zu Beginn der Corona-Krise schließen, der Online-Handel boomt. Im Jahr 2022 sieht das anders aus. Die Konsumlaune ist auf dem Tiefpunkt, das erreicht auch den Anbieter DPD.
Deutlich niedriger sind die Ölpreise in die Woche gestartet. Am Mittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 96,95 US-Dollar. Das waren 1,5 Prozent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um ebenfalls 1,5 Prozent auf 91,76 Dollar.
Ungeachtet der jüngsten Abschläge haben die Preise in der vergangenen Woche spürbar zugelegt. Ausschlaggebend war eine Förderkürzung des Ölverbunds OPEC+. Die rund 20 Ölstaaten reagierten damit auf Preisrückgänge in den Wochen zuvor. Hintergrund dafür waren Rezessionsängste und der Kampf vieler Zentralbanken gegen die Inflation. Die Ölnachfrage wird entsprechend schwach erwartet.
Ein negativer Analystenkommentar hat der Aktie von Fraport kräftig zugesetzt. Das Papier des Flughafen-Betreibers verbilligte sich um 2,7 Prozent auf 37,08 Euro. Analysten haben die Bewertung der Titel mit "Underperform" und einem Kursziel von 33 Euro aufgenommen.
Der Autokonzern Stellantis will sich weitere Rohstoffe für Elektroauto-Batterien sichern. Dazu sei eine vorläufige Vereinbarung mit dem australischen Konzern GME Resources über die Lieferung von Nickel- und Kobaltsulfat unterzeichnet worden, teilten die beiden Unternehmen mit.
Die unverbindliche Abmachung könnte ein Schritt zu einer möglichen langfristigen Partnerschaft sein. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Die Rohstoffe sollen aus dem Bergbauprojekt NiWest in Westaustralien kommen, das GME gerade entwickelt. Stellantis - mit Marken wie Peugeot, Fiat, Citroen, Opel und Maserati - will ab 2030 in Europa nur noch E-Autos verkaufen.
Die Stimmung an den Börsen ist schlecht wie lange nicht, eine Trendwende derzeit kaum absehbar. Aber wie sollen sich die Märkte auch aus diesem Stimmungstief befreien, wenn doch von allen Seiten fast nur schlechte Nachrichten kommen? Was einen Stimmungswandel auslösen könnte und welche Strategien jetzt sinnvoll sind, darüber diskutiert Friedhelm Tilgen mit Dirk Heß von der Citigroup und Michael Proffe von Proffe Invest.
Investoren beurteilen Lage und Aussichten der deutschen Wirtschaft nach Aussage von Sentix als "katastrophal". Der vom Beratungsunternehmen erhobene Konjunkturindex sinkt im Oktober auf minus 37,4 (minus 29,9) Punkte, den tiefsten Wert seit März 2009. Der Lageindex geht auf minus 33,5 (minus 23,5) Punkte zurück und der Erwartungsindex auf ein Allzeittief von minus 41,3 (minus 36,0) Punkte.
"Die Sentix-Konjunkturdaten für Deutschland signalisieren einen katastrophalen Zustand der wirtschaftlichen Verfassung", schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner in der Veröffentlichung. Der einstige ökonomische Musterknabe versinke immer tiefer im Strudel der einer selbst verschuldeten "energiepolitischen Geisterfahrt".
Aus Frucht vor Angebotsengpässen decken sich Anleger mit Eisenerz ein. Der chinesische Terminkontrakt steigt um fast drei Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 744,50 Yuan (104,65 US-Dollar) je Tonne. Genährt werden die Spekulationen vom Rückgang der chinesischen Lagerbestände auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Außerdem drohen beim wichtigsten Erzlieferanten Australien Überschwemmungen die Exporte zu beeinträchtigen.
Nach nur einer Stunde hat der DAX seinen Verlust wieder abbauen können, der Leitindex notierte kaum verändert bei 12.268 Punkten. Ihm kamen sehr feste Chemie-Aktien zugute. BASF stiegen um 2,5 Prozent, Covestro um 2,4 Prozent und Bayer um 0,5 Prozent.
"Die Branche ist stark abhängig vom Gaspreis, ganz besonders BASF", so ein Marktteilnehmer. Nun fällt der Gaspreis erstmals seit Ausbruch des Ukraine-Krieges unter 15 Cent je Kilowattstunde. "Das hilft den Unternehmen enorm", so der Händler.
Das Teil-Verbot eines weiteren Kupfer-Abbaus in einer chilenischen Bergbau-Region treibt die Preise für das Industriemetall. Kupfer verteuert sich um 0,6 Prozent auf 7500 Dollar je Tonne. Im Norden Chiles hatte sich die Erde abgesenkt und einen Krater im Durchmesser von fast 37 Meter gebildet. Der Regierung zufolge werden sämtliche Minen in direkter Umgebung für immer geschlossen.
BMW hat im Sommerquartal fast so viele Autos verkauft wie vor Jahresfrist. Von Juli bis September seien 587.795 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ausgeliefert worden, teilte das DAX-Unternehmen mit. Das sind 0,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Das Minus fällt damit aber weitaus geringer aus als in den Vorquartalen, als Lockdowns in China und der Chipmangel dem Unternehmen zu schaffen machten. Seit Jahresauftakt gingen gut 1,7 Millionen Fahrzeuge an ihre neuen Besitzer, 9,5 Prozent weniger als vor Jahresfrist.
Kräftig aufwärts ging es bei den Elektroautos: Hier verkauften die Münchner mit gut 52.000 Fahrzeugen mehr als doppelt so viele wie vor Jahresfrist. Das Unternehmen sei auf Kurs, die Vertriebsziele für 2022 zu erreichen, sagte Vertriebschef Pieter Nota. BMW geht davon aus, im Gesamtjahr beim Absatz knapp unter dem Vorjahresniveau zu landen.
Mehr dazu lesen Sie hier.In der Hoffnung auf einen Bieter-Wettstreit um Vantage Towers steigen Anleger bei dem Mobilfunkmasten-Betreiber ein. Die Aktien des Unternehmens stiegen im Frankfurter Handel bereits vorbörslich um bis zu gut drei Prozent. Kurz nach Handelsbeginn legten sie um 1,2 Prozent zu.Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnten American Tower und Cellnex in das Rennen um Vantage Towers einsteigen. Dies sei zwar keine große Überraschung, helle aber die Stimmung auf, sagte ein Börsianer.
Belastet von einem Kursrutsch der Technologiewerte haben die chinesischen Aktienmärkte nachgegeben. Die Börse Shanghai fiel um 0,8 Prozent auf 3000 Punkte und der Hongkonger Leitindex um drei Prozent auf 17.213 Zähler. In Japan und Südkorea wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt.
Auf die Stimmung der Anleger schlugen die wieder steigenden Coronavirus-Fallzahlen sowie enttäuschende Konjunkturdaten vom Wochenende. Denen zufolge schrumpft der chinesische Dienstleistungssektor erstmals seit vier Monaten wieder. Ein weiterer Belastungsfaktor waren neue Beschränkungen der US-Regierung für bestimmte Technologie-Exporte in die Volksrepublik. So dürfen Firmen keine Anlagen zur Produktion hochwertiger Computerchips mehr liefern.
Der deutsche Aktienmarkt ist leichter in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX gab in den ersten Minuten um 0,7 Prozent auf 12.186 Punkte nach. MDAX, TECDAX und SDAX verloren zwischen ein und 1,1 Prozent.
"Die Marktteilnehmer sind weiter risikoscheu, und das global", so ein Händler. Die Marktteilnehmer, die zuletzt gehofft hatten, die Notenbanken träten auf die Zinsbremse, seien vom robusten US-Arbeitsmarktbericht auf dem falschen Fuß erwischt worden. Auf die Stimmung drücken auch schwache Konjunkturdaten aus China, dort ist der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Servicebereich im September stark gefallen und unter die Marke von 50 gerutscht, die Expansion von Rezession trennt.
Die Hoffnungen der Optimisten am Aktienmarkt liegen nun vor allem auf der Saisonalität. Mit dem Freitag vergangener Woche habe die saisonal schwache Marktphase von Anfang April bis zum 7. Oktober ihr Ende gefunden, so Christian Henke von IG Markets. In dem genannten Zeitraum verlor der DAX mehr als 13 Prozent. Nun beginne bis zum 22. November die statistische Phase der Herbst-Rally: "In der Vergangenheit konnte der deutsche Leitindex in 87,5 Prozent der Fälle um durchschnittlich 11,5 Prozent zulegen", so der IG-Analyst.
Er warnt allerdings auch, aktuell sehe alles nach einem Ende der Erholung aus. Die Marktteilnehmer, die zuletzt gehofft hatten, die Notenbanken träten auf die Zinsbremse, seien vom robusten US-Arbeitsmarktbericht auf dem falschen Fuß erwischt worden.
Advanced Micro Devices (AMD) haben ihre Schwäche aus dem Tagesgeschäft nachbörslich noch etwas fortgesetzt. Die Aktie war im regulären Geschäft um knapp 14 Prozent abgesackt, weil das Unternehmen nun mit einem Umsatz im gerade abgelaufenen Quartal deutlich unterhalb der bisher gültigen konzerneigenen Prognose rechnet. Nachbörslich ging es nochmals um 0,7 Prozent nach unten.
Der E-Autobauer Tesla bricht im September nach der Modernisierung seines Werks in Shanghai seinen Verkaufsrekord in China. Im abgelaufenen Monat brachte der Konzern 83.135 in China hergestellte Fahrzeuge auf den Markt, wie aus einem Bericht der China Passenger Car Association (CPCA) hervorgeht. Dies ist ein neuer Rekord für das Tesla-Werk in Shanghai seit Beginn der Produktion im Dezember 2019 und übertrifft den bisherigen Verkaufsrekord von 78.906 im Juni.
Tesla hatte im Juli den Großteil der Produktion im Werk in Shanghai für einen Ausbau der Anlage ausgesetzt, um die wöchentliche Produktion der Modelle 3 und Y auf etwa 22.000 Einheiten von zuvor 17.000 zu steigern, wie Reuters zuvor berichtete. Laut CPCA ermutigen höhere Ölpreise und staatliche Subventionen die chinesischen Verbraucher, sich für Elektrofahrzeuge zu entscheiden.
Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit Kursen um 12.150 Punkte taxiert und damit knapp ein Prozent tiefer.
Am Freitag hatte er 1,6 Prozent im Minus bei 12.273,00 Punkten geschlossen. Da weder relevante Konjunkturdaten noch Firmenbilanzen auf dem Terminplan stehen, dürften sich die Börsianer mit der Nachlese des US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag beschäftigen. "Die Daten zeigen einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt, der die Fed eher in ihrer aktuellen Strategie bestätigen dürfte", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Investoren gehen weiterhin mit großer Mehrheit davon aus, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins im November zum vierten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte anheben wird.
Abwärts geht es mit den Börsen in Ostasien und Australien zum Wochenauftakt. Die US-Vorgaben belasten, wenngleich die Verluste in Ostasien nicht ganz so massiv ausfallen, wobei allerdings in Japan und in Südkorea feiertagsbedingt kein Handel stattfindet. Gut ausgefallene Arbeitsmarktdaten trotz der unvermindert straffen Geldpolitik hatten in den USA die Spekulation auf noch weiter und länger steigende Leitzinsen befeuert. Zudem hatte der Präsident der Fed von New York, John Williams, bekräftigt, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sein werden, um die Inflation zurückzubringen. Dies könne den Leitzinssatz bis auf 4,5 Prozent steigen lassen. Gespannt warten die Teilnehmer in diesem Umfeld nun auf die US-Verbraucherpreise im späteren Wochenverlauf.
Shanghai handelt nach den Nationaltagsfeierlichkeiten erstmals seit einer Woche wieder. Hier hält sich die Börse mit einem Minus von 0,4 Prozent besonders in Grenzen, weil die Entwicklung der gesamten Vorwoche nachgeholt wird, die an den ersten Tagen noch massive Kaufbereitschaft verzeichnet hatte. Im Blick stehen laut Händlern die wieder zunehmende Covid-Gefahr und der bevorstehende Parteikongress, auf dem Präsident Xi Jiping für eine dritte Amtszeit gewählt werden soll.
In Hongkong werden mit einem Minus von 2,6 Prozent kräftige Verluste auf breiter Front verzeichnet. Am australischen Markt geht es um 1,4 Prozent nach unten.
Nissan drängt einem Insider zufolge seinen französischen Partner Renault dazu, den Anteil an dem japanischen Autobauer so weit wie möglich zu verkleinern. Als ideal werde eine Verringerung auf 15 Prozent von derzeit etwa 43 Prozent angesehen, sagt die mit dem Vorgang vertraute Person. Im Gegenzug soll Nissan demnach zustimmen, in eine neue Sparte von Renault zu investieren, in der die Elektroauto-Aktivitäten der Franzosen gebündelt werden sollen. Nissan müsse möglicherweise Mittel aufbringen, um Renault die Anteile abzukaufen.
Renault und Nissan reagierten zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahmen. Über den Vorgang hatte zuerst das "Wall Street Journal" berichtet. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete unter Berufung auf Insider, Renault sei offen dafür, seinen Anteil an Nissan zu reduzieren.
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 145,40 Yen und stagniert bei 7,1130 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9934 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 0,9746 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9685 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,1 Prozent auf 1,1100 Dollar.
Die Aktienmärkte in Asien geben zum Wochenauftakt nach den jüngsten US-Arbeitsmarktdaten die Hoffnung auf kleinere Zinsschritte der Notenbanken auf. "Wir befinden uns mitten in der größten und synchronisiertesten Straffung der globalen Geldpolitik seit mehr als drei Jahrzehnten", sagte Bruce Kasman von JPMorgan. Auch wenn der anstehende Verbraucherpreisindex für September eine Abschwächung der Warenpreise zeigen dürfte, werde die US-Notenbank Fed "auf den Hauch von Inflationsabschwächung" nicht reagieren, solange der Arbeitsmarkt angespannt bleibe. Auch geopolitische Spannungen trugen zur Unsicherheit der Anleger bei. Die Anleger gingen in Abwartehaltung, wie der Kreml auf die Explosion der einzigen russischen Brücke zur Krim reagieren würde.
Die Börse in Shanghai liegt 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,5 Prozent. Feiertage in Japan und Südkorea sorgen für einen dünnen Handel in Asien.
In der neuen Handelswoche läuft die Bilanzsaison an. Investoren müssen sich Experten zufolge auf Enttäuschungen gefasst machen. Die Gewinnerwartungen der Analysten spiegelten die eingetrübten Konjunkturaussichten nicht wider, warnt Anlagestratege Harald Brandl von der VP Bank. "Sowohl Konsumenten- als auch Produzentenpreise wuchsen mit Raten, die seit vier Jahrzehnten nicht mehr beobachtet worden sind. Je nach Einkaufs- und Absicherungsstrategie trifft das die Unternehmen vom Zeitpunkt und vom Umfang her sehr unterschiedlich."
Der Abschied von der Zeit billigen Geldes nach mehr als einem Jahrzehnt verdüstere die Aussichten zusätzlich, wirft Stephen Innes, Geschäftsführer beim Vermögensverwalter SPI, ein. "Es ist an der Zeit, sich mit dem Gedanken anzufreunden, sich unwohl zu fühlen." Denn die US-Notenbank Fed habe sich durch den Kursverfall der Börsen nicht von ihrem Zinserhöhungskurs abbringen lassen. "Ganz im Gegenteil."
Neben dem Gewöhnungseffekt an den Krisenmodus liefere die Saisonalität allerdings einen Hoffnungsschimmer, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Daher sei eine kräftige Erholung nicht auszuschließen. Das vierte Quartal ist mit einem Plus von durchschnittlich 6,6 Prozent statistisch gesehen das stärkste am deutschen Aktienmarkt. In der alten Woche legte der DAX mehr als zwei Prozent zu, schloss am Freitag allerdings im Minus: Der deutsche Börsenleitindex verlor fast 200 Punkte oder 1,6 Prozent auf 12.273 Zähler. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 12.215 Stellen erneut tiefer taxiert.
Zum Start in die neue Woche geht es sowohl auf Konjunktur- als auch auf der Unternehmensseite erst einmal vergleichsweise ruhig zu: Im Blick sollten die Anleger etwa den Sentix-Konjunkturindex für Deutschland haben, der am Vormittag veröffentlicht wird. Zudem wird am Mittag der Wirtschafts-Nobelpreisträger bekannt gegeben. Unternehmensseitig liefert OMV ein Trading-Update.
Der Börsen-Tag Montag, 10. Oktober 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
Read More
No comments:
Post a Comment